Frage zum Islam die ich nicht verstehe?

6 Antworten

Es ist zwar alles geschrieben, d.h., aber nicht, dass man keinen freien Willen hat. Der Mensch entscheidet für sich, ob man was gutes oder schlechtes tut.

Und nein diese Denkweise ist islamisch nicht korrekt.

Ich kenne mich mit dem Christentum nicht wirklich gut aus, aber ich denke, dass es im Christentum auch das Schicksal existiert.

7veren⁷

Ich weiß nicht, woher ihr das immer nehmt, aber im Islam gibt es gar kein Konzept, was über einen Nasib spricht. Es gibt nicht für jeden Menschen einen festgeschriebenen Ehepartner. Das erscheint doch in der Realität gar nicht. Merkst du das nicht? Dann müsste ja jeder Mensch irgendwann im Leben heiraten und den Rest des Lebens mit diesem Partner zusammenbleiben. Das ist aber in vielen Fällen nicht so. Es gibt Scheidungen und Scheidungen sind islamisch erlaubt. Und es gibt Menschen, die sterben, ohne auch nur eine Beziehung oder eine Ehe gehabt zu haben.

Selbst wenn man ein oder mehrere Male geschieden worden wäre, müsste ja der festgeschriebene Partner mal auftauchen. Ist aber nicht so. Ich habe in islamischer Literatur nie dieses Konzept gefunden. Vielleicht kann mich jemand korrigieren...

Dieses Denken ist nicht ok: ist halt so. Nein. So geschrieben steht es, aber es wurde nicht so eingerichtet. Verstehst du? Allah hat die Dinge im Voraus niedergeschrieben, weil sie so passieren werden. Den feinen Unterschied muss man erkennen. Die Dinge passieren nicht, weil Allah sie geschrieben hat. Also sein Schreiben hat die Vorgänge nicht geschaffen. Er kennt eben die Zukunft und hat geschrieben, was passieren wird. Ich hoffe, du verstehst. Sonst wären wir ja wie vorprogrammierte Roboter.

Zum Beispiel, nur willkürlich angenommen: Du machst eine Reise im Januar 2024. Gott hat also in seinen Schöpfungsbericht geschrieben: Kaetzchen2004 macht eine Reise im Januar 2024. Dann machst du die Reise, weil du sie so geplant hat, nicht weil Gott geschrieben hat, du wirst sie machen. Er hat nur die Zukunft niedergeschrieben, wie er sie kannte. Und er ist allwissend und irrt sich nie. Darum ist diese Sache vorher bestimmt worden. Das heißt soviel wie: vorher wissen, was ganz bestimmt passieren wird. Dich irritiert vielleicht das Wort bestimmt. Wir nutzen das ja oft, wenn wir etwas erwarten, aber nicht genau wissen, ob es so sein wird. Also eine unsichere Sache zu einem bestimmten Grad. Aber bei Gott ist bestimmt=sicher.

Wenn du sagst: meine Mutter wird mich bestimmt dafür schelten. Dann redest du aus alten Erfahrungen, aber bist nicht wirklich ganz sicher. Selbst wenn du sagst; sie wird mich sicher schelten, dann ist da immer noch eine kleine Chance, dass sie es nicht tut. Weil wir nur vermuten und erahnen können, was passieren wird. Gott aber weiß!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid
xXAlpaChinoXx  04.05.2024, 09:52

Beschäftige dich mal mit dem Schreibohr und Lauhul Mahfudh (die wohlverwahrte Tafel)

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So zu denken, ist falsch;

Die Irade-i Dschüz'iyye ist das begrenzte Entscheidungs- bzw. Wahlrecht, das Allahü Teālā dem Menschen gegeben hat. Dennoch ist diese Irade-i Dschüz'iyye von enormer Wichtigkeit. Strebt der Mensch nach Gutem, so erschafft Allah das Gute, strebt er aber nach dem Schlechten, so erschafft Allah das Schlechte. Demzufolge erwirbt sich der Mensch allein mit diesem Willensakt die Dschennet oder den Dschehennem. In der Tat, Allah ist der alleinige Schöpfer (Hāliq). Wenn Er es nicht wünscht und es nicht erschafft, geschieht nichts. Dahingegen ist der Mensch Kāsib, also derjenige, der für sich etwas wünscht und darauf hinarbeitet. Und Allah ist der Schöpfer, Der es dann erschafft.

Die Irāde-i Dschüz'iyye ist vergleichbar mit dem Lenkrad eines Autos. Das Auto fährt in die Richtung, die der Mensch einschlägt. Das bedeutet, dass jemand, der sich gegen Allah auflehnt, sich nicht aus der Verantwortung ziehen kann, indem er sagt: „Was soll ich machen? Allah hat es so gewollt und so bewirkt". Wohl wahr: Allah hat es gewollt; aber Er hat es gewollt und zugelassen, weil sich der Wille des Menschen in diese Richtung bewegt hat. Ohnehin ist es ja so: Besäße der Mensch einen solchen Willensakt und ein solches Entscheidungsrecht (Irāde-i Dschüz'iyye) nicht, dann würde Allahü Teālā dem Menschen auch nicht die Gelegenheit gegeben haben, sich prüfen lassen zu können. Er hätte ihn damit zum Guten oder zum Bösen gezwungen

Nein, von einem freien Willen würde ich nicht sprechen.

Die wissen ja teilweise selbst nicht mal was sie dürfen und was nicht. So viele Regeln gibt es zu beachten.

Die brauchen für jeden Schritt ihres Lebens ein Buch, wo sie nachlesen können, was sie tun sollen. Das hat mit freiem Willen nichts mehr zu tun.

xXAlpaChinoXx  04.05.2024, 09:49

Jeder Muslim kennt die Regeln des Islams, du hast höchstens nur Kontakt mit Muslimen, die selbst von ihrer Religion nichts wissen.

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Alles, was geschieht, geschieht im Willen Allahs. Wenn ein Mensch stirbt, geschieht dies, weil Allah es so gewollt hat. Wenn ein Mensch geboren wird, geschieht es ebenfalls aufgrund von Allahs Willen. Das Gleiche gilt, wenn du dein Haus verlierst oder erfolgreich bist.

also ist es egal was ich mache oder wenn es nasip ist passiert es wenn nicht dann nicht?

Was immer du tust, liegt letztendlich im Willen Allahs, und darin liegt deine Freiheit. Du kannst seinen Willen nicht vorhersehen. Wenn du dich entscheidest, morgen aufzustehen und Erfolg zu anzustreben, liegt auch darin deine Freiheit und der Wille Allahs.