Frage an die Transsexuellen, wieso habt ihr euer Geschlecht gewechselt, wenn die Geschlechtsmerkmale euren Körper nicht definieren? Für die Gesellschaft?

4 Antworten

Transpersonen wechseln ihr Geschlecht nicht. Weder ihre Identität noch ihr biologisches Geschlecht denn beides ist nicht möglich.

Transpersonen passen ihre Erscheinung an, damit auch ihre Mitmenschen sie als die sehen können, die sie wirklich sind. Auch um sich selbst wohler zu fühlen, denn als Mann auszusehen wie eine Frau erzeugt nunmal einen starken Leidensdruck. Aber ja, die Hoffnung dann eher akzeptiert und weniger verachtet zu werden, ist sicher auch mit ein Grund um zu transitionieren.
Sagen wir mal so... wenn man so authentisch als Mann oder Frau wahrgenommen wird (also so wie man sich eben auch selbst sieht), dann hat man auch die Möglichkeit, einfach niemandem mehr zu erzählen, dass man trans ist. Leider ist das der einzige Weg, Transfeindlichkeit zu entkommen. Nicht mehr ständig hinterfragt, bewertet, beobachtet und angefeindet zu werden. Wobei man dann natürlich immer noch Transfeindlichkeit erleben muss, nur nicht mehr auf einen selbst bezogen sondern nur noch auf andere.

Transpersonen haben in der Regel zwei Gefühle besonders herausstechend, die Cispersonen zwar auch haben, aber fast nie bemerken.

Geschlechtsdysphorie und Geschlechtseuphorie.

Geschlechtsdysphorie sind negative Gefühle, wenn man in Geschlechter gedrückt wird, die nicht zutreffen.
Geschlechtseuphorie sind positive Gefühle über das Geschlecht, das man innerlich wirklich hat.

Und ja, 'soziale Dysphorie' und 'soziale Euphorie' gibt es. Das ist zb der Grund, warum die meisten Transpersonen einen anderen Vornamen wählen, mit dem sie sich ansprechen lassen.

Aber nicht alles davon hängt von anderen Leuten ab.
Um es anders auszudrücken: Angenommen eine Transperson würde auf einer einsamen Insel aufwachsen und hätte keinen Kontakt zu Geschlechterrollen unserer Gesellschaft, dann wäre die Person trotzdem trans und hätte trotzdem das Gefühl, ihr Körper wäre anders richtiger. Die Person hätte dann nur noch weniger die Worte dafür, was los ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.
Senbu  01.10.2023, 01:22

"Geschlechtsdysphorie sind negative Gefühle, wenn man in Geschlechter gedrückt wird, die nicht zutreffen.

Geschlechtseuphorie sind positive Gefühle über das Geschlecht, das man innerlich wirklich hat."

Kommt nicht vor, da das Geschlecht korrekt ist. Lediglich das Gender weicht von einer natürlich korrekten Entwicklung des Körpers ab.

Die Person hätte in erster Linie entweder den Kampf ums Überleben oder aber würde aufgrund mangelnden Wissens/Ressourcen relativ früh versterben. Viel Zeit bliebe da nicht übrig und die Transsexualität würde erstmal durch unzählige Traumata verdrängt werden.

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Amicusnegri  30.11.2023, 00:01
@Senbu

Das lässt sich schon so sagen. Sowohl sex wie gender bedeuten Geschlecht und können prinzipiell sogar als deckungsgleiche Synonyme verwendet werden.

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Senbu  30.11.2023, 09:31
@Amicusnegri

Wieso gibt es im englischen kein Wort welches beides bezeichnet? Eine dippeldeutung ergibt keinen Sinn in diesem Fall. "Gender" ist in die deutsche Sprache integriert und Geschlecht hat seine Wurzel als auch sehr lange Nutzung als biologisches Geschlecht. Englisches "gender" bedeutet das was deutsches "Gender" bezeichnet, irgendwas von Identifikation. Währenddessen bedeutet englisches "sex" soviel wie Geschlecht, also das was man tatsächlich ist. Man kann dies nicht wirklich Synonym verwenden, außer man verwendet auch oft Katze und Hund Synonym.

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Amicusnegri  30.11.2023, 10:13
@Senbu

Das ist falsch. Die Begriffe sex und gender sind prinzipiell Synonyme, wobei der Begriff Gender eher das grammatische Geschlechte bezeichnet. Erst seit den 50/60er Jahren wird der Begriff als Hilfsmittel zur Unterscheidung von sozialem und biologischem Geschlecht gebraucht. Das Konzept von vermeintlichen Geschlechterrollen, die sich vom eigentlichen Geschlecht unterscheiden, ist dabei auch weiterhin sehr umstritten und man kann eigentlich nicht sagen, dass es sich außerhalb von bestimmten Teilen der Sozialwissenschaft durchgesetzt hat.

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Senbu  30.11.2023, 11:44
@Amicusnegri

"Erst seit den 50/60er Jahren wird der Begriff als Hilfsmittel zur Unterscheidung von sozialem und biologischem Geschlecht gebraucht."

Raten Sie mal ab wann das Thema Gender relevant wurde im lgbtq...z Sprachgebrauch. Erst seit wenigen Jahrzehnten/Jahren. Sonst war es gänzlich irrelevant und man hat auf das Geschlecht geachtet.

Sie können auch Hund als Synonym für Katze verwendet, sind schließlich beides Vierbeiner mit Schwanz und Fell als auch nach vorne gerichteten Augen und beide wurden vom Menschen domestiziert.

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Amicusnegri  30.11.2023, 12:32
@Senbu

Es geht hier um die Frage ob sich gender als Gegenbegriff zu sex etabliert hat. Diese These ist nicht zu bejahen.

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Das ist keine Entscheidung, ich fühle mich eben nicht weiblich sondern männlich also möchte ich auch so leben und ich wechsel auch nicht mein Geschlecht ich lasse mein Geschlecht nur angleichen um mich wohler in meinem eigenem Körper zu fühlen. Für die Gesellschaft tut man das auch nicht sondern ganz allein für sich selbst, weil man darunter oft sehr leidet.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich glaub niemand macht das wegen der Gesellschaft

außer Par Ausnahmen die es tatsächlich aus Trend machen und den Weg gehen und dann wieder ins geburtsgeschlecht wollen

der Großteil macht es für sich selber den Körper angleichen an die geschlechtsidentität