Frage an Christen, was denkt ihr über Pantheismus?
Also die Idee das Gott alles und überall ist.
Das Ergebnis basiert auf 29 Abstimmungen
6 Antworten
Hallo PsychonautikTV,
aus dem Christentum kenne ich einen Fokus auf eine (humanoide) Persönlichkeit Gott, die aber ins Geistliche abstrahiert wurde.
Das würde sich mit einer pantheistischen Wahrnehmung Gottes eher nicht vertragen.
Abstrahieren wir dieses Gottesbild aber noch weiter in Richtung universaler Liebe - und dann geht es über das Christentum schon hinaus, ließe sich wieder eine individuelle Wahrnehmung Gottes, z.B. in der Gedankenwelt einer Person als Manifestation der Liebe in Form einer Persönlichkeit, oder generell in der Natur darstellen.
Gott hätte somit die höchstmögliche Abstraktion erreicht, das sich die universale Liebe nur noch aus Aussagen, die nicht aus unserer "weltlichen" Wahrnehmung stammen, ableitet. Wir hätten dann Gott als ein raumzeitloses Sein zu postulieren, was mit dem geglaubten Christlichen Gottesbild nicht mehr vollständig übereinstimmt.
Bemerkung: Der Kürze wegen bin ich auf die Herleitung und die ganzen Hintergründe nicht komplett eingegangen. Ich habe dieses Modell schon häufig hier in der Beratungspraxis angeführt, kann es auch nochmals am Rande dieser Thematik genauer erläutern.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Gott ist zwar überall, allerdings nicht "alles" Weltliche. Die Schöpfung und das Geschöpf sind zwei getrennte Gegenstände, wie bereits schon gesagt wurde. Demnach ist diese Lehre im Christentum nicht anerkannt. Dennoch steht die Gegenposition, dass der Heilige Geist in Geschöpfen sozusagen "innewohnen" kann, bzw. sie zu einem gewissen Grad erfülllt (dieser Gedanken kann, dass dennoch eine Trennung daliegt, ist dennoch unfassbar komplex und hier auf GF nicht unbedingt zielführend, ich drücke es zur Verständlichkeit allerdings so wage aus)
ALLERDINGS ist das nicht ein solch festes Dogma, dass man den Status als Christ verliert, wenn man daran glauben sollte. Hier ist elementar, dass man Jesus Christus als Gottes Sohn, der gleich mit Gott ist, glaubt.
Das ist nur ein anderes Wort für den Glauben beispielsweise der nordamerikanischen Ureinwohner (aka "Indianer"), welche - bevor die Weissen Teufel kamen - daran glaubten, dass Ihr Gott in allem steckt: In jedem Grashalm, in jedem Baum, im Hauch des Windes, in den Regentropfen, den Wolken und so weiter.
Im Pantheismus bilden das Seiende und Gott eine Einheit. Die Welt und Gott können nicht voneinander getrennt werden. Es gibt aber verschiedene Positionen, die als Pantheismus bezeichnet werden.
Der Pantheismus steht in Konkurrenz zum jüdisch-christlichen Glauben, denn der Gott der Bibel ist ein persönlicher Gott. Der Philosoph Arthur Schopenhauer bezeichnete den Pantheismus als "höflichen Atheismus" und folglich ist die christliche Antwort an den Pantheismus die Gleiche wie beim Atheismus.
Schlicht Irrlehre. Gott ist der Schöpfer, nicht das Geschöpf.