Warum braucht es trotz Taufe die Firmung und die Konfirmation?

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Ursprünglich war es so gedacht, dass ein Baby mit der taufe einen Namen bekommt und in die Gemeinschaft aufgenommen wird. Beider Konfirmation oder Firmung sollte der/die Gläubige entscheiden, ob sie/er weiterhin Mitglied der Gemeinschaft sein will. Die Antwort lautete selbstverständlich Ja, denn als Ausgestoßener hat man es schwer. Heute machen die jungen Leute bis auf wenige Ausnahmen nur noch mit, weil sie Geld von der Verwandtschaft bekommen. Früher wie heute ist das Ritual überflüssig, denn die wirklich Gläubigen brauchen es nicht und für den Rest ist es nur ein wertloses Lippenbekenntnis.

Heute können nur noch wenige Eltern ihre Kinder so intensiv indoktrinieren und von Wissen fern halten, dass sie auch nach ihrer Kindheit an einen Gott glauben. Daher geht es heute zumeist nur um Geld und Heuchelei. Viele der Eltern sind schon nicht mehr gläubig, machen aber wegen ihren Eltern mit.

omikron  01.01.2017, 16:25

An eine "Entscheidung" war bei Firmung ursprünglich nicht gedacht. Mag sein, dass die evangelische Konfirmation so gesehen wird. Es gilt hingegen nicht für die katholische Firmung. Diese beruft sich auf die Bibel und sieht in der Firmung die Herabkunft des Heiligen Geistes auf den getauften Christen.

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omikron  01.01.2017, 18:58
@Giustolisi

Das mag schon sein.

Aber deinen Antworten sollte man auch nicht immer glauben. ;-)

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Giustolisi  01.01.2017, 19:50
@omikron

Ich lerne auch immer gerne dazu, aber in diesem Fall kann ich den unterschied nicht erkennen.

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cherami  02.01.2017, 18:32
@omikron

@omikron

Diese beruft sich auf die Bibel und sieht in der Firmung die Herabkunft des Heiligen Geistes auf den getauften Christen.

Würdest du mir und den anderen Interessierten bitte die entsprechenden Textstellen der Bibel nennen, welche dies nach katholischem Glauben so ausdrücken?

Danke im Voraus!

LG cherami

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Giustolisi  02.01.2017, 21:12
@cherami

Interessant wäre es auch zu wissen woran man merkt, dass der heilige Geist gekommen ist.

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omikron  05.01.2017, 10:49
@cherami

Das wäre in der Apostelgeschichte, Kapitel 19.

Da ist davon die Rede, dass die Leute getauft wurden, und dann legten ihnen die Apostel die Hände auf und der Heilige Geist kam auf sie.

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Giustolisi  05.01.2017, 10:53
@omikron

dann legten ihnen die Apostel die Hände auf und der Heilige Geist kam auf sie.

Die Frage ist damit nicht beantwortet.
Woran hat man gemerkt, dass der Geist auch tatsächlich kam?

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Hallo lucai007,

Die TAUFE soll alle bislang gesammelten Sünden tilgen. Man kann sich also auch im Erwachsenenalter noch taufen lassen.
Bei der Kindstaufe(katholisch & evangelisch, andere taufen auch später) soll die Erbsünde getilgt werden.
Nur mit der Taufe ist die später folgende, offizielle KOMMUNION(katholisch) oder KONFIRMATION(evangelisch) möglich. Kommunion und Konfirmation markieren den Zeitpunkt, wenn das Kind bewusst am Gemeindeleben teilnehmen kann. Laut kath. Katechismus darf das zwischen den 7. und 12. Lebensjahr erfolgen. Bei uns geschieht das, wenn die Kids im 3. Schuljahr sind.

Die kath. FIRMUNG markiert dien Zeitpunkt, wenn die jungen Gemeindemitglieder in ihrem Glauben noch einmal bestärkt werden und theoretisch ab diesem Zeitpunkt selber die Lehren Jesus' weiter geben könnten. In der Bibel geht dem die Pfingstgeschichte voraus.
(Siehe unten, für @hummel03 erklärt)

Ohne Taufe(Sakrament), gilt man theoretisch nicht als Gemeindemitglied. Sie wäre also Pflicht. Alle weiteren Sakramente(Beichte, Kommunion, Firmung,
Eheschliessung, Sterbesalbung) sind freiwillig und erfolgen ausschliesslich auf Wunsch des Gläubgen.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen,
di Colonna

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Ich weiss nicht, wie Sie( @hummel03) auf diese Aussagen kommen.
Diese Aussagen in Ihrem Komentar sind schlicht falsch.
Natürlich wird in der Bibel der Akt der Taufe erwähnt. Jesus lässt sich von
seinem Cousin, Johannes dem Täufer im Jordan taufen. Er tut dieses, ob
wohl er es nicht muss, aber als Zeichen seiner Menschwerdung mit der
Geburt.

Die Taufe wird in vielen Nicht-Katholischen Christlichen Gemeinschaften auch heute noch im jugend, oder jungen Erwachsenenalter vorgenommen, wenn die Gemeinde(nicht der Priester!) der Ansicht ist, das der Täufling die nötige Bereitschaft für die Aufnahme in die Gemeinschaft der Gäubigen(Christen) erreicht ist. Die Taufe soll die bis dahin erlangten Sünden tilgen und die Seele mit neuer Reinheit vor Gott erscheinen lassen.
Bei der heutigen katholischen, oder evangelischen Kindstaufe wird seit dem 6. Jhr. so früh getauft, weil man befürchtete, dass ein Neugeborenes Kind im Todesfall nicht zu Gott kommen kann, wenn es noch mit der Erbsünde befangen ist. (Über Sinn und Unsinn dieser Dogmatik kann man nun denken wie man will, das ist ja auch nicht der Inhalt dieser Frage.)

Die Firmung geht in der Bibel inhaltlich auf das Pfingstgeschehen zurück, als die Jünger Jesus' in grösster Sorgen um sich selbst, sich zurück gezogen, anstatt den von Jesus gewünschten Lehrauftrag auszuführen. Gott sandte ihnen 'Den Heiligen Geist", der es ihnen ermöglichte in allen Sprachen zu predigen(wohl symbolisch = die Angst genommen) und um den Glauben an Jesus' Lehren zu bestärken, egal was andere dagegen einwenden. In der heutigen katholischen Firmung geht es also um die eigene Bekräftigung des
Glaubens und der Annahme, dass der Firmling nun selber vom christlichen
Glauben zeugen kann.

Katholische FIRMUNG hat übrigens NICHTS mit evangelischer Konfirmation zutun.
Die KONFIRMATION entspricht bei den Lutheranern ungefähr der katholischen
KOMMUNION. Hierbei wird nach der Kindstaufe die Aufnahme in die
Gemeinschaft der Gläubigen quasi mit der gleichzeitigen
Firmung(Bekräftigung) kombiniert. Daher sind die Kinder hier auch schon
ca. 13-14 Jahre alt, ähnlich wie bei der kath. Firmung.

Bezüglich Ihrer Meinung (@hummel03) "Ungläubige/ unreife Säuglinge":
Die christliche Dogmatik geht davon aus, dass keine Seele grundsätzlich
ungläubig ist. Sie entstammt aus Gott und kehrt dorthin zurück. Sie
bringt also einen Grundglauben/Wissen schon mit. Die Frage ist nur, wie
weit sich die Seele mit Hilfe der Kirche und Glaubensgemeinschaft in diese Richtung schneller und besser entwickeln kann.

Dass dennoch manche Firmlinge, ach...das fängt schon bei der Kommunion an...., diesem spirituellen Akt nur noch aus "Mainstream und Kapitaleffizienz" hingeben, mag ich auch nicht bestreiten. Aber es gibt dennoch die Mehrheit, die von Eltern, Grosseltern, Paten und der Glaubensgemeinde auf die
Kommunion/Firmung/Konfirmation so vorbereitet werden, so dass sie durchaus das geistliche Fortkommen auf ihrem Weg erkennen und annehmen.

hummel3  03.01.2017, 09:37

Danke für diesen theologischen, allerdings stark "katholisch" geprägten Bericht.

Ich widerspreche dem mit meiner Antwort allerdings weiterhin, weil ich mich - auch im Verein mit vielen anderen Christen ausschließlich an dem orientiere, was die Bibel selbst hergibt und weniger an kirchendogmatischen und dazu noch konfessionell unterschiedlich geprägten Manifesten.

Dennoch ist das Thema, sollte inzwischen der Anschein entstanden sein, für mich kein "Kampfthema". - Jeder gläubige Christ muss nach eigenem Verständnis urteilen und handeln.

LG hummel3

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KatzenEngel  03.01.2017, 14:36

Hallo @DiColonna :)
Bei der Kindstaufe(katholisch & evangelisch, andere taufen auch später) soll die Erbsünde getilgt werden... Ach echt? interessant...bin grad leicht verwirrt....denke, bei mir hats nicht funktioniert.... :/

Schönen Tag noch :)

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DiColonna  08.01.2017, 12:30
@KatzenEngel

Hmmm...Christentum sieht das so vor. Man könnte jetzt pauschal zur Debatte stellen, ob es die Erbsünde überhaupt gibt, ob sie noch heute eine Berechtigung hat.
Früher nahm man an, dass Kinder die kurz nach Geburt ungetauft verstarben, nicht in den Himmel, sonder in einen Vorhof der Hölle kamen. So zu sagen die Krabbelgruppe der Sünder. Meine Pesönliche Meinung sieht anders aus.
Aber von 7:30 - 15:45 muss die Lehren meiner Firma vertreten ;-)

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Hallo lucai007,
hier nur zu Taufe und Firmung:

Du kannst in der Apostelgeschichte lesen, dass Christen getauft wurden und (siehe Pfingstereignis) den Heiligen Geist empfingen.
In der Urkirche wurden daher Taufe und Firmung als Einheit gesehen und bei einem Termin gespendet.
Die Ostkirche (Orthodoxe Kirche) hat das heute noch so.

Später wurde speziell in der Stadt Rom die Taufe durch einen Priester gespendet, die Besiegelung mit der Gabe Gottes, dem Heiligen Geist, die Firmung, wurde vom Bischof gespendet. Da aber der Bischof nicht bei jeder Taufe dabei sein konnte, wurde das terminlich auseinandergelegt.

Was nun zunächst nur für die Stadt Rom galt, wurde später auf die gesamte römisch-katholische Kirche übertragen.

Heute hat das seinen Sinn darin, dass bei der Kindertaufe nicht der Täufling selbst, sondern seine Eltern und Paten den Glauben vertreten und bekennen.
In der Firmung kann sich nun der Jugendliche selbst entscheiden und sich zu seinem Glauben bekennen oder auch die Firmung ablehnen.

hummel3  03.01.2017, 09:28

Hallo "Nadelwald75",

Du kannst in der Apostelgeschichte lesen, dass Christen getauft wurden und (siehe Pfingstereignis) den Heiligen Geist empfingen.

Das ist sicher wahr, dass zum Glauben an das Evangelium bekehrte Christen sich nach der Apostelgeschichte haben taufen lassen.

Es ist aber gleichzeitig eine Unterstellung dem Text zu entnehmen, dass damit auch zu einer eigenen Entscheidung "unmündige Kleinkinder" mit getauft wurden.

Ich weiß, diese Textstelle wird von der Verfechtern der Kindertaufe als Rechtfertigung für ihr Handeln herangezogen. - Meines Wissens allerdings als einziger "Beweis"!

Dieser "angebliche Beweis" deckt sich aber ansonsten nicht mit anderen neutestamentlichen Inhalten in Sachen Taufe.

LG hummel3

 

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Nadelwald75  03.01.2017, 12:29
@hummel3

Hallo hummel3,
dein Engagement in Ehren, aber lies bitte meinen Text noch mal genau. Ich möchte nicht für oder gegen etwas argumentieren und auch niemanden bekehren, sondern nur informieren.
Mit Überlegung habe ich den letzten Abschnitt meiner Antwort eingeleitet mit: „Heute hat das seinen Sinn…."

Ich habe also gar nichts unterstellt und das auch nicht beabsichtigt. Dein Begriff „Unterstellung“ ist eine moralische Wertung, die hier nicht hingehört.

Inwieweit die Kirche berechtigt ist („Was du auf Erden binden wirst, wird auch im Himmel gebunden sein….), Verfahren zu ändern oder nicht, ist ein anderes Thema. Die von dir genannte Textstelle wird daher auch nicht von der Kirche auch gar nicht auf die Kindertaufe bezogen, sondern auf die Taufe allgemein.

Es gibt für jeden Zeitpunkt der Taufe berechtigte Überlegungen. Auch in der katholischen Kirche wird das letztlich den Eltern überlassen. Du kannst das im neuen Gotteslob nachlesen, wo unter den Kapiteln 570 bis 572 die Möglichkeiten der Kindertaufe, der Taufe von Erwachsenen und Jugendlichen als berechtigte Formen nebeneinander gestellt werden. Präferenz hat hier allerdings die Kindertaufe.

Ich darf dich daher zitieren: „Jeder gläubige Christ muss nach eigenem Verständnis urteilen und handeln.“

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hummel3  04.01.2017, 12:05
@Nadelwald75

Ich habe tatsächlich das "Heute ..." am Satzbeginn übersehen, welches dem Kommentar einen anderen Sinn verleiht.

Gleichzeitig war der von mir gewählte Begriff "Unterstellung" aber auch nicht als "moralische Wertung" gedacht. Mit dem Wissen, ihn auch so verstehen zu können, wäre wohl "Auslegung" die bessere Wortwahl gewesen.

LG hummel3

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Es braucht weder Firmung noch Konfirmation, wenn man davon ausgeht, dass der betreffende Mensch sich bibelkonform und bereits als Christ, sich nach seiner "Bekehrung" aktiv zur Taufe entscheidet.

Die Rituale von Firmung und Konfirmation sind allein durch die vorausgegangene "passive" Kindertaufe von ungläubigen Menschenwesen entstanden. Für mich dogmatische "Krücken" zur Legitimation einer an sich falschen Taufpraxis, abgeleitet, aber nicht belegt mit der Apostelgeschichte des NT. 

Auch hier bei den unterschiedlichen Antworten lässt sich leider ausmachen, welchen dogmatischen Einfluss vor allem die röm.-katholische Kirche, aber auch die großen protestantischen und orthodoxen Kirchen als "weltliche und interessengelenkte Institutionen" auf ihre Mitglieder im Laufe der Jahrhunderte ausgeübt haben. - Sie versperren vielfach ihren Mitgliedern eine klare, eigene Sicht auf das Evangelium von Jesus Christus.

Etwa ab dem Zeitpunkt der Firmung kommt die Phase "Du gehst ins Leben hinaus". D.h. ab da entschwinden die Kinder ein kräftiges Stück der Fuchtel von Kirche und Elternhaus. Sie werden anderen - nichtchristlichen - Einflüssen ausgesetzt, die auch kräftig am Kinderglauben nagen werden.

Gegen diese "verderblichen" Einflüsse hält es die Kirche für richtig, die Kinder nochmal zu "stärken" = "firmen".

Natürlich ist aus Sicht von Wissenschaft und Vernunft die Firmung unsinnig. Eine antike religiöse Altlast.