Frage an Christen, kann mir das jemand erklären?

Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen

Verstehst du richtig 92%
Nein, ich erklärs dir... 8%

3 Antworten

Verstehst du richtig

Bei Natürlicher Theologie wird versucht, aus natürlichen Quellen eine Erkenntnis über Gott zu gewinnen.

"Natürliche Quellen" sind menschliche Vernunft und die Betrachtung der Schöpfung (Wahrnehmung der Welt).

Das ist wie das hier:

Hier, Blitz und Donner. Darum Zeus. Nicht irgendein Gott, sondern der Donnergott Zeus.

Das ist natürlich ein überaus dummes Argument. Natürlich sagt Paulus kein Wort, warum ausgerechnet JHWH für Blitz und Natur zuständig sein soll.

Falls man überhaupt davon ausgeht, dass die Natur erschaffen ist. Denn nicht mal das kann er belegen.

In seiner Ignoranz und Arroganz sagt er, dass niemand zu entschuldigen ist, wenn jemand nicht seiner "Argumentation" folgt:

... es bleibt ihnen also keine Entschuldigung. 21 Denn obwohl sie Gott erkannten, haben sie ihm nicht die Ehre gegeben, die Gott gebührt, noch ihm Dank gesagt, ...

Das ist an Dummheit nicht zu überbieten.

Und nun zum eigentlichen Problem. In Römer 1,29 hetzt Paulus gegen alle Menschen, die Gott nicht danken und ehren. Und hat vorher explizit auch die Ungläubigen in diese Gruppe von Menschen eingeschlossen:

29 Sie strotzen vor Unrecht, Schlechtigkeit, Habsucht, Bosheit, sie sind voller Neid, Mord, Zank, Arglist, Verschlagenheit; Ohrenbläser sind sie, 30 Verleumder, Gotthasser, Frevler, Angeber, Prahler, erfinderisch im Bösen, ungehorsam den Eltern, 31 gedankenlos, haltlos, lieblos, ohne Erbarmen.

https://www.bibleserver.com/ZB/R%C3%B6mer1%2C29

Wenig überraschend deshalb das Vorgehen des Vatikans:

Das Erste Vatikanische Konzil erklärte 1870 in der dogmatischen Konstitution „Dei Filius“, dass Gott mit Hilfe der menschlichen Vernunft sicher aus der geschaffenen Welt erkannt werden könne („Ecclesia tenet et docet, Deum, … naturali humanae rationis lumine e rebus creatis certo cognosci posse.“).
Derjenige, der diese Lehre bestreitet („Si quis dixerit … cognosci non posse …“), wird mit dem Ausschluss aus der katholischen Kirche (Anathema) bedroht („… anathema sit“)

https://de.wikipedia.org/wiki/Nat%C3%BCrliche_Theologie

newness  25.12.2023, 11:05

Die Frage richtet sich an Christen - Du scheinst keiner zu sein.

Wie Du von Zeus auf Paulus kommt, erschließt sich nicht.

Dass es viel Böses in der Menschheit gibt, wirst Du nicht leugnen können.

Und DENNOCH ist die Schöpfung gut - wieviele Menschen ziehen gerade heute die "schöne", "beeindruckende" Naturerfahrung menschlicher Begegnung vor.

Vom Gottes-BEWEIS sind die Christen schon lange abgerückt (Du zitierst mit dem Vaticanum I ein völlig veralteten Text), sie sprechen jetzt von Aufweisen Gottes, von Hinweisen auf Ihn. Wie im Vergleich mit der Suppe in einer anderen Antwort schließen Christen aus dem Vorhandensein der Schöpfung, dass ein blind wütender Zufall so etwas - immer noch - sehr schönes, wohlgeordnetes Etwas nicht hätte hervorbringen können.

Darum muss die hier gestellte Frage mit Ja beantwortet werden. Die "Welt", die Natur - wie man es auch nennen mag - samt dem Menschen darin, denn auch er ist doch ein "Wunderwerk", KANN mich auf Gott HINweisen.

Dir wünsche ich, dass Du wieder das Gute und Schöne sehen lernst und nicht Paulus ausgerechnet in seinem cholerischen Schelten nachahmst.

Nix für ungut - LG, newness.

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Mayahuel  25.12.2023, 11:22
@newness
Wie Du von Zeus auf Paulus kommt, erschließt sich nicht.

Und mir erschließt sich nicht, wie Paulus auf JHWH kommt.

Das verschweigt der gute Paulus. Warum?

Dass es viel Böses in der Menschheit gibt, wirst Du nicht leugnen können.

Paulus formuliert das aber nicht so.

Er bezeichnet damit ALLE, die JHWH nicht danken und verehren. Und das ist Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.

dass ein blind wütender Zufall so etwas

Genmutationen sind nachweislich zufällig.

Von Göttern gibt es nur Behauptungen, wie es sie auch für Feen, Kobolde und Trolle gibt.

und nicht Paulus ausgerechnet in seinem cholerischen Schelten nachahmst.

Das ist keine Schelte, sondern Hetze. Und zig Christen hatten und haben Paulus nachgeeifert. Mit Begeisterung wird von Anti-LGBT-Christen auch Römer 1,26 zitiert. Dann darf Römer 1,29 nicht fehlen.

Paulus war ein Demagoge. Er vergleicht Ungläubige mit der Finsternis und Beliar (Satan):

 14 Zieht nicht unter fremdem Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat Gerechtigkeit zu schaffen mit Gesetzlosigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? 15 Wie stimmt Christus überein mit Beliar?

Christen sollen sich von Ungläubigen fernhalten:

Darum »geht weg von ihnen und sondert euch ab«, spricht der Herr; »und rührt nichts Unreines an, so will ich euch annehmen

https://www.bibleserver.com/LUT/2.Korinther6%2C14

Und das wird Dämonisierung genannt:

Dämonisierung oder „Verteufelung“ ist die Darstellung einer anderen Person oder Gruppe, des Gegners oder Feindes als wesensmäßig böse. Es handelt sich um die extremste Form der Dehumanisierung des Anderen.
Sie entwickelte sich aus religiösen Ursprüngen und hat heute vor allem eine politische Funktion, besonders in politischen Konflikten, bei der Kriegsvorbereitung und Kriegsführung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Dämonisierung

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Nein, ich erklärs dir...

Hallo PsychonautikTV,

in der damaligen Zeit, wo das Zitat herstammt hatte man das geglaubt. Dieser Glaube hat sich zum Teil bis heute gehalten.

Wir sind in der Naturwissenschaft schon einen großen Schritt weiter und können unser Universum nachvollzeiehen. Wir gehen davon aus, dass unser Universum auch uns gekonnt hatte - vielleicht mehr als einen Sechser im Lotto.

Dennoch stellt sich die Frage, was dahintersteckt. Da wären wir schnell wieder bei Gott. Doch würde Gott etwas schaffen, wäre Gott ein Teil einer Welt: entweder unserer Welt, oder Gott würde unsere Welt als Matrix betreiben oder laufen lassen. Dann stellt sich die Frage genauso nach Gottes Welt, die auch raumzeitlich sein müsste.

Wir werden im Moment nicht dahinterkommen - aber vielleicht können wir das eines Tages mal denken oder sogar erforschen.

Aber wir können und dürfen in Göttlichkeit etwas erschaffen. Das wird vielleicht keine Universumsmatrix sein, aber sehr viel geht schon in unserem eigenen Umfeld.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge
Verstehst du richtig
Heißt dass das die Welt und das Leben selbst ein Hinweis auf die Existenz Gottes sind?

Mit «die Welt» ist die sichtbare, also materielle Welt gemeint. Das, was wir «Schöpfung» nennen und zu der auch der physische Leib gehört. So lange unser Ichbewusstsein in diesem physischen Körper ist, sind die Allermeisten von uns vom “Rest“ angeschnitten. Dieser “Rest“ ist die geistige Welt. Sobald wir nach dem Sterben unseren Leib verlassen haben, nehmen wir die geistige Welt wieder wahr und wissen auch, was GOTT ist. Bis dahin müssen wir glauben.

Es gibt keinen naturwissenschaftlichen Beweis für GOTT, weil er zwar der Schöpfer der Welt ist, aber kein Teil derselben. Ein Vergleich, der natürlich hinkt: Wenn Du in einem Restaurant eine Suppe isst, weißt Du, dass ein Koch der Schöpfer der Suppe ist, aber er ist kein Teil der Suppe und Du weißt nichts von ihm; egal, wieviel Suppe Du isst. Du weißt nur, er hat die Suppe gemacht.

Die Texte der Bibel, versuchen Dich von der Existenz GOTTES zu überzeugen. Römer 1, 20 ist dafür nur eins von vielen Beispielen.

Gruß Matti