Fahrschule Gebühren?

2 Antworten

Das ist ganz normal, Fahrstunden sind grundsätzlich nicht billig. Ich hatte damals auch 180 Euro bezahlt für die Benützung des Fahrzeuges und noch den Fahrleherer für die Prüfung.

Ja, das ist normal.

Die Fahrschule stellt dir das Fahrzeug sowie den Lehrer zur Verfügung (so wie bei den Fahrstunden auch), also muss der Schüler auch dafür bezahlen.

Du kannst auch mit einem eigenen Fahrzeug zur Prüfung antreten, dieses muss dann allerdings den Kriterien für ein Fahrschulfahrzeug erfüllen.

Der hohe Preis setzt sich auch aufgrund der Prüfungszeit zusammen wodurch das Fahrzeug sowie Lehrer länger blockiert ist, effektiv also weniger Fahrstunden fahren kann. Die Prüfungszeit beträgt nun 50 Minuten, dazu kommt noch etwas Zeit zur Vor-/ sowie Nachbereitung. Macht unterm Strich 2 Fahrstunden zu je 45 Minuten die an Umsatz verloren gehen, dies wird durch die Prüfungsgebühr kompensiert.


JochenOWL  25.05.2024, 13:26

@olfinger

Das hast du sehr schön erklärt.

Vor allem hast du eine faire Einstellung und unterscheidest dich dadurch von denen, die in ihrer Ahnungslosigkeit von "Abzocke" reden.

Nein, ich betreibe keine Fahrschule aber habe unter meinen Motorradfreunden mehrere, die eine Fahrschule betreiben.

Keiner von denen hat einen Privatjet oder eine Yacht aber bei vielen haben sich - trotz Kinder - die Ehefrauen eine Arbeitsstelle gesucht, damit die Familie über die Runden kommt, denn Sonderpreise. beim Einkauf gibt es für Fahrlehrer nicht und an denen gehen die dauernd steigenden Lebenshaltungskosten auch nicht vorbei....

Fahrschulbetreiber sind selbständig und müssen für sich und ihre Familie die Krankenkasse bezahlen, für ihre Altersvorsorge zahlen, müssen regelmäßig neue Fahrzeuge anschaffen, die dann regelmäßig in die Werkstatt müssen, weil Fahrschüler verschleißfördernd fahren....

Fahrschulautos müssen entsprechend ausgerüstet werden und natürlich hält auch die KFZ-Versicherung die Hand auf und das nicht zu knapp....

Die Kosten für die praktische Prüfung, die von der Fahrschule erhoben werden, mögen hoch erscheinen aber auch bei der praktischen Prüfung ist der Fahrlehrer mit seinem Fahrschulwagen vor Ort, ist der Verantwortliche Fahrzeugführer - der Fahrschüler hat keinen Führerschein und der Prüfer fährt nicht....

Wäre vielleicht besser, wenn die Fahrschulen geringere Prüfungsgebühren erheben würden und die Differenz auf die Fahrstunden umlegen - dann wird der Führerschein zwar nicht billiger aber die Prüfungsgebühr ist nicht mehr so hoch....

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olfinger  26.05.2024, 03:09
@JochenOWL

Ja, das Thema kenne ich leider aus meinem privaten Umfeld auch sehr gut. Fahrlehrer an sich leben nicht schlecht, aber auch die steigenden Kosten gehen nicht an ihnen vorbei, ganz im Gegenteil.

Es mag Fahrschulen in Großstädten wie München geben die da nicht so hart von betroffen sind, meist sind es aber besonders die kleineren Fahrschulen die da ordentlich zu knabbern haben.

Die steigenden Energiekosten machen sich bei der Fahrschule ganz besonders durch den Treibstoffverbrauch bemerkbar und auch wenn Fahrschulen recht sparsam fahren sind das keine unerhebliche Kosten - auch wenn man es steuerlich geltend machen kann. Die weiteren Kosten für Raummiete, Fahrzeuge, Personal etc. noch gar nicht berücksichtig, da wird aus einem großen Umsatz schnell ein schmaler Gewinn.

Ich kenne einige Fahrschulen (bzw. deren Betreiber) und weis das es sehr viele Fahrschulen gibt die aktuell sehr unter den hohen Preisen zu kämpfen haben. Nicht etwa weil die Fahrschulen diese nicht verlangen könnten, viel mehr liegt es daran das viele Fahrschulen versuchen die Preise möglichst gering zu halten um es für die Kunden/Fahrschüler noch irgendwie erschwinglich zu machen.

Preise zwischen 3.000 und 4.000€ für eine Fahrausbildung sind mittlerweile keine Seltenheit mehr (natürlich Regionsabhängig) und das muss man als junger erwachsener erstmal stemmen können. Meist geht das ohne die Eltern gar nicht mehr und auch die haben mit den stark gestiegenen Lebenshaltungskosten zu kämpfen.

Es ist und bleibt eine Gratwanderung bei den Preisen in den Fahrschulen. Natürlich könnten die Fahrschulen den Engpass dahingehend ausnutzen und die Preise so hoch schrauben um den Bedarf zu schmälern, aber langfristig hätte das fatale Folgen.

Die selbstständigen Fahrlehrer die ich kenne müssen sicherlich nicht am Hungertuch nagen, aber sehr viel besser als einem "normalen" Facharbeiter geht es ihnen auch nicht - finanziell betrachtet. Ein vernünftiges Wirtschaften wird für Fahrschulen immer schwieriger.

Ein guter Nebenverdienst ist es für viele Aufbauseminare anzubieten, da hat man Gruppen mit mindestens 6 bis maximal 12 Personen bei Preisen von 200 bis 500€ pro Nase. Der Aufwand dahinter ist aber auch nicht ohne, sind es schließlich 4 Theorieeinheiten je 135 Minuten. Zusätzlich dazu muss man die Nerven haben ein solches Seminar zu halten.

Soweit ich das aus Erzählungen kenne belastet es die Nerven sehr stark mit einer größeren Gruppe meist uneinsichtiger und diskussionsfreudiger Seminarteilnehmer ein solches Seminar zu halten.

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