Evolutionstheorie Biologie?

7 Antworten

Weil die Evolutionstheorie im Widerspruch zur theologischen Lehre stand. Nach christlicher Lehrmeinung wären alle Arten in unveränderlicher Weise geschaffen worden und Seine Schöpfung gälte als vollkommen. Nun kam Darwin 1859 und behauptete in seinem Buch Über die Entstehung der Arten nicht nur, dass die Arten sich im Lauf der Zeit schrittweise entwickelten und veränderten, er konnte seine Behauptung auch noch mit zahlreichen Belegen beweisen. Das allein, also das Aufzeigen, dass Gottes Schöpfung eben nicht vollkommen ist, sondern veränderlich, hätte schon gereicht, um Seitens der Kirchenvertreter heftigen Widerstand auszulösen.

Nun kam aber noch hinzu, dass Darwin 1871 in seinem Buch Die Abstammung des Menschen seine Theorie ausweitete (er fügte dem Mechanismus der natürlichen noch die sexuelle Selektion hinzu) und auf den Menschen übertrug (die Anwendung auf unsere Spezies hatte er in Über die Entstehung der Arten allenfalls vage angedeutet). Er legte nun also auch dar, dass der Mensch ebenfalls das Ergebnis der Evolution ist und quasi nur "eine Art von vielen" darstellt, die mit den anderen Lebewesen auf einer Stufe steht. Er stieß den Menschen somit von seinem Thron als "Krone der Schöpfung". Das stieß den Geistlichen erst recht auf, weil ja nach biblischer Überlieferung der Mensch "nach Seinem Bilde" geschaffen wäre und daraus wurde abgeleitet, dass der Mensch über allen Lebewesen stünde und die Welt beherrschte.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Es widerspricht ihrer religiösen Schöpfungsgeschichte, dass der Mensch von Gott mit Adam und Eva erschaffen wurde.

Menschen, die ihre gesamte Existenz in der Religion festlegen, neigen dazu, alles abzustreiten und zu entschuldigen, das ihren Glauben infrage stellen könnte. Dies schließt leider sogar das bewusste Ignorieren von offensichtlichen wissenschaftlichen Daten ein, um die Überzeugungen intakt zu halten.

Die Evolutionstheorie kann also nicht sein, weil sie eben nicht sein darf.

In der Bibel steht es halt anders. Adam und Eva, Apfel, Schlange und so.

Wenn man das so wörtlich nimmt und darauf beharrt dass es genau so war, dann steht das eben in klarem Widerspruch zur Evolutionstheorie. Dann muss entweder das eine oder das andere erfundener Unsinn sein.

Und die Entscheidung was von beiden erfundener Unsinn sein muss dürfte einer Kirche wohl eher leicht fallen...

guenterhalt  31.01.2024, 13:33

In der Bibel steht es halt anders. Adam und Eva, Apfel, Schlange und so.

Das "und so" ist das Interessante. Beide hatten zwei Söhne. Drei Männer und eine Frau ganz allein auf der Erde. Damals ging die Fortpflanzung sicher noch mit Stecklungen. Anders kann man Inzucht nicht verhindern.
Erstaunlich, dass Millionen Menschen diese Schöpfung als absolute Wahrheit anerkennen.

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Konstanz der Arten (Schöpfungslehre) versus Veränderlichkeit der Arten (Darwin)

wenn man es in einer Zeile zusammenfassen will, sorgte das für Unmut

so wie es Darwinist beschreibt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologielehrer SI/II a. D.

Egal um welche Kirche es auch gehen mag:

Die Behauptung, jede heute existierende Lebensform wäre komplett entwickelt fix und fertig durchdacht und geplant von einem Gott auf die Erde gesetzt worden, steht der Erkenntnis gegenüber, dass sich Lebensformen über Milliarden Jahre von einfachsten Formen zu immer komplexeren entwickelt haben.

Am schwersten zu verkraften dabei war wohl der Umstand, dass der Mensch eben NICHT die "Krone der Schöpfung" und Gottes "Meisterstück" ist, sondern sich auch nur aus einfacheren Lebensformen zu dem entwickelt hat, was er jetzt ist.

Menschen aller Zeiten haben sich stets Tieren überlegen und als etwas Besonderes gefühlt. Darwins Forschung machte ein Ende mit dieser anthropogenen Arroganz.