Fenster ständig beschlagen trotz lüften und heizen - warum?
Hey Leute,
wir wohnen seit Oktober letzten Jahres in einer 2 Zimmer Wohnung Baujahr 1972. (un)glücklicherweise haben wir eine Eckwohnung mit nagelneuen Fenstern und das Haus keine Aussendämmung, sprich wir haben Schimmel in der Wohnung. Wir lüften mehrmals täglich und unsere Raumtemperatur beträgt Tag und Nacht 24°. Doch die Fenster sind trotz der vielen Lüfterei ständig beschlagen. Jetzt wo die kalte Jahreszeit wieder anfängt habe ich natürlich Angst dass der Schimmel wieder kommt, vor allem verstehe ich nicht wie es in unseren Wohnräumen permanent so feucht sein kann...
Kennt ihr noch Tipps wie ich der Schimmelbildung vorbeugen kann???
Umziehen möchte ich auf gar keinen Fall, da wir eh schon große Schwierigkeiten hatten eine Wohnung zu finden.
Liebe Grüße
6 Antworten
Jetzt mal langsam. Es bedeutet ganz und gar nicht, dass wenn man neue Fenster in ein altes Gemäuer einbaut, man zwangsläufig Schimmel bekommen muss. In der heutigen Zeit lüften wir die Luftfeuchtigkeit und unseren Mief über Fensterlüftung oder Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung hinaus. Zum Glück nicht mehr über undichte Fenster und Türen! Also: Wenn man 3x täglich für 5 Minuten das Fenster GANZ öffnet (nicht auf Kipp!) und in der kalten Jahreszeit immer wieder auf Zimmertemperatur aufheizt, dann macht man Lüftungstechnisch schonmal nix falsch. Dann sprechen eher Baumängel für die hohe Luftfeuchtigkeit. Allerdings muss man auch sehen, dass in den letzten Wochen ohnehin die Luftfeuchtigkeit enorm hoch war und das Lüften relativ uneffektiv. Ich selbst hatte im Wohnzimmer teilweise 75% und das ist schon Rekord! Aber nun ist es ja kälter, die Aussenluft hat viel weniger Feuchtigkeit und die Heizung wird ebenfalls benötigt.
versuch es mit luftentfeuchter, lass dich im geschäft beraten
(un)glücklicherweise haben wir eine Eckwohnung mit nagelneuen Fenstern
Gegen neue Fenster ist nichts einzuwenden
Doch die Fenster sind trotz der vielen Lüfterei ständig beschlagen.
Wenn das moderne, isolierende Fenster sind und sie trotzdem beschlagen, dann habt ihr zu viel Feuchtigkeit.
Stellt sich die Frage, woher die Feuchtigkeit kommt und wie genau ihr lüftet.
Ich hoffe einmal stark, du machst die Fenster weit auf (Stoßlüften) und nicht auf Kipp. Die Wirkung kannst du verbessern, wenn du auf 2 Seiten Fenster öffnest und für Durchzug sorgst.
Nach wenigen Minuten sollten die Fenster wieder komplett zu sein. Frischere Luft als frische Luft gibt es nicht. 5 Minuten sollten meist ausreichend sein.
Lüften mehrfach täglich, besonders als erste und letzte Amtshandlung am Tag. Auch nach dem Kochen oder Backen lohnt es sich, die Luft kurz auszutauschen.
Fallls diese Tipps nicht helfen, müsste man die Wohnung inspizieren :o)
Na Prima! Sie sind auf dem richtigen Weg!
Was wäre auch meine Empfehlung mit dem Dichtgummi, denn nur so wird eine dauerhafte Feuchteabfuhr gewährleistet.
Ich konnte genau mit diesem Tipp den Schimmelwuchs in meiner letzten Altbau-Mietwohnung stoppen.
Wichtig ist oben am Fenster (dass es nicht reinregnen kann) etwas Gummi entfernen (ca. 10cm) und mit einer Kerzenflamme oder so auf Zugluft kontrollieren. Es sollte natürlich nicht ziehen.
Die Fenster sind wie gesagt nicht das Problem. Bei ungedämmten Wohnungen können sie das Problem verschärfen, wenn die Fenster nun wärmer sind als Raumecken und daher an letzteren Feuchtigkeit entsteht. Dass eure Fenster beschlagen ist also aus deiner Sichtweise gut.
Das Beschneiden vom Fensterdichtungen finde ich ... bescheiden. Da geht ständig Energie verloren. Es entsteht permanenter Zug. Und aus beiden Gründen wird dann permanent mehr geheizt und mehr Energie verbraucht.
Das von mir beschriebene Lüften macht man nicht als Versuch sondern als Standard. Was du schreibst erweckt nicht den Eindruck eines nachhaltigen Lüftungsmanagements... ;o)
Die Luftdichtigkeit kommt vom Fertigkeilhausbau, wo die Dichtigkeit der dämmstoffgefüllten Wände zur Qualitätssicherung sichergestellt werden musste. Auch hat sie womöglich ihrer Berechtigung bei Niedrigenergie- und Passivhäusern, deren Aussenwände nicht sorptionsfähig sind (z.B. aus Polystyrol und Beton bestehen). Hier kann sich kaum Feuchte in die Wand einlagern und den Dämmwert der Wand vermindern.
Völlig anders sieht es beim Altbau aus sorptionsfähigen Stoffen (Vollziegel, etc) aus. Hier übernimmt die Wand Raumluftfeuchte, lagert diese willig im gesamten Wandquerschnitt (!) ein, feuchtet also auf, verliert dadurch erheblich an Dämmwert und die Heizkosten steigen! Dagegen spielt beim Altbau der Wärmeverlust durch etwas Fensterfugenlüftung in der Gesamtenergiebilanz nur eine untergeordnete Rolle, wohl aber der gute Dämmwert der Aussenwände. Daher ist es im Altbau wichtig mit einer permanenten Raumüftung die Wände trocken und dämmfähig zu halten, was beim Passivhaus überhaupt nicht nötig ist.
Da das Passivhaus von Natur aus einen geringen Heizenergiebedarf hat, fallen dort Verluste durch "undichte" Fenster prozentual gesehen auf den Heizenergieverbrauch schon ins Gewicht.
Die Luftdichtigkeit kommt vom Fertigkeilhausbau, wo die Dichtigkeit der dämmstoffgefüllten Wände zur Qualitätssicherung sichergestellt werden musste.
Das Bestreben kommt von der Notwendigkeit, den Transmissionswärmeverlust zu senken.
Hier übernimmt die Wand Raumluftfeuchte, ......
Du vergisst die Abgabe der Feuchtigkeit an die Umgebung. Dieser Vorgang gehört zu einem Lüftungszyklus und ist notwendig. Feuchtigkeitsspitzen puffern nennt das der Fachmann.
........lagert diese willig im gesamten Wandquerschnitt (!) ein, feuchtet also auf,.......
Wenn es schon soweit ist, stimmt aber einiges nicht! Da gilt es das Nutzerverhalten bzw. den Zustand der Bausubstanz zu untersuchen.
Dagegen spielt beim Altbau der Wärmeverlust durch etwas Fensterfugenlüftung in der Gesamtenergiebilanz nur eine untergeordnete Rolle.......
Ein typisches Pseudo-Argument von Leuten, die zu faul und / oder zu blöde sind, vernünftig zu lüften und zu heizen. Hierzu zählen natürlich nicht diejenigen, die in einer Immobilie mit ursächlichen Mängeln wie nassen Fassaden oder sonstigen Feuchteertägen wohnen!
Also bitte liebe/r/s Onki73, nicht die grundsätzlichen Regeln der Physik in Frage stellen. Des Weiteren schickt es sich nicht, zusammengewürfelte Fragmente diverser Suchmaschinen-Treffer hier als Wissen bzw. Auszüge des eigenen Erfahrungsschatzes zu "verkaufen".
@Yorgos: Ich verkaufe hier kein zusammengewürfeltes Wissen. Wenn Sie verstehen würden, dass die Feuchteabgabe einer Wand nur dann gut funktioniert, wenn die Oberfläche warm genug ist, dann sind wir schon einen Schritt weiter.
Man kann lüften, wie man will, wenn die Wandoberfläche zu kalt ist, wird sich dort immer eine höhere Feuchte davor sammeln, im Vergleich zur allgemeinen Raumluftfeuchte. Das ist ganz einfache Schulphysik.
Die Wand übernimmt diesen direkt anliegenden Luftfeuchtewert und nicht den Wert der allgemeinen Raumluftfeuchte. Das nennt man Feuchteausgleich. Und das Puffern von Feuchtespitzen gehört natürlich auch dazu.
Eine warme Wand hilft also bedeutend besser bei der Schimmelvermeidung, als das übermäßige (Stoß-)Lüften.
Im Sommer gibt es deutlich weniger Schimmelfälle, als im Winter in den Wohnräumen, obwohl die Luftfeuchte im Sommer höher ist, als im Winter.
Grund dafür ist, dass im Winter die inneren Wandoberflächen der Aussenwände kühler sind, als die Raumluft und das ist das Hauptproblem.
Ein hoher Wärmestrahlungsanteil der Heizanlagen würde diesen Mangel abstellen, aber leider ist man heute nicht mehr so schlau.
Lieber propagiert mal luftdichte Fenster zur "Energieeinsparung" und lässt die Wände daneben für den maximalen Wärmtransport auffeuchten und verschimmeln, dass auch ja viel Heizenergie durch die feuchte Wand wandert und man wieder einen Grund für die aufwändige Sanierung und Wärmedämmung hat, anstatt die Wand einfach nur von innen mit Wärmestrahlung zu trocknen und trocken zu halten.
Und wenn beim Passivhaus rein rechnerisch 0,5l Heizöläquivalent pro Quadratmeter und Jahr durch die undichte Fensterfuge abpfeift und die ganze Hütte grade mal 1l Heizöläquivalent pro Quadratmeter im Jahr benötigt, dann beträgt der Heizenergie Verlust durch die Fensterfuge ein Drittel des Gesamtverbrauches. Da macht dann die Dichtheit am Fenster auch Sinn.
Wenn der Altbau 10l Heizöl pro qm und Jahr benötigt und 0,5l Heizöl gehen durch die undichte Fensterfuge flöten, fällt der Posten kaum ins Gewicht.
Also kein Pseudoargument, sondern Realität.
Lüfungswärmeverluate wird es im Altbau aber immer geben, sofern er keine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung bekommt.
Da ist es doch besser, die Raumluftfeuchte permanent durch die leicht undichte Fensterfuge nach draussen zu entsorgen, als zu warten, bis sich Feuchtespitzen im Mauerwerk und in sorptiven Stoffe festgesetzt haben, um diese dann mühsam mittels mehrfacher Stoßlüftung wieder nach draussen zu entsorgen.
So kann das Kind auch schnell in den Brunnen fallen, nämlich dann, wenn der Wärmeabfluss durch die feuchte Aussenwand schneller funktioniert, als der Wärmenachschub durch die Heizungsluft an die Wandoberfläche.
Auch hier wäre viel Wärmestrahlung von Vorteil, denn die Wärme wird mit Lichtgeschwindigkeit übertragen.
Wenn ich bei mir daheim mit 2 oder 3x 3Minuten Stoßlüftung keinerlei Feuchtigkeitsprobleme habe, ist es unsinnig, dass ich irgendwelche Schlitze in meine Fenster baue, meine Energiekosten erhöhe und permanenten Zug in meine Wohnung baue, der die Gefühlte Temperatur zusätzlich zum ohnehin gegebenen Wärmeverlust weiter absinken lässt.
Und unsinnig sind solche Ratschläge zu erteilen, wenn ein einfaches Lüftungsmanagement alle Probleme lösen kann.
Und wenn beim Passivhaus rein rechnerisch 0,5l Heizöläquivalent pro Quadratmeter ... Wenn der Altbau 10l Heizöl pro qm und Jahr benötigt und 0,5l Heizöl gehen durch die undichte Fensterfuge flöten, fällt der Posten kaum ins Gewicht.
Ich hab jetzt ganz genau nachgerechnet: 0,5 Liter sind gleich 0,5 Liter.
also gegen das schimmel hilft, mit einem lappen und etwas essig die betroffenen stellen zu bearbeiten :-) gruß norbert
Warum Norbert? Ich dachte du heißt Torsten bzw. Merle???
Ach ja und da wären ja noch Tobi, Kevin und Inka zur Auswahl :D
zum einen schliessen die fenster viel dichter, von daher muss man öfter lüften.
zum anderen muss man überprüfen, woher die viele feuchtigkeit kommt. heisst, vermieter bescheid sagen udn gutachter bestellen
Haben wir alles schon durch, hat alles nichts gebracht der Gutachter konnte keine wesentlichen Feuchtigkeitsquellen feststellen.
Danke für die Tipps, leider hab ich das alles bereits ausprobiert, bzw. mache ich jeden Tag. Mich ko**en die neuen Fenster tierisch an, in alten Gebäuden ohne Aussendämmung ist das absoluter Humbug, mit den alten Fenstern hatten wir diese Probleme nie. Hab von einem Fensterbauer den Tipp bekommen, einen Teil der Dichtung raus zu schneiden. Viele Handwerker würden das schon Standardmäßig machen, aus eben diesem Grund.