Richtig Lüften bei hoher Luftfeuchtigkeit
Hallo zusammen,
vor einigen Wochen haben wir festgestellt, dass sich in unserer gemieteten Wohnung an der Wand über den Fenstern Schimmel gebildet hat. Mit entsprechenden Mittelchen aus dem Baumarkt sind wir den Schimmel zwar losgeworden, aber möchten natürlich auch zukünftig alles tun, um eine Neuentstehung zu verhindern.
Es wird ja oft davon geschrieben, dass eine Luftfeuchtigkeit ab ca. 60% Schimmel begünstigt, daher haben wir uns auch für fast jeden Raum ein Hydrometer zugelegt. Doch wir kriegen die Luftfeuchtigkeit einfach nicht unter 60%, trotz mehrfachem Stoßlüften am Tag (nach dem Duschen, Kochen, nach dem Aufstehen, vorm Schlafen gehen). Aber draußen liegt die Luftfeuchtigkeit ja zur Zeit auch konstant über 60%...
In Sachen Raumtemperatur halten wir ca. 21 Grad durch die komplette Wohnung. Heizung etwa auf Stufe 2, während des Lüftens wird sie runter gedreht.
Zwei kleine Luftentfeuchter haben wir aus Verzweiflung auch schon geholt, helfen aber wenig.
Was können wir noch tun? Wie können wir die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung senken, wenn draußen bereits über 60% sind??
Danke für eure Hilfe!
6 Antworten
Luftentfeuchter gibt's in allen möglichen Größen/Leistungsstufen (je nachdem wie groß deine Räume sind). Vielleicht sind deine einfach nicht leistungsfähig genug? Die haben oft auch ein Hygrometer eingebaut und starten automatisch, wenn die Luftfeuchtigkeit gefährlich ist, und schalten sich dann wieder ab. Hier ist eine ganz gute Übersicht: http://schimmel-im-bad.info/luftentfeuchter-gegen-schimmel/
Hallo, ich empfehle dir eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Schau mal hier:
Damit beugst du Schimmel an Wänden oder hinter Möbeln vor und hast kontinuierlich frische Luft im Raum und senkst effektiv die Luftfeuchtigkeit, ohne dir Straßenlärm oder (bei Allergikern) Pollen ins Zimmer zu holen.
Für den Winter hat das Gerät einen keramischen Wärmespeicher, damit die kalte Luft von draußen erwärmt wird bevor sie wieder in den Raum kommt...
... und auch wenn du mal 14 Tage im Urlaub warst und wieder heimkommst ist alles frisch gelüftet und richt nicht muffig!
Wenn die Luft erwärmt wird dann sinkt die relative Feuchtigkeit weil die Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Ihr solltet einige Grad über der Außentemperatur heizen und dann lüften. Bei mit schwankt die Luftfeuchtigkeit zwischen 28 und 58%.
Das ist leider eines der Typischen Probleme beim Lüften. Versucht nur zu Lüften wenn die Luftfeuchtigkeit außen niedriger ist als innen. Zudem könnte es effektiver sein Abends oder in der Nacht stoß lüften zu machen da dann die Temperaturen niedriger sind und somit die Luftfeuchte wohl geringer.
So weit mir bekannt ist bringt es nichts zu Lüften wenn es Neblig ist oder sehr wolkig und somit die Luftfeuchte sehr hoch. Auch soll es nicht hilfreich sein wenn es beim Lüften draußen wärmer ist als drinnen, da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Diese würde sich dann in der Wohnung an Kühlen Stellen absetzen. Daher sollte das Lüften in den Winter Monaten wohl weit besser Funktionieren als jetzt.
Ein weiterer Faktor ist die Ausrichtung der Fenster. Wenn sie nicht in Windrichtung ausgerichtet sind, ist richtiges durchlüften der Räume sehr schwer. Wenn die Fenster oder Haus gut ausgerichtet sind, kann die Luft bereits bei sehr geringen wind gut durch die Räume ziehen und Feuchtigkeit herausblasen. Bei schlechter Ausrichtung zieht der wind am Haus vorbei und die Luft steht weitgehend in den Räumen. In dem Fall kann man wohl nur versuchen über verschiedene Stockwerke zu Lüften. Das heißt, EG Fenster auf und OG Fenster auf und dazwischen Türen auf. Natürlich ist es Hilfreich wenn es unten Wärmer ist als oben, damit die Luft nach oben steigt. Der Haken dabei ist aber das so feuchte Luft auch in das OG gelangen würde und wenn sie nicht ganz aus dem Fenster verschwindet, dort Probleme verursacht.
Eine mögliche Quelle der Feuchtigkeit können auch Pflanzen sein, oder andere Mieter sowie Schäden am Haus oder Mängel an wasserführenden Leitungen.
Mein wissen ist leider auch begrenzt und an diesem Thema scheiden sich die Geister. Jeder sagt was anderes und jeder will angeblich recht haben.
Das ist leider eines der Typischen Probleme beim Lüften.
...in der Sommerzeit / bei warmen Temperaturen
Auch soll es nicht hilfreich sein wenn es beim Lüften draußen wärmer ist als drinnen, da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann.
Genau.
Daher sollte das Lüften in den Winter Monaten wohl weit besser Funktionieren als jetzt.
So ist es!
Mein wissen ist leider auch begrenzt...
Das las sich doch soweit alles ganz gut :o)
Hier für dich noch ein Rechner (nicht von mir):
http://www.wetterochs.de/wetter/feuchte.html
Beispiel: 10° kühle Luft mit 60% Luftfeuchtigkeit hat nach Erwärmen auf 20° nur noch 32% Luftfeuchtigkeit. In beiden Fällen sind 5,6 Gramm Wasser im Kubikmeter Luft enthalten.
Wenn die erwärmte Frischluft nun Feuchtigkeit aufnimmt, kann sie rund weitere 5 Gramm Wasser speichern, bis sie 60% Luftfeuchtigkeit erreicht.
https://www.gutefrage.net/tipp/schimmel-vorbeugen-und-beseitigen
Der Vergleich der relativen Luftfeuchten ist hier nur aussagekräftig, wenn die Temperaturen gleich sind. Ist die Temperatur aussen bei gleicher rel. Luftfeuchte niedriger so ist der tatsächliche Feuchtegehalt (absolute Luftfeuchte) aussen auch niedriger.
.....und hier noch was für Bewohner des Untergeschosses mit seinen Besonderheiten besonders im Sommer:
https://www.gutefrage.net/tipp/richtiges-lueften-von-keller-und-souterrain