Fundamentalnische (Biologie)?

2 Antworten

Es gibt vieles nicht, z.B. den freien Fall ohne Luftwiderstand, wenn man Beispiele auf der Erde berechnet. Trotzdem macht solche Rechnungen, man abstahiert, um das Verständnis zu schärfen, wichtiges von unwichtigem zu trennen.

So ist es auch in diesem Fall. Natürlich gibt es eine Nische unabhängig von Konkurrenz, sein sie innerartlich oder außerartlich. So wird ein Usambaraveilchen in Sibirien nicht überleben, egal wie optimal der Boden ist, wegen des Frostes.

Man kann so auch ein Optimum bestimmen, also unter welchen Bedingungen ein Lebewesen optimal gedeiht.

Und dieser Bereich des optimalen Gedeihens ist keineswegs unbedingt identisch mit dem wahren Verbreitungsgebiet. So gedeihen auch Eichen am besten unter mittleren Feuchtebedingungen, also nicht zu nass und nicht zu trocken. Trotzdem sind auf solchen Boden kaum Eichen zu finden, sondern Buchen überwiegen. Eichen finden sich auf ungünstigen Böden.

Denn die Buche ist unter günstigen Bedingungen der Eiche überlegen, weil sie mit weniger Licht auskommt, was natürlich v.a. für Jungpflanzen wichtig ist, Eichensprösslinge kommen gar nicht erst hoch.

Fazit: Die Fundamentalnischen von Eichen und Bichen sind fast identisch, die echten Nischen unterscheiden sich deutlich, sind fast gegensätzlich.

Natürlich gibt es diese:

  • Die konkurrenzstärkste Art besetzt eben diese (Rotbuche in deren Optimum - siehe @thomas' Antwort)
  • Die Spezialisten in ihrer speziellen Nische (etwa Gelbbauchunke in ephemeren Kleinstgewässern)
  • Bei weiter Differenzierung in viele ökologische Nischen, jede Art in ihrer... (z. B. nutzen Fledermäuse nicht nur die Nacht - in Abgrenzung zu den insektenfressenden Vogelarten - sondern haben sich auch untereinander spezialisiert: die Abendsegler sagen - ziemlich alleine - im freien Luftraum über dem Wald, große Mausohren jagen Käfer am Boden und Bechsteinfledermäuse klauben Nachtfalter von der Strauchschicht...)