Frage an die älteren Atheisten (ab 40)?

8 Antworten

"Als Kind...." schluckt man erst mal das was einem die Großen erzählen. Es sind die Eltern, Großeltern, andere nahestehenden Personen denen man alles glaubt denn sie "wissen ja offenbar alles".

Man "ahnt" also nicht, man ist da nur ein Gefäß das gefüllt wird.

Ja, wie war das bei mir..... Konfirmandenunterricht war teils ja okay. Zu Beginn hatten wir da einen für uns verantwortlichen älteren Herren. Er war klasse, ließ sich nicht auf der Nase herumtanzen, duldete keinen Blödsinn, duldete kein Schwänzen, schloss einen Jugendlichen aus diesem Unterricht komplett aus nachdem dieser Jugendliche einem anderen Jugendlichen Nadeln oder Reißzwecken auf den Stuhl legte.

Im zweiten Teil hatten wir dann die neue Pastorin als "Lehrerin". Sie war extrem strikt. Führte jeden Sonntag eine Anwesenheitsliste im Gottesdienst und wer nicht jedes Mal dort war bekam eine Standpauke.

Es brachte mich nicht näher an jenen Glauben. Es führte mich aber auch nicht davon weg.

Ich nahm im Laufe meiner Jugend an einigen Jugendfreizeiten teil die von einem christlichen Träger organisiert wurden. Entsprechend war der Thema Glaube auch in dieser Freizeit hier und da ein Thema.

Wenn ich so darüber nachdenke.... ich hab schon relativ früh (Anfang der Pubertät) angefangen zu überlegen ob ich das denn gut finde was da so in der Bibel und in der Kinderbibel und in dem Büchlein von der einen Jugendfreizeit so steht. Mir war da so einiges seltsam. Ich glaubte auch nicht an so etwas wie "ein alter hellhäutiger Herr mit weißem Rauschebart sitzt irgendwo oben in der Luft zwischen den Wolken auf einem Thron und ist für alles verantwortlich." .

Ich fühlte mich mit dem Ganzen drum und dran nie wirklich wohl/ aufgehoben. Es fühlte sich nicht so wirklich ehrlich an was ich da rundherum erlebte in verschiedenen Freizeiten/ Kirchengemeinden etc.

Jahrelang hab ich mich nicht damit beschäftigt. Gut, da ich viel las beschäftigte ich mich auch mit Material über anderen Religionen (Hauptreligionen, Abspaltungen, christliche Abspaltungen etc). Dies zeigte mir "Nope, ich finde mich in keiner einzigen dieser Glaubensrichtungen/ Abspaltungen. Das ist allgemein nichts für mich".

Dann wieder einige Jahre nicht damit beschäftigt. Und dann irgendwann ausgetreten. Bezahlt man Jahre eine ungenutzte Mitgliedschaft vom Buchverein/ Fitnessverein?

Ich bin katholisch indoktriniert worden, aber meine Eltern haben uns Kinder zum selbstständigen Denken erzogen oder die Entwicklung zumindest durch das Hochhalten von Bildung gefördert.

Als Jugendlicher habe ich angefangen die Kernaussagen der Kirchen zu hinterfragen (auch wegen der Diskrepanz zwischen Heilslehre und der machtgeilen Bodentruppe) und da es auf die ganze unsinnige Dogmatik keine sinnvollen Antworten gibt, habe ich nach und nach große Religionen verglichen und alle immer lächerlicher gefunden.

Durch eine gute naturwissenschaftliche Bildung wurde das Ganze dann festgezurrt. Atheist bin ich nicht, weil das gegen meine naturwissenschaftliche Grundhaltung sprechen würde, aber ich erkennen keinen Sinn in einem persönlichen Gott und auch keine Notwendigkeit was das Funktionieren des Universums angeht.

Generell sehe ich mich als Agnostiker/Apatheist; jedenfalls zutiefst areligiös (Religionen finde ich weitestgehend albern, einige widern mich auch an...)

Ich wurde streng evangelisch erzogen und indoktriniert.

Als Kind ahnt man ja dass es da oben einen Gott gibt.....

FALSCH !!!

Jedes Kind wird als Atheist geboren, auch Du, frei von allen "Gott" - heiten und sonstigem "religiösem Unsinn. "Religion" wird infiziert.

Mit spätestens 14 war ich FREI von aller absurden "Religion" und seither lebe ich in der Realität. Meinen Kindern wurde kein semitischer Monotheismus infiziert, und meinen Enkeln auch nicht.

Als Kind ahnt man ja dass es da oben einen Gott gibt.....

Das würde ich jetzt gewiss nicht behaupten!

Für mich waren als Kind selbst Märchen wie beispielsweisen "Frau Holle" logischer. 😅🤷🏻‍♂️

Ich habe (soweit ich mich erinnern kann) ehrlich gesagt noch nie auch nur an "irgend einen" Gott geglaubt.

Die Erstkommunion sowie auch die Firmung ist gänzlich an mir vorbei gegangen. Und als ich auf dem Lohnzettel gesehen habe, wie viel ich für die Kirche bezahle, bin ich auf schnellstem Wege aus diesem Verein/Club ausgetreten!

Nein, bin ich nicht. Ich würde das eher als Begreifenprozess sehen: Ich mußte als Kind erstmal begreifen, daß der ganze Kram den die Erwachsenen da glauben wirklich keinen Sinn macht (was ich vermutete) und Erwachsene sich irren können... und dann viele Jahre später rausfinden, daß es dafür einen Begriff gibt und ich nicht alleine bin.

Andere Kinder aus meiner Erfahrung mit Freunden und eigenen Kindern "ahnen auch nicht, daß es da Gott gibt", die bekommen das Beigebracht. Junior eines Freundes hat mir mal erzählt, wie Gott aussieht. Kapuzenpulli, Bart, ... hat einen Moment gedauert bis wir den Sprung von "Wir danken Gott für das Mittagessen im Kindergarten" und "Der Mann im Kapuzenpulli bringt das Essen aus der Schulküche" zusammengepuzzelt hatten... aber macht Sinn, wenn man als Kind so Unsinn erzählt bekommt und versucht das Logisch zu begreifen?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung