Findet ihr das auch seltsam?
Findet ihr das auch seltsam, dass manche Deutsche das Sprechen von Hochdeutsch verweigern und stattdessen lieber bei ihrem Heimdialekt/Mundart bleiben wollen beim Sprechen ?
Und woran liegt das ? Liegt es daran, dass sie Hochdeutsch nicht richtig beherrschen ? Betrifft auch manchmal sogar Jugendliche oder generell junge Leute.
9 Antworten
Nein. Wenn ich mit meinen Kollegen auf der Arbeit, mit der Familie oder Freunden anfangen würde Hochdeutsch zu sprechen, würde ich mir verwunderte Blicke einfangen. In manchen Regionen Deutschland bleibt der lokale Akzent nunmal bestehen im Alltag.
Und woran liegt das ? Liegt es daran, dass sie Hochdeutsch nicht richtig beherrschen ? Betrifft auch manchmal sogar Jugendliche oder generell junge Leute.
Ich kann schon Hochdeutsch, da ich aber von klein auf von Zuhause, von der Gesellschaft meiner Stadt nur mit dem lokalen Dialekt aufgewachsen bin, spreche ich Hochdeutsch mit meinem Südwest-Pfälzischen Dialekt.
"Ich" spreche ich immer noch als "Isch" aus. "Autobahn" als "Audobahn", usw. Ich kann die korrekte Aussprache schon, nur verwende ich sie so gut wie nie im Alltag, also kommen der Akzent einfach mit heraus.
Nein, das finde ich nicht seltsam, das finde ich super.
Dialekt heist Heimatverbundenheit, Wurzeln und Zugehörigkeit zu einer ethnischen Gruppe.
Ist so wie viele Franzosen halt kein Englisch reden.
Darum hängt bei uns überm Tresen auch ein Schild auf dem steht :
"Mia kenna ois, außer Hochdeitsch"
Wir sind eigentlich keine Deutschen sondern Bayern, Sachsen, Franken, Pfälzer, Hessen, Friesen, Schwaben usw usw.
Ich denke, es kommt auf die Situation an.
1) wenn man "unter sich" ist, also unter Freunden, Bekannten und Verwandten, sehe ich kein Problem darin, Dialekt zu sprechen.
2) wenn man mit Leuten spricht, die nicht aus der Umgebung sind, also wenn ich z.B. mit Kunden spreche (und ich bin manchmal in ganz Deutschland unterwegs), ist Hochdeutsch sinnvoll. Da "verweigere" ich Hochdeutsch also keineswegs.
Natürlich könnten Probleme entstehen, wenn z.B. jemand aus Schleswig-Holstein bei einer Firma im Süden anruft, und eine schwäbische Antwort bekommt (oder umgekehrt). :)
Das liegt daran, das vor längerer Zeit der Dialekt das "eigentliche" Deutsch war. Das Hochdeutsche wurde als Amtssprache eingeführt. Selbst das holländische war einmal ein deutscher Dialekt. Nur hat er sich soweit entfernt, das ihn im Rest des "Reiches" kaum jemand verstand. Ich komme von einem Dorf und da sprach man halt Dialekt. Man galt als "seltsam" und großkopfed, wenn man hochdeutsch sprach. Da war man einer von "den Besseren", denen man misstrauisch begegnete. Das hochdeutsche verstehen, tat jeder. Aber zuhause wurde gesprochen, wie einem der Schnabel gewachsen war. Jeder Dialekt hat einen eigenen Sprachklang und ich höre es sofort, wenn ein Pfälzer hochdeitsch babble will. Kann krotesk klingen. Auch unser Altkanzler Kohl hatte damit zu kämpfen.
Eigentlich ist es ehr so das die Dialekte langsam aussterben da diese kaum noch gesprochen werden
Ich habe mir das hochdeutsche so sehr angewöhnt, dass ischs ähfach nimmi losse konn! 🤣