Feminine Männer?

Shithappened  13.02.2023, 17:08

Feminin (weiblich) oder feministisch?

Teslaxa 
Fragesteller
 13.02.2023, 17:11

Weiblich in Form und Denkweise.

4 Antworten

ich weiß nicht, ob ich es als "feminine Männer" bezeichnen würde, aber es hat sich in den vergangenen Jahrzehnten im Rollenverhalten zwischen Mann und Frau eine ganze Menge verändert, die Frau ist (zum Glück) schon lange nicht mehr das "Heimchen am Herd" die sich um den Haushalt und die Kinder kümmert, während der Mann zur Arbeit geht und am Wochenende auf der Couch liegt oder seinem Hobby nachgeht. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei, Frauen stehen im Berufsleben "ihren Mann" (weswegen ich nicht auf die Idee käme, sie als maskuline Frauen zu bezeichnen), und Männer finden zunehmend mehr Aufgaben im familiären Bereich. Als Beispiel - ein Mann, der seinem Kind die Windeln wechselt, wäre vor rund 50 Jahren undenkbar gewesen, heute absolut keine Seltenheit, auch Männer wissen heutzutage, wie man Wäsche wäscht, von so etwas hatte zB mein Vater null Ahnung, der für ihn war es selbstverständlich, das immer frisch gewaschene und gebügelte Hemden im Schrank waren. Dieses damalige Rollenverständnis gibt es Heute so nicht mehr, Männer und Frauen rücken "näher zusammen" was vielleicht den Mann femininer erscheinen läßt, was ebenfalls zu beobachten ist, das der Mann von Heute mehr Wert auf sein Äußeres und auf seine Körperpflege legt, was ich persönlich auch als einen sehr positiven Trend sehe.

Teslaxa 
Fragesteller
 13.02.2023, 18:17

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, insoweit sehe ich das auch so.

Nur scheint es Männer zu geben die mehr ihre fraulichen Züge ausleben (in der heutigen Gesellschaft) zu können. Was ich als befremdlich sehe, aber nicht als kritisch negativ.

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manza58  13.02.2023, 19:36
@Teslaxa

Ja, befremdlich kann man es nennen, weil das, wie Du es nennst, ausleben der fraulichen Züge, ein doch recht neuer "Trend" ist, der sich aber (bestimmt/hoffentlich) weiter verbreiten wird

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Also erstmal solltest du dringend den Unterschied zwischen feministisch und femininen Charakterzügen/Persönlichkeiten kennen, wenn du so eine Frage stellst, weil das sind 2 verschiedene paar Schuhe und das ist überhaupt nicht böse gemeint, aber es zeigt, dass du dich damit vermutlich wenig auseinandergesetzt hast, was aber voll ok ist, deswegen stellst du ja die Frage.

Die Frage ist halt immer, was ist feminin und was männlich? Ich bin nicht woke oder was auch immer, allerdings bin ich trotzdem der Meinung, dass Dinge in männlich und weiblich von der Gesellschaft, eigentlich eher vom Patriarchat, eingegrenzt wurden, die eigentlich mehr oder weniger unsinnig sind und weniger mit der biologischen Realität zu tun haben.

Es gibt natürlich wirklich weibliche Dinge wie Periode, Kinder bekommen etc., also biologische und die kann auch niemand vermischen, aber ich denke du sprichst wahrscheinlich eher davon, dass Männer vielleicht ,,heutzutage“ emotionaler sind oder manche sich make up drauf klatschen. Dass das gesellschaftlich weniger angesehen wird hat aber eigentlich nichts wirklich mit dem biologischen zu tun, auch wenn natürlich gerade der Aspekt mit dem Make-up den meisten von uns befremdlich vorkommt.

Ich denke wir leben in einer Zeit, in der ein Mann nicht mehr den 100%igen Vorstellungen eines Mannes nachkommen muss, genauso umgekehrt. Wir sind alle Individuen und haben unterschiedliche Gefühle, Charakterzüge, Interessen und sonstiges.

Aber wenn ich mal rausschaue, sehe ich eigentlich viele Männer, die ihrer ,,Rolle“ gerecht werden. Ist ja auch komplett in Ordnung

Ich hoffe ich konnte deine Frage beantworten

Teslaxa 
Fragesteller
 13.02.2023, 18:13

Sehr ausführlich und gut reflektiert, finde ich echt gut. Vielen Dank.

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Also vielleicht mal vorweg, "feministisch" und "feminin" sind keine synonymen Begriffe.

Ich weiß nicht genau was du meinst, deswegen ist das schwer zu beurteilen. Generell ist es aber logisch, dass in einer toleranteren Gesellschaft weniger geschauspielert wird. Wenn man nicht mehr von allen Seiten vermittelt bekommt, dass es nur ein akzeptiertes Verhaltensschema für "echte Männer" gibt, dann werden auch mehr Menschen davon abweichen.

Und allgemein ist das eine gesunde Entwicklung. Ich bin mir ziemlich sicher bin, dass die mittleren Unterschiede zwischen Mann und Frau, so deutlich sie stellenweise sein mögen, deutlich kleiner sind als die Schwankungen innerhalb eines Geschlechts. Diese Vorstellung von typisch männlich/weiblich kann also immer nur auf einen Bruchteil der Menschen zutreffen. Zwar sind wahrscheinlich die Geschlechtermehrheiten in der Gruppe recht eindeutig, aber das heißt doch gar nichts.

Um das mal mit einer anderen zufälligen Eigenschaft zu vergleichen: Körpergröße.

Ja, Männer sind im Mittel so ca. 14 cm größer als Frauen. Aber es gibt natürlich auch ne Menge Frauen die 180 groß sind und ne Menge Männer die nur 1,65 m sind, das sind zwar vielleicht nur 2-3% der Bevölkerung. Trotzdem würde man deswegen nicht in Frage stellen, ob diese Personen ihrem Geschlecht zuzuordnen sind. Und ja, eine Frau ist mit 1,73 ziemlich groß und ein Mann schon eher klein, aber das liegt alles noch mitten in der typischen Schwankungsbreite der Normalverteilung. Wieso sollte es also bei anderen Eigenschaften anders sein.

Ich glaube nicht, dass es da in der jüngeren Vergangenheit starke Veränderungen gegeben hat. Es gab und gibt Modetrends, die kommen und gehen.

Im Grunde tippe ich bei dir da einfach auf "selektive Wahrnehmung", was bei uns Menschen eine ganz normale Sache ist, wenn wir mal auf etwas "aufmerksam geworden sind" oder eine bestimmte Sache bestätigt wissen wollen, usw...