Festgefahren in Beziehung?

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Ja, sowas nennt sich Gewohnheit und hat mit Liebe nichts mehr zu tun. Nur das zu Unterscheiden ist manchmal gar nicht so leicht. Ich habe damals eine sieben jährige Beziehung beendet. Ich war derjenige der nicht mehr geliebt hat, sondern eher eine Gewohnheitsbeziehung geführt hat. Das hat aber auch etwas gedauert bis ich den Unterschied zwischen Liebe und Gewohnheit herausgefunden habe.

Lillyxdxf 
Fragesteller
 07.09.2020, 14:40

Was war so der Punkt, woran du es erkannt hast?

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Zanora  07.09.2020, 14:53
@Lillyxdxf

Ich habe es damals gemerkt das ich mich wohler fühle wenn er nicht da war. Ich hatte da irgendwie bessere Laune. Es war ein regelrechtes Glücksgefühl das ich das Bett für mich allein hatte. Freude als er wieder kam, gleich null. Wirklich raus gefunden habe ich das erst als er zu den gewohnten Zeiten nicht da war und es eigentlich mehr bedrückend war als er wieder kam. Er mußte damals beruflich ein paar Tage weg. Es war kein anderer Mann mit im Spiel, ich genoß die Zeit ohne ihn obwohl er mir wirklich den Himmel auf Erden gegeben hat, all meine Wünsche wurden erfüllt, aber trotzdem war von meiner Seite keine Liebe mehr da. Er verstand das natürlich nicht, den er liebte mich aber ich habe die Beziehung nach sieben Jahren beendet, was auch nicht leicht war für mich. Auch ich habe nach der Trennung geweint, aber nicht weil ich meinen Freund verlassen habe, sondern weil ich entgültig eine Gewohnheit hergegeben habe was doch etwas komisch war. Aber ich fühlte mich trotzdem freier und besser ohne ihn. Das ist wirklich schwer zu beschreiben, das ist irgendwie volles Gefühlchaos gewesen. Mit meinem Mann bin ich jetzt seid fast 15 Jahren zusammen, wohnen seid 13 Jahren zusammen, sehen uns täglich aber es gibt keinen Tag wo sich der eine nicht auf den anderen freut. Ist ganz anders.

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SHENL0NG  08.09.2020, 15:04
@Zanora

finde ich interessant! Was macht den Unterschied bei deiner jetzigen Beziehung aus? Ich wollte das ganz gerne wissen damit ich meine Beziehung auch so gut führen kann und es nicht zu so einer gewohnheitsbeziehung wird.

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Mir ist es damals nicht gelungen. Meist sind dann leider auch die Gefühle schon abgestumpft oder kaum noch vorhanden.
Zusammensetzen und darüber reden ist die einzige Lösung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Aus langen Beziehungen, derzeit Bisexuell und ehem. Swinger

Ja leider. Erging mir so nach einer 5jährigen Beziehung. Habe auch oft das Gespräch gesucht, zahlreiche Vorschläge gemacht und versucht verschiedenes umzusetzen. Aber wenn man alleine daran arbeitet und der andere offensichtlich kein Interesse daran hat oder bereit ist sich auch mal Mühe zu geben, dann scheitert es eben leider.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wenn Du schon alles versucht hast und er immer nur redet , aber seinen Worten keine Taten folgen lässt, würde ich mich, auch wenn es zunächst schmerzhaft ist, trennen.

Bevor ich mit meinem Mann zusammen gekommen bin,war ich auch mit jemandem zusammen gewesen, der immer alles auf seine Arbeit geschoben hat und fast kaum noch Zeit angeblich hatte, wo mein Bauchgefühl mir da was anderes gesagt hatte und darum habe mich dann auch getrennt von ihm.

Ich wünsche Dir alles Gute!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das Zusammenziehen wäre ein übereilter Schritt. Deine Enttäuschung spricht deutlich aus deinen Worten. Dass die Verliebtheitsphase sich nach fünf Jahren verändert, ist normal. Ihr habt dringenden Gesprächsbedarf. Wie steht es mit seinen Gefühlen? Welche unerfüllten Wünsche hat er? Was möchte er beitragen, um die eingeschlafene Beziehung wieder zu beleben? Du hast schon manchen Versuch unternommen, um die Beziehung wieder anzuheizen; bis jetzt erfolglos. Wenn eure Liebe in einer Wochenendbeziehung fast erloschen ist, wird sie im Alltagstrott kaum mehr aufflackern. Geben und Nehmen sollten einigermassen ausgeglichen sein.

So weh es tut, manchmal ist Loslassen die beste Lösung.

Ich wünsche euch viel Kraft für eine faire Entscheidung.