Führt ihr Tagebuch?

Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen

Ja, ich führe Tagebuch bzw. habe mal geführt 63%
Nein, ich führe kein Tagebuch 37%
angelina478  12.01.2023, 19:23

Ich führe eins da ich Depression habe hilft es mir meinen Tag zu verarbeiten und meine Struktur bei zu behalten

20Fragender00 
Fragesteller
 12.01.2023, 19:24

Ich wünsche dir viel Kraft mit der Depression und dass es dir bald besser geht :)

10 Antworten

Ja, ich führe Tagebuch bzw. habe mal geführt

Ehrlich gesagt nicht regelmäßig - eigentlich nur, wenn etwas extrem positives oder extrem negatives passiert ist.

Früher habe ich öfter reingeschrieben, aber momentan vergesse ich es andauernd.

Das letzte Mal als ich eingetragen habe, ging es mir psychisch und körperlich nicht gut. Wenn man den Eintrag liest, merkt man ziemlich deutlich, wie es mir gegangen ist.

Es gibt auch noch einige traurige Einträge von Tagen, an denen zum Beispiel Haustiere gestorben sind, aber auch welche, als zum Beispiel ein Bericht über mich in der Zeitung stand und ich stolz auf mich war.

Vielleicht mag es für manche seltsam klingen, aber ich habe meinem Tagebuch einen Namen gegeben und schreibe die Einträge so, als würde ich einer Person davon berichten. Es ist einfach eine ungemeine Erleichterung für mich und während ich diese Antwort hier schreibe wird mir bewusst, dass ich öfter reinschreiben sollte.

LG Nattischlag

Woher ich das weiß:Hobby – Bin leidenschaftliche Reiterin, Autorin und Künstlerin!
Ja, ich führe Tagebuch bzw. habe mal geführt

Seit ich 9/10 Jahre alt bin - also seit 14/15 Jahren - führe ich, mit Unterbrechungen hier und dort, Tagebücher, ja. Leider habe ich soziemlich alle meine Tagebücher von damals nicht mehr. Sie müssen wohl bei den jeweiligen Umzügen abhandengekommen sein. Teilweise führte ich auch Tagebücher oder einzelne Anfänge von Tagebüchern auf alten Laptops/Notebooks, doch die besitze ich nicht mehr, sind kaputt, die Daten sind nicht mehr zu retten, ich hab sie nie auf einen USB-Stick gezogen.

Es ist so, dass häufig mehrere Wochen oder Monate Pause zwischen meinen Einträgen herrschen. Völlig random. Mein Problem ist unter anderem, dass ich es eigentlich gar nicht mag, Tagebuch zu führen. Nicht mehr. Aber ich habe seit Jahren diesen Drang, es unbedingt zu tun. Deshalb fange ich immer und immer und immer wieder von Neuem an.

Da es aus meinem Leben nichts zu erzählen gibt, dachte ich, es wäre sinnvoller meine Emotionen aufzuschreiben. Doch gestern bemerkte ich: Wait, meine Emotionen sind genau so öde. Es sind - bis auf sehr wenige Ausnahmen - immer die selben paar (meist Negativen). Ich kann meine Emotionen nicht beschreiben. Klar, ich kann z.B sagen, dass ich sauer bin. Ich kann sagen, wegen was ich sauer bin. Ich kann meine jeweiligen Gedanken niederschreiben. Aber ich kann es nicht so detailiert erzählen, wie in einer Geschichte, so dass ich mich - wenn ich den Eintrag Jahre später erneut lese - wieder einfühlen kann.

In einer Geschichte schreibt man schließlich auch nicht "Annika war sauer", sondern beschreibt viel mehr die körperlichen Reaktionen. Show, don't tell und so.

Und ganz ehrlich: Auch wenn ich meine Gedanken aufschreibe, habe ich sie mir nicht "von der Seele geschrieben". Das bringt nichts bei mir.

Trotzdem will ich es. Ich hasse es, es macht mich wahnsinnig, es ist so anstrengend, aber ich will es. Vielleicht auch, weil ich mich nicht so gut an meine Kindheit erinnern kann. Zum Beispiel wurde ich - angeblich, laut früheren Erzählungen meiner Mutter - in der Schule gemobbt, doch ich kann mich daran gar nicht mehr erinnern. Vielleicht zwei, drei doofe Sprüche oder so, aber nichts, was man wirklich als richtiges Mobbing bezeichnen könnte. Es wäre wirklich toll, hätte ich noch Aufzeichnungen von meinen Emotionen und Gedanken von dieser Zeit. Denn ich habe keine Ahnung, wie ich mich damals gefühlt habe. Ich kann versuchen, es zu erraten, anhand der paar, doch recht wenigen Informationen, welche ich über mein damaliges Ich noch weiß/gesammelt habe, jedoch kann ich es nie wieder nachempfinden. Und das gilt für große Teile meiner Kindheit und frühen Jugend.

Und ich denke, ich habe Angst, dass ich in 10, 20 Jahren vor dem selben Dilemma stehe. Ich fühle mich fast schon dazu gezwungen, jeden Gedanken irgendwo aufzuschreiben, aber manchmal bin ich so frustriert mit mir selbst und allem, dass die Synapsen in meinem Gehirn reißen und ich keinen klaren Gedanken fassen kann. Dann ist alles wie ein kontinuierliches Rauschen und mein Gehirnchen macht aaaaaaahhhdrgrpfajmujsak https://m.youtube.com/watch?v=Gb2jGy76v0Y

Hm, vielleicht probiere ich mal wieder eins auf dem Laptop. Hab ich auch schon seit Jahren nicht mehr versucht. Mehr als nicht funktionieren kann's eh nicht.

Oh mein Gott, ich bin so ein offenes Buch: Was wenn Gutefrage in Wahrheit mein richtiges Tagebuch all along war?

Neeeeeee, dafür bin ich dann doch wieder nicht offen genug.

Mein echtes Tagebuch waren die Freunde, die ich auf meiner Reise gemacht habe! Weisheiten mit Zitruseulchen. Joa, soviel dazu.

Ja, ich führe Tagebuch bzw. habe mal geführt

Manchmal für ein paar Wochen, dann aber auch nicht täglich, um es danach Monate lang wieder zu vergessen.

Ja, ich führe Tagebuch bzw. habe mal geführt

Hallo!

Ich habe als Jugendliche eine lange Zeit lang Tagebuch geführt; ich habe zwar nicht täglich hineingeschrieben, aber alle paar Tage oder Wochen mal und habe dann das festgehalten, was mir wichtig erschien (Ereignisse im Alltag, in der Schule, Probleme, etc.). Am ausführlichsten waren immer meine Urlaubseinträge, da habe ich dann auch Fotos, Eintrittskarten, etc. eingeklebt.

Und ja, es hat mir bei der Verarbeitung bzw. vor allem beim Sortieren meiner Gedanken und Gefühle geholfen. Dadurch, dass ich versucht habe, einen relativ stringenten, logischen Text über das Erlebte zu verfassen, hatte ich am Ende einen besseren Überblick über bestimmte Situationen und habe z.B. erkannt, dass einige Dinge eventuell doch nicht so negativ sind, wie sie mir in meinem Gedankenchaos zunächst erschienen.

Und ich finde, es ist beeindruckend nach einiger Zeit (z.B. auch mehreren Jahren) mal wieder durchzublättern. Dadurch sieht man, wie man sich verändert hat oder welche Gedanken- und Verhaltensmuster relativ stabil geblieben sind ("Ah, an dem gleichen Punkt wie jetzt war ich vor zwei Jahren schonmal...").

Liebe Grüße!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium: Molekulare Biologie & Soziale Arbeit

Nicht direkt im eigentlichen Sinne, es ist mehr so ein "Tagebuch der guten Stunden". Ich schreibe mir gewisse Erlebnisse und Begegnungen, die prägend sind, in welcher Weise auch immer, oder auch markante Träume auf und ergänze das dann teilweise mit passenden Liedtexten, Zitaten oder Gedichten. Mache ich seit meinem 14. Lebensjahr (ein sehr guter Lehrer hat es mir damals empfohlen, mit dem ich noch heute befreundet bin) also seit etwa zwei Jahrzehnten. Auslöser war damals eine an sich harmlose Begegnung, die mich aber als Jugendlichen einfach total überfordert hat, so dass ich mich vertrauensvoll an diesen Lehrer gewendet hatte, der mir dann riet es für mich aufzuschreiben, um damit abzuschließen ... und es ist auch noch alles da, aber eher unregelmäßig - es kann sein, dass es über Wochen hinweg keinerlei Einträge gibt und dann binnen weniger Tage wieder vier, fünf "Episoden", es ist ja auch nicht jeden Tag irgndwas Besonderes. Ich mache es gern.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung