Findet ihr das übertrieben? Hund meiner Mutter ist distanzlos?
Hallo in die Runde,
ich habe folgendes Problem:
Meine Mutter hat sich vor zwei Jahren einen Hund aus dem Tierheim geholt ( keine Ahnung wieso sie den überhaupt bekommen hat). Dieser Hund (ein Rüde) ist jetzt eben zwei Jahre alt und geht auf alles los, was sich bewegt. Radfahrer, Autos, spielende Kinder, andere Hunde.... you name it. Der Hund hat ungfähr 35cm Schulterhöhe, aber wiegt ziemlich viel und hat ganz schöne Pranken. Meine Mutter kümmert sich unter der Woche kaum um den Hund. Gibt ihn morgens bei meiner Oma ab und kommt am späten Nachmittag wieder. Immer, wenn man ihr dann erzählt wie sich ihr Hund verhalten hat, kommt sie mit Aussagen wie: Ja er wird ja immer missverstanden, oder: Die anderen sind doch Schuld, weil ..... . Meine Oma bekommt schon fast keinen Besuch mehr und hat Schmerzen in der Schulter, weil der Hund so zieht. Außerdem hat der Hund meine Mutter schon mehrfach gebissen. Besonders dann, wenn er korrigiert wird. Der Hund hat einfach keinen Respekt und kennt kein Nein. Als Welpe wurde er schon nach 2 Wochen Eingewöhnung von meiner Mutter über den ganzen Tag alleine im Garten gehalten. Sprich der Hund ist aus meiner Sicht komplett versaut und gestört.
Normalerweise habe ich mit meiner kleinen Hündin (20cm Schulterhöhe) meine Oma immer besucht. Leider ist ja jetzt fast immer der Hund meiner Mutter dort und der lässt meine Mia nicht in Ruhe. Er bedrängt sie, läuft ihr die ganze Zeit hinterher, will sie korrigieren etc pp.. Mir ist das persönlich zu gefährlich, da ich das Gefühl habe, dass der Hund irgendwann mal zubeißt. Und dann würde meine Kleine den Kürzeren ziehen. Sie schnappt schon immer ab, knurrt ihn mittlerweile schon an, wenn er nur in ihre Nähe kommt und rennt dann immer ganz gestresst zu mir. Ich bin im Prinzip nur damit beschäftigt meine Kleine vor diesem Hund zu schützen und mir ihr auf dem Arm irgendwo rumzustehen, weil der Hund meiner Mutter auch einfach überall rauf springt, um an meine Hündin dranzukommen. Einen Chip hat der Hund übrigens auch schon, hat aber nichts geholfen. Es liegt also nicht an den Hormonen.
Beim letzten Mal ist der Hund dann wieder auf meine losgegangen, sodass wir beide Hunde an die Leine genommen und getrennt haben. Als dann meine Mutter von der Arbeit kam, um ihren Hund abzuholen war wieder mal Drama. Ihr Hund würde in der Wohnung nicht angeleint werden blah blah blah. Sofort als sie reinkam hat sie ihren ohne Rücksicht auf irgendwen von der Leine gelassen, sodass ich gerade noch meine Hündin hochnehmen und den Raum verlassen konnte. Sie nimmt überhaupt nicht wahr, dass sie mit ihrem Verhalten die Grenzen anderer Menschen mehr als leicht überschreitet. Bei ihr sind immer alle anderen am Verhalten ihres Hundes Schuld. Und obwohl sie nie da ist, weiß sie immer alles besser und will meiner Oma Vorschriften machen, wie die sich um ihren Hund zu kümmern habe.
Beim letzten Mal habe ich dann die Reißleine gezogen und bin nach Hause gefahren. Mir tut das für meine Oma so unfassbar Leid, weil die ja nun am wenigsten dafür kann und wegen meiner Mutter und ihrem Hund von allen isoliert wird. Aber ich muss auch an meine Mia denken, die auch ein Recht hat nicht ständig angegangen zu werden. Nun komme ich gar nicht mehr zu meiner Oma, wenn der Hund da ist. Was sie natürlich sehr traurig macht. Aber für mich steht die Entscheidung: Ich schütze meine Hündin vor diesem unerzogenen Fifi und da meine Mutter meine und die Grenzen meines Hundes immer wieder überschreitet, komme ich da halt nicht mehr hin. (Meine Mutter hat generell ein Problem mit den Grenzen anderer Menschen/ ich bin mit 13 nicht ohne Grund zu meinem Vater gegangen). Findet ihr meine Reaktion übertrieben?
LG
Seit wann hat er den Chip?
seit etwa 5 Monaten
7 Antworten
Deine Reaktion ist mehr als verständlich. An deiner Stelle würde ich das Veterinärmt/Ordnungsamt verständigen. Das geht auch Anonym.
Es gibt so viele Baustellen die in Angriff genommen werden müssen, was die Erziehung und Sozialisierung angeht. Dafür braucht man Erfahrung und Wissen, bzw. Hilfe von jemanden der sich auskennt. Deine Mama hat sich ganz offensichtlich noch nie mit Hunden auseinandergesetzt. Wie sie den Hund bekommen hat, verstehe ich auch nicht. Dem Tierheim muss ja alles egal sein...
Dem Hund deiner Mama geht es so auch nicht gut. Der steht dauernd unter Stress, hat keine klare Routine, findet nie Ruhe, wird nicht gefördert, nicht ausgelastet, etc. Sowas führt über kurz oder lang zu Fehlverhalten.
Deine Mama hat scheinbar auch keine Zeit für den Hund. Wenn man als Besitzer selten anwesend ist, den Hund immer nur abgibt, und nicht mit dem Hund arbeitet, baut sich keine Bindung und kein Vertrauen auf. Dementsprechend hat der Hund auch keine Bezugsperson nach der er sich richten kann. Wenn das nicht da ist, funktioniert Erziehung nicht. Den Hund juckt es dann einfach nicht und er nimmt Deine Mama in keiner Situation ernst. Wenn sie sowieso nicht offen dafür ist, sich helfen zu lassen, muss der Hund weg. Informiere die zuständige Behörde. Vielleicht können die Deine Mama in die Realität zurückholen. Wenn nicht, nehmen sie ihr den Hund im besten Fall weg.
Hi,
der Chip ist kein Problemlöser, da schlechte Angewohnheiten nicht durch eine (vorübergehende) Kastration gelöst werden, sondern durch konsequentes Training/konsequente Erziehung. Ausserdem hält der Chip je nach Hersteller auch nur 6 bis 12 Monate. Da Du sagst, dass der Hund ziemlich viel wiegt, kann es außerdem dazu kommen, dass sich der Chip im Fettgewebe befindet und dort entweder eine verkürzte Wirkdauer oder schlimmstenfalls gar keine hat.
Wenn zum fehlenden Training/der fehlenden Erziehung, dann auch noch das Testosteron und eventuell die Flegelphase voll eintritt, ist Feuer am Dach.
Deine Oma leidet schon massiv darunter und sie sollte sich überlegen, Deiner Mutter die Hilfe in Zukunft zu untersagen und Du kannst sie dabei unterstützen.
Begründet es gut und setzt ihr ganz klare Grenzen. Darüber hinaus würde ich ihr klar sagen, dass sie als Hundehalterin absolut ungeeignet ist und ihr nahelegen, das Tier abzugeben.
Mit 2 Jahren ist noch nicht alles komplett verloren und mit einem erfahrenen und vor allem konsequenten Halter hätte der Hund vielleicht noch eine echte Chance.
Ich bin normalerweise nicht sofort der Meinung, dass man jemandem ein Tier entziehen sollte, aber in dem Fall würde ich keine Minute zögern und entsprechende Stellen kontaktieren, falls Deine Mutter uneinsichtig ist.
Deine Oma leidet, Du leidest, Dein Hund leidet und vor allem leidet der Hund Deiner Mutter und das ist so einfach kein Zustand.
Sprich mit Deiner Oma, setzt euch zusammen und geht auch gemeinsam dagegen vor. Deine Mutter muss als Erste dahingehend erzogen werden und das zu eurem Wohl und dem Wohl des Tieres. Mir tut der Kleine aufrichtig leid.
LG
Ich verstehe, was Du meinst und Deine Kritik ist hier durchaus berechtigt. Ich habe mich auf alle konzentriert, statt nur auf den Hund, dachte aber, dass vielleicht so klarer wird, dass der Hund dringend aus der Situation raus muss, um noch eine echte Chance zu haben. Auch in meinen Augen ist hier keiner dazu geeignet, sich dem Tier anzunehmen.
Na, alles gut. Auf den Biss bin ich zB konkret gar nicht genau eingegangen. Deine Ergänzung hat da echt gut gepasst. Und ich schreibe fast immer halbe Romane. Da kann es schon passieren, dass man etwas überliest. Ich brauche einfach zu viele Worte.
Ich normalerweise auch, aber oft braucht es eben auch mehr Worte! 😊👍
Ich fand das recht wichtig mit dem Biss, weil dem Hund etwas wie m.M.n. Bösartigkeit unterstellt wird.
Stimmt, der Biss war definitiv wichtig. Dem Hund wird meiner Meinung nach aber generell Böswilligkeit unterstellt obwohl er aber das eigentliche Opfer ist.
Das ist nun leider so gut wie immer so, die Andersartigkeit von anderen Arten wird nicht akzeptiert, aber auch Menschen aus anderen Ländern haben andere Verhaltensweisen und schon damit haben die Menschen ein Problem.
Hunde verhalten sich eben wie Hunde und nur selten kann man von wirklichen Verhaltensstörungen reden. Hier denke ich, verhält sich der Hund eben hündisch und das soll korrigiert werden, da müsste erst einmal an der Einstellung gearbeitet werden wie ich finde.
Was nun nicht aussagen soll, das man daran nichts ändern könnte. 😊
Deshalb sagte ich, dass man zuerst die Mutter erziehen sollte, bevor man sie auf einen Hund los lässt.
Der Hund ist 2, aber definitiv noch nicht verloren. Er gehört eben in sehr erfahrene Hände, dann ist da definitiv noch sehr viel zu machen. Mit sehr viel konsequentem Training kann man ihn definitiv noch retten.
Ich auch mit Dir. Vor allem fand ich den Aspekt mit dem Biss wichtig und gut, dass Du mich da ergänzt hast.
Schön, dass man sich auch noch auf einer so tollen Basis austauschen kann. Danke dafür!
Nein.
Der Ball liegt im Feld deiner Oma.
Ich würde mich an ihrer Stelle kategorisch weigern, mich weiter um den Hund zu kümmern.
Der Hund deiner Mutter, deren Problem wie sie ihn wieder auf die Spur bringt.
Wahrscheinlich ist es das Beste für alle den Hund abzugeben.
Du machst alles richtig. Nun liegt es an Deiner Oma, ebenfalls Grenzen zu setzen.
Dass der Chip nicht hilft, war doch zu erwarten. Eine chemische Kastration ersetzt keine Erziehung.
Hi,
Ganz ehrlich ich denke ihr müsstet auch konsequenter sein, denn deine Mutter scheint das Ausmaß nicht zu begreifen, solange alle das Spiel noch mitspielen wird wohl keine Motivation haben was zu ändern.
Berate dich mit deiner Oma und mach auch ihr klar das sie weder dem Hund noch ihrer Tochter ein Gefallen tut wenn sie sich den Arm ausreißen lässt obwohl nur den kleinen Finger hingehalten hat. Ich denke das es nicht förderlich für alle ist wenn den Hund sittet.
Weder ein Chip noch eine Kastration ersetzen Erziehung, alleine aus dem Text ist zu erkennen, das Fs schon nur begrenztes Hundewissen hat, zudem liegt die Verantwortung für den Hund in den Händen der Mutter, wenn die und Oma nichts ändern, helfen auch keine Ratschläge.
Hunde beißen nie ohne Grund und einen Hund muss man nicht korrigieren, wofür auch, Hunde verhalten sich hündisch und verstehen keine Bestrafung für hündisches Verhalten.
Klar beißt der Hund, wenn hier nicht die Hauptbezugsperson, ergo eine fremde Person sich unberechenbar aggressiv verhält, da hat die Fs eben nicht ihren kleinen Fiffi der sich nicht wehren kann, sondern gerät mal an den richrigen, der ihr zeigt das man sich so Hunden gegenüber nicht verhält.
…das nun mal komplett wertfrei demgegenüber wie sich hier die Mutter der Oma und der Tochter ggü. verhält.