Gab es in der DDR ein sozialistisches Äquivalent zur Taufe?

8 Antworten

In der DDR gab es nur ein Aquivalent zur Konfirmation bzw. Firmung. Dieses nannte man Jugendweihe.

Die Jugendweihen werden traditionell von freireligiösen Gemeinden, humanisti-ischen Organisationen und von speziellen Jugendweihe-Vereinen durchgeführt.

Der Begriff Jugendweihe tauchte erstmals 1852 auf und geht auf einen Vorschlag von Eduard Baltzer zurück, der damit zum Ausdruck bringen wollte, dass sich die Abkehr von den Kirchen auch in der Terminologie niederschlagen sollte. Zunächst wurden noch Begriffe aus der christlichen Tradition (Konfirmation) für die außerkirchlichen Feiern benutzt oder ihr Ersatzcharakter betont. So nutzte am 9. April 1846 eine Breslauer Tageszeitung das Wort Confirmationsersatzfeier. Die neue Form des Initiationsritus wurde von freireligiösen Gemeinden entwickelt. In Opposition zu den Kirchen organisierten sie einen kulturgeschichtlich fundierten Moralunterricht für ihre Kinder. Die abschließende Jugendweihe war vor allem eine Feier zur Schulentlassung, deshalb erhielt man sie im Alter von 14 Jahren. Seit den 1890er Jahren stand ihre Form weitgehend fest. Der Jugendlehrer hielt einen Vortrag über die freigeistige Weltanschauung, es wurden Erinnerungsblätter, ein Gelöbnis und ein Gedenkbuch überreicht. Gesänge und Rezitationen umrahmten die Feier.

Die freireligiöse und freidenkerische Tradition wurde später auch von der späteren Arbeiterbewegung übernommen. Der spätere Vorsitzende der KPD Ernst Thälmann nahm im Jahre 1900 an einer Jugendweihe teil, der kommunistische Schriftsteller Erich Weinert 1904 und der spätere Staatsratsvorsitzende der DDR Walter Ulbricht im Jahre 1907.

Nein! Eine "sozialistische Geburtsfeier" gab es nicht, anstelle dessen eine sozialistische „Namensweihe“, doch die wurde nur selten praktiziert.

Aber nicht wenige Kinder wurden getauft - oft nur wegen der Tradition und dem Seelenfrieden von Oma und Opa. Dasselbe galt für die Firmung oder Konfirmation.

Die Kinder hatten mit 14 Jugendweihe - also in einem Alter, in dem sie an der Schwelle zum Erwachsenwerden standen. Die Jugendweihe ist aber keine Erfindung der DDR.

Vorher gab es die Mitgliedschaft in der Pionierorganisation, später der FDJ. Die war zwar freiwillig, aber nur Kinder mit streng religiösen Eltern traten ihr nicht bei (die waren zu bedauern, weil sie teilweise vom gesellschaftlichen Jugendleben ausgeschlossen waren.

Es gab den treffenden Spruch: „Bei uns kann jeder in die FDJ - ob er will oder nicht!“ ;-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
DogDiego  22.12.2019, 11:15

Verstehe ich nicht. Zahlte doch alles der DDR-Staat plus Musik und Blumenschmuck und 100 Mark auf einem Sparbuch oben drauf.

Beim Begrüßungsgeld war da aber schon mehr Andrang.

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okieh56  22.12.2019, 11:23
@DogDiego

Die Jugendweihe-Feier wurde kostenlos ausgerichtet, aber 100 DDR-Mark gab es nicht vom Staat, dafür ein dickes Buch: „Weltall, Erde, Mensch". Geldgeschenke bekam man von Verwandten.

Was verstehst du nicht?

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Meines Wissens gab es so etwas nicht in der DDR. LG Lazarius

sozialistische Geburtsfeier

Das gab es nicht.

Es gab zwar eine sozialistische Namensweihe. Das konnte man machen, musste es aber nicht.

atzef  22.12.2019, 10:46

Ich bin neugierig. Was wurde da gemacht?

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beangato  22.12.2019, 10:58
@atzef

Das weiß ich nicht. Wurde weder bei mir gemacht noch habe ich das bei meinen Kindern gemacht.

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