Findet ihr es verwerflich nach dem Abitur 1/2 Semester zu warten bis man anfängt zu studieren?
Hey
Und zwar habe ich mein Abitur diesen Sommer gemacht und weiß auch, dass ich gerne studieren möchte, auch wenn ich noch nicht 100%ig sicher bin, was genau.
Auf jeden Fall habe ich mich dazu entschieden mich erst zum nächsten Sommersemester oder sogar zum nächsten Wintersemester zum Studium anzumelden, da ich mir 1. sowieso noch nicht richtig sicher bin was ich genau machen möchte und nicht einfach nur „um jetzt zu studieren“ irgendwas studieren möchte, 2. weil die ganze Situation an der Uni momentan durch Corona für mich in vielen Bereichen nur Nachteile mit sich bringt, der größte dabei ist, dass wir zuhause SEHR OFT Probleme mit unserer Internetleitung/ Anbieter haben und das WLAN manchmal einfach für einige Tage ausfällt und die dann ewigkeiten brauchen das wieder hinzukriegen was ich mir ja momentan während alles ausschließlich nur über Online Videochats läuft einfach nicht erlauben könnte, 3. Ich gerne erst noch etwas mehr Geld fürs Studium durch einen Job zurücklegen würde (habe zwar einiges schon Geld gespaart aber da das quasi meine einzige Geldreserve für den Start ins Leben bzw generell für mein Leben ist möchte ich das nach Möglichkeit auch gerne Zusammenhalten falls ich wegen des Studiums doch wegziehen muss oä), 4. ich ganz ehrlich froh bin jetzt erstmal eine Zeit ohne „Schule und ständiges lernen“ zu genießen (von dem Nebenjob bis zum Studium mal abgesehen) und einfach mal was anderes kennenzulernen, ich 5. bis jetzt noch NICHTS in meinem Leben erlebt habe. Meine ganze bisherige Jugend stand Schule immer an erster Stelle bzw konnte ich zT „typische Teenagersachen“ auch nie wirklich machen aufgrund von Geldmangel in der Familie. Ich war noch nie großartig in anderen Ländern, habe also noch nichts von der Welt in der ich lebe gesehen, habe keine Ahnung vom „richtigen Leben“, war noch nie auf Festivals oder im Urlaub, habe noch nie eigenes Geld verdient, hatte noch keine Möglichkeit meinen Führerschein zu machen, hatte jahrelang keine richtigen Freunde mit denen ich was erleben konnte (jz zG schon) und habe mich ehrlich gesagt „auch noch nicht gefunden“.
Ich würde gerne dieses Jahr nutzen um einiges nachzuholen, mir über meinen weiteren Weg bewusst zu werden, mir darüber klar zu werden, was ich für mich und mein Leben will!
Ich habe jedoch das Gefühl, dass das irgendwie heutzutage nicht gerne gesehen wird und einen schlechten Eindruck macht wenn ich nicht „direkt weitermache“ sowohl bei Freunden als auch im weiteren Leben. Eigentlich alle Bekannte von mir fangen jz direkt mit dem Studium/ Ausbildung an und sind sich schon 100% sicher über ihre Zukunft. Ich bin aber in vieler Hinsicht einfach nicht wie andere. Ich hatte eine schwierige Teenagerzeit begleitet von Sorgen, Ängsten und Krankheit in d Familie weswegen für „meine persönliche Entwicklung“ einfach lange kein Platz war.
Erst gut im letzten Jahr konnte ich mich langsam erstmals anfangen zu finden & ich denke ich brauche dieses „Moratorium“ einfach noch für mich.
8 Antworten
Ganz ehrlich, würd eich aktuell genauso machen..die Unis arbeiten komplett online, was echt bescheuert ist, wenn man noch keinen kennt. Nutz das Jahr, mach was anderes....das wird dir keiner Krumm nehmen..vielleicht kannst du ja auch ein FSJ machen, und das Jar so für was sinnvolles nutzn? Reisen wird ja eher schwierig
Ja eben.. an der Uni ist es im Vergleich zur Schule sowieso schon was völlig anderes. Und so kennt man noch nichtmal irgendjemanden und hat absolut niemanden an den man sich mal wenden kann (vor allem wenn man nicht aus einer Akademiker Familie kommt).
Und ja an ein FSJ habe ich auch schon gedacht aber das wird einem leider gar nicht bzw fast nicht bezahlt und dann würde ich lieber „normal arbeiten“. Heisst ja nicht, dass ich nicht doch noch ein Praktikum machen kann wenn ich will. Und das mit dem Reisen wird schon irgendwie klappen, immerhin sind so viele selbst dieses Jahr in den Urlaub gefahren (innerhalb der EU aber das ist ja auch vollkommen okay) und ich hoffe ja einfach mal, dass das im Laufe des Jahres bzw nächsten Jahres mit Corona noch besser wird. 😊 (positiv denken..😋)
Da hast Du ja in einem super Plädoyer Deine Frage schon exzellent selbst beantwortet.
Verwerflich auf gar keinen Fall.
Als ich 2 Semester hinter mir hatte, habe ich gewechselt. Da gab es keine Coronakrise.
Daß Du über ein finanzielles Polster nachdenkst ist sehr sehr lobenswert.
Vor dem Studium habe ich eine Lehre abgeschlossen und war berufstätig.
Das ist hilfreich und fördert Dein Selbstbewusstsein.
Und welche Träume Du Dir sonst noch erfüllst, brauchen wir nicht noch weiter zu diskutieren.
Die Antworten sprechen alle für sich.
Unseren Segen hast Du, eigene Pläne hast Du auch.
Bleibt nur noch viel Erfolg auf Deinem Weg,
der das Ziel ist.
Hey 😊,
ich würde mir die Zeit nehmen, die du brauchst. Du hast absolut recht, dass man sich vorm Studium gut überlegen sollte, was man studieren möchte. Wenn es dir nicht gefällt und du nach einem Jahr abbrichst bzw wechselst, hast du auch nichts gewonnen.
Nutze die Zeit, um darüber nachzudenken, was du wirklich machen willst und vergiss nicht, dass du über deine Zukunft entscheidest und nicht deine Familie oder Freunde.
Viel Erfolg 😉
Ja, das mit den Erwartungen der Gesellschaft kenne ich nur zu gut...
Da müssen wir stark sein☺️ Nur wenn ich selber noch nicht zu 100% weiß, was ich will, fällt mir das auch oft sehr schwer.
gut zu wissen, dass man nicht alleine ist auch, wenn sich das manchmal so anfühlt😊
Verwerflich nein- Aber die meisten Studiengänge kannst du eh nur im Wintersemester anfangen bzw. die Anfangsvorlesungen finden nicht im Sommersemester statt und dann steckst du fest. Also wenn du das vorhast, dann plane gleich ein ganzes Jahr ein ;)
ja hatte ich ja auch gesagt :)
je nachdem ob der Studiengang halt nur im Wintersemester angeboten wird oder nicht.
Warum sollte das ein Problem sein es gibt so viele die ein Auslandsjahr machen oder so. Im Lebenslauf muss das halt erklärbar sein.
Wenn ich 2022 Abitur mach hab ich das auch so vor wenn 2023 nicht
Danke, sehr aufbauend :)
Denke in der Hinsicht muss ich einfach mein Selbstbewusstsein noch stärken, dass ich mich bzw meine Entscheidungen nicht immer „von dem was die anderen machen“ abhängig mache.
(Bzw von dem was die Gesellschaft von mir erwartet)