Warum gibt es Homosexuelle wenn die Evolutionstheorie gilt?

10 Antworten

Weil Homosexualität nicht im Widerspruch zur Evolutionstheorie steht.

Homosexuelle sind aus psychischer Sicht nicht in der Lage sich fortzupflanzen.

Das stimmt so schon mal gar nicht. Natürlich können auch Homosexuelle sich fortpflanzen. Es gibt viele homosexuelle Mütter und Väter. Es gibt z. B. die Möglichkeit künstlicher Befruchtung und Leihmutterschaft, es gibt die Bechermethode und natürlich können Homosexuelle auch rein zu Fortpflanzungszwecken heterosexuellen Sex haben.

Schauen wir uns im Tierreich um, dann ist homosexuelles Verhalten sehr weit verbreitet und kommt bei allen Tiergruppen vor: bei Wirbellosen wie Insekten ebenso wie bei Vögeln und Säugetieren, darunter bei allen Menschenaffenarten einschließlich des Menschen. Es ist bis heute bei über 1500 verschiedenen Arten dokumentiert worden. Die allermeisten Tiere verhalten sich jedoch nicht ausschließlich homosexuell (neben dem Menschen gibt es bislang lediglich eine dokumentierte Ausnahme, das Hausschaf: rund acht Prozent der Schafböcke zeigen eine ausschließlich homosexuelle Präferenz (Roselli et al. 2011)), sondern sind verhaltensmäßig bisexuell - allerdings eben auch ganz klar nicht heterosexuell. Mittlerweile hat deshalb in der Wissenschaft ein Umdenkprozess eingesetzt. Nicht mehr die Heterosexualität wird als der "Urzustand" angesehen, aus dem heraus sich bi- oder homosexuelles Verhalten entwickelt hat. Tatsächlich ist die verhaltensmäßige Bisexualität der ursprüngliche Zustand aller Arten, aus der sich manchmal ausschließlich hetero- bzw. homosexuelles Verhalten entwickelt hat (Monk et al. 2019). Wir müssen deshalb die Frage ganz anders stellen. Statt: "Warum gibt es Homosexualität?" muss sie eigentlich lauten: "Warum sollte es Homosexualität nicht geben?"

Laut der Evolutionstheorie müsse es doch mit der Zeit immer weniger von denen geben bis es keine mehr gibt, oder?

Auf den ersten Blick scheint das, unter den Annahmen, dass Homosexualität ausschließlich erblich bedingt sei und dass homosexuelle Individuen sich nicht fortpflanzten¹, so zu sein. Auf den zweiten Blick stimmt es jedoch nicht. Es gibt mehrere Erklärungen, die zeigen, dass Homosexualität keineswegs ein Widerspruch zur Evolutionstheorie ist.

Soziobiologie I: Verwandtenselektion

Die biologische Fitness meint das Vermögen eines Individuums seine eigenen Gene an die Folgegeneration weiterzugeben. Das Zeugen eigener Nachkommen, die sog. direkte Fitness, ist jedoch nur ein möglicher Weg zur Weitergabe seiner Gene. Denn nicht nur mit eigenen Nachkommen teilt man einen Teil seiner Gene, auch mit anderen Verwandten tut man das. Ein Individuum kann daher auch über den Weg der indirekten Fitness, indem es anderen Verwandten hilft und sie unterstützt, zur Weitergabe seiner Gene beitragen. Mit einem Vollgeschwister teilt man beispielsweise im Durchschnitt genauso viele Gene wie mit einem eigenen Nachkommen. Wenn man einem Geschwister hilft, ist der Beitrag zur Fitness daher so groß wie das Zeugen eines Nachkommen. Wie ein Gen ausgebreitet wird, ob nun über einen direkten Nachkommen oder einen anderen Verwandten, ist egal, Hauptsache ist, dass es ausgebreitet wird. Das Konzept der Verwandtenselektion geht auf William D. Hamilton zurück (Hamilton 1964a und Hamilton 1964b). Das Konzept erklärt z. B., weshalb sterile Arbeiterinnen im Bienenstaat "zugunsten" der Königin auf die eigene Fortpflanzung verzichten. Es kann aber auch auf Homosexualität angewendet werden. Homosexuelle mögen zwar keine eigenen Nachkommen haben, indem sie andere Verwandte unterstützen, tragen sie aber dennoch zur Weitergabe ihrer Gene bei.

Soziobiologie II: Versöhnungs- und Entspannungspolitik

Bonobos (Pan paniscus) gehören zu unseren engsten Verwandten und sind komplett bisexuell (de Waal 1995). Insbesondere bei Weibchen kommen hetero- wie homosexuelle Sexualkontakte gleichermaßen vor. Gleichgeschlechtliche Kontakte zwischen Männchen sind seltener, aber ebenfalls nicht ungewöhnlich. Bei Bonobos erfüllt Sex nicht mehr hauptsächlich den Zweck der Fortpflanzung, sondern hat in erster Linie eine soziale Funktion inne. Sex stärkt die sozialen Bindungen und wird genutzt, um Konflikte zu entspannen oder, um sich, falls ein Konflikt doch einmal ausgeartet ist, wieder miteinander zu versöhnen. Und weil Konflikte eben auch zwischen gleichgewchlechtlichen Individuen entstehen können, ist es evolutionär gesehen von Vorteil, wenn die Individuen einer Gruppe auch für gleichgeschlechtlichen Versöhnungssex empfänglich sind. Mit Dominanzgehabe hat das übrigens nichts zu tun, denn tatsächlich geht die Initiative für eine sexuelle Handlung bei Bonobos fast immer vom Individuum aus, das aus dem vorhergehenden Konflikt als "Sieger" hervorgegangen war.

Da auch beim Menschen Sex nicht mehr hauptsächlich der Fortpflanzung dient, liegt es nahe, dass auch für unsere Vorfahren ähnliches galt und die Evolution bisexuelle Individuen begünstigt hat.

Pleiotropie

Mit Pleioteopie ist gemeint, dass ein Gen sich oft auf mehr als ein Merkmal auswirkt. Ein Gen, das z. B. die Haarfarbe beeinflusst, beeinflusst oft auch die Haut- und die Augenfarbe. Wenn ein Gen sich auf ein bestimmtes Merkmal negativ auswirkt, kann es auf diese Weise erhalten bleiben, wenn es sich gleichzeitig auf ein anderes Merkmal positiv auswirkt und der positive Nutzen insgesamt den negativen überwiegt.

Auf dem X-Chromosom gibt es einen Marker auf dem Abschnitt Xq28, der in Verbindung mit männlicher Homosexualität steht (Hamer et al. 1993, Sanders et al. 2015), jedoch nicht mit weiblicher (Hu et al. 1995). Weil er auf dem X-Chromosom liegt und weil Frauen bekanntlich zwei davon haben, Männer hingegen nur eines, verbringt jedes Gen auf dem X-Chromosom im Schnitt doppelt so viel "Lebenszeit" in weiblichen Individuen wie in männlichen. Wenn sich das Gen bei Männern "nachteilig" auf deren Fitness auswirkt, indem es zur Homosexualität führt, könnte es bei Frauen die Fitness erhöhen, indem es sie z. B. fruchtbarer macht. Es bliebe dann erhalten, weil der Vorteil insgesamt den Nachteil überwiegt.

Der "Heterozygotenvorteil" der Bisexuellen

Vom Heterozygotenvorteil oder auch Superdominanz spricht man, wenn heterozygote Individuen eine höhere Fitness erzielen als homozygote Träger eines Merkmals². In Malariagebieten schützt beispielsweise die heterozygote Form der Sichelzellanämie vor Malaria, während homozygot Gesunde an Malaria häufiger schwer an Malaria erkranken und sterben. Der Vorteil für die heterozygoten Individuen überwiegt deshalb den Nachteil für die homozygot an Sichelzellanämie Erkrankten, denn die homozygote Form ist unbehandelt meist tödlich. Wir können das Prinzip auf die sexuelle Orientierung übertragen und uns überlegen, dass Heterosexualität und Homosexualität die Phänotypen eines homozygoten Genotyps sind und Bisexualität der Phänotyp eines heterozygoten Genotyps ist. Stellen wir uns stark vereinfacht ein Gen für die sexuelle Orientierung vor³, von dem es zwei Allele gibt: "he" verursacht Heterosexualität und "ho" Homosexualität. Heterosexuelle hätten also den Gebotyp he/he und Homosexuelle den Genotyp ho/ho, Bisexuelle den Genotyp he/ho. Wenn zwei heterozygote Individuen dann beide das Allel "ho" vererben, wäre der Nachkomme homosexuell. Das erklärt auch, weshalb Homosexuelle meist Eltern haben, die selbst nicht homosexuell sind⁴, die aber das entsprechende Allel tragen und vererben können.

Eine weitere mögliche Erklärung für Homosexualität geht deshalb davon aus, dass die Genvarianten "ho" für Homosexualität von bisexuellen Individuen verbreitet und in der Population erhalten werden, nämlich dann, wenn Bisexuelle eine höhere Fitness erzielen als Homo- oder Heterosexuelle, also einen "Heterozygotenvorteil" haben. Wie wir bei den Bonobos sahen, kann Bisexualität ja durchaus von Vorteil sein. Untermauert wird dies durch eine 2023 veröffentlichte Studie über Rhesusaffen (Macaca mulatta). In der beobachteten Gruppe waren 72 % der Männchen bisexuell - und sie erreichten im Schnitt eine höhere Fortpflanzungsrate als ihre ausschließlich heterosexuell agierenden Artgenossen (Clive et al. 2023).

Analog zur Pleiotropie wären Genvarianten für homosexuelles Verhalten dann insgesamt vorteilhaft, obwohl sie sich bei Homosexuellen als "Nachteil" auswirken würden. Tatsächlich ist Bisexualität gar nicht mal so selten wie man allgemein annimmt. In diversen repräsentativen Umfragen gibt heute bereits mindestens ein Drittel der jungen Erwachsenen an, sich dem breiten Bi-Spektrum zuzuordnen, z. B. in Großbritannien, den USA, Deutschland und Israel. Manche sind sogar der Ansicht, dass fast jeder Mensch bis zu einem gewissen Grad bisexuell ist. Man könnte also durchaus von einer Art "Heterozygotenvorteil" der Bisexuellen sprechen.

Anmerkungen

¹ Homosexualität ist zwar angeboren( Balthazard 2021), jedoch nicht nur erblich bedingt. Zwar gilt es mittlerweile als sicher, dass die Gene die sexuelle Orientierung mit beeinflussen, jedoch nur zum Teil. Nach einer der umfangreichsten Zwillingsstudien liegt der Einfluss der Gene bei 34 % für Männer und 18 % für Frauen (Långström et al. 2007). Die bisher umfangreichste genetische Studie fand verschiedene genetische Marker, deren Einfluss je zwischen 8 und 25 % lag verknüpft sind, wurde 2019 veröffentlicht (Ganna et al. 2019). Zum größeren Teil wird die sexuelle Orientierung daher von individuellen Umweltfaktoren bestimmt, die noch vor der Geburt wirken. Welche Faktoren das sind, ist jedoch weitgehend unklar. Diskutiert werden u. a. Hormone, das Immunsystem der Mutter und epigenetische Faktoren.

² Die meisten Lebewesen, so auch Menschen, sind diploid, d. h. jedes Chromosom ist doppelt als Paar vorhanden, wobei von jedem Paar je ein Chromosom vom Vater und das andere von der Mutter geerbt wurde. Wenn man von beiden Eltern dieselbe Genvariante (Allel) geerbt hat, nennt man das Homozygotie. Hat man vom Vater ein anderes Allel als von der Mutter geerbt, nennt man das Heterozygotie. Wenn es von einem Gen z. B. zwei verschiedene Varianten gibt, Allel a und Allel b, sind drei verschiedene Genotypen möglich: aa und bb sind homozygot, ab ist heterozygot.

³ So einfach ist es natürlich in Wirklichkeit nicht. Es gibt in Wahrheit nicht das eine "Homo-Gen". Tatsächlich ist die sexuelle Orientierung ein polygenes Merkmal, d. h. sie hängt von einer Vielzahl verschiedenster Gene ab, die auf unterschiedlichen Chromosomen liegen und sich gegenseitig beeinflussen. Wir können deshalb die sexuelle Orientierung eines Menschen auch nicht aus seinen Genen "ablesen".

⁴ Es erklärt umgekehrt auch, weshalb ein Kind, das einen schwulen Vater oder eine lesbische Mutter hat, nicht selbst homosexuell sein muss. Wenn es von seinem Elter die Variante "ho" geerbt hat, kann es vom anderen Elter die Variante "he" geerbt haben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Naturphilosophisch gesehen weil Mutter Erde üppig und kreativ ist. Evolution macht alles was irgendwie möglich ist. Der Sinn dahinter muss sich den Menschen nicht erschließen.

Evolutionär gesehen bietet es für sozial lebende Tiere Vorteile wenn sich nicht alle Individuen in der Gruppe fortpflanzen, weil dann der Nachwuchs mehr Pflege erhält.

Woher ich das weiß:Recherche
Douka  31.08.2023, 09:34

Sehr interessante Theorie.

Die Heterosexualität ist zwar die einzige der Fortpflanzung und somit des Arterhalts dienende sexuelle Orientierung, doch die Homosexualität, Bisexualität und Pädophilie lassen sich überraschenderweise bis zu den Bonobos (Pan paniscus) zurückverfolgen.

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Guten Morgen,

du hast vollkommen recht: Homosexualität ist von Natur aus nicht gewollt.

Dies gilt auch für jede andere nicht-heterosexuelle Orientierung. Denn nur die Heterosexualität ermöglicht es Individuen, sich miteinander fortzupflanzen und so die eigene Art zu erhalten. Das heißt also, Heterosexualität ist die einzige von der Natur gewollte sexuelle Orientierung.

Ziel eines jeden Organismus ist es nämlich, seine eigenen Gene weiterzugeben. Dies ist bekanntermaßen nur über die Heterosexualität, wobei männliche und weibliche Geschlechtszellen miteinander verschmelzen und letztlich einen neuen Organismus (Nachkomme) oder sogar mehrere neue Organismen (Nachkommen) entstehen lassen.

Allerdings gibt es zwei Arten, wie sich ein Organismus fortpflanzen kann: Die geschlechtliche und die ungeschlechtliche Fortpflanzung.

Bei der ungeschlechtlichen Fortpflanzung, bei der es sich um die sehr viel ältere Form der Fortpflanzung handelt, entstehen die Nachkommen einer Art lediglich durch Zellteilung. Diese Art der Vermehrung findet man bei allen Einzellern, zahlreichen Pflanzenarten und manchen Tierarten.

Bei der geschlechtlichen Fortpflanzung hingegen werden die Nachkommen aus dem jeweils haploiden (halbierten) Chromosomensatz der Mutter und des Vaters gebildet. Eigentlich weisen die meisten Organismen einen diploiden (doppelten) Chromosomensatz auf. Doch, um diesen über mehrere Generationen hinweg erhalten zu können, muss dieser im Rahmen der Meiose (einer bestimmten Form der Zellteilung) halbiert werden. Da die beiden haploiden Geschlechtszellen bei der geschlechtlichen Fortpflanzung miteinander verschmelzen, entsteht letztlich wieder ein Nachkomme mit diploidem (doppeltem) Chromosomensatz.

Neueste Studien der Arbeitsgruppen von Professor Ricardo Benavente und des Privatdozenten Doktor Manfred Alsheimer von der Universität Würzburg mit Forschern der Universität Kiel und Lyon zeigen, dass die Meiose in der gesamten Evolution nur einmal entstanden ist, sich dann aber auf unterschiedlichen Wegen weiterentwickelt hat. Dies belegt nämlich die Identifikation des Synaptonemal-Komplexes einer Maus in dem Süßwasserpolyp Hydra.

Allerdings weist nicht nur der heutige Mensch (Homo sapiens) mehrere sexuelle Orientierungen auf, sondern auch der Bonobo oder Zwergschimpanse (Pan paniscus).

Der bis zu 1,15 Meter große Bonobo lebt im tropischen Regenwald der Demokratischen Republik Kongo in sehr sozialen Gruppen von 30 bis 80 Tieren. Die ranghöchsten Gruppenmitglieder sind das Alpha-Weibchen und ihr Sohn. Dabei weisen ältere Weibchen meist einen höheren Rang auf als jüngere. Welchen sozialen Status die Männchen haben, hängt von ihrer Mutter ab.

Das Interessante an Bonobos ist, dass alle Mitglieder der Gruppe mehrmals am Tag Sexualkontakte miteinander haben. Dabei spielen Alter, Geschlecht, sozialer Status und Verwandtschaft überraschenderweise keine Rolle. Dabei gilt, dass es überraschenderweise am häufigsten zu Sexualkontakten unter den Weibchen kommt. Solche Sexualkontakte umfassen neben vielen verschiedenen Positionen beim Sex auch Oralverkehr, Petting, Zungenküsse und Selbstbefriedigung. In dieser Hinsicht sind Bonobos dem Homo sapiens sogar sehr ähnlich.

Grüne Grüße

Douka

Diese Informationen stammen aus meinem Biologie-Studium, meinem Geographie-Studium, "Haack Weltatlas Medienpaket inklusive: • Übungssoftware auf CD-ROM • Arbeitsheft Kartenlesen mit Atlasführerschein Nordrhein-Westfalen Klett 1. Auflage C Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2015. Ernst Klett Verlag Stuttgart • Gotha", https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sexuelle_Orientierung; 31.08.2023; https://www.biologie-seite.de/Biologie/Fortpflanzung#google_vignette; 31.08.2023; https://www.uni-wuerzburg.de/aktuelles/pressemitteilungen/single/news/die-evolut/; 31.08.2023; https://de.m.wikipedia.org/wiki/Menschenaffen; 31.08.2023; https://www.wwf.de/themen-projekte/artenlexikon/bonobo; 31.08.2023 sowie https://www.mpg.de/13882764/dank-sex-mehr-kooperation#:~:text=Bonobos%20als%20hypersexuell%20zu%20bezeichnen,sogar%20h%C3%A4ufiger%20als%20gegengeschlechtlichen%20Sex.; 31.08.2023.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologie-, Geowissenschaften- & Geographie-Studium & Hobby
kali01  31.08.2023, 23:53
 Homosexualität ist von Natur aus nicht gewollt.

Danke sehr nett, da fühle ich mich als homosexuelle Person gleich besser wenn ich sowas lese. Frauen zu lieben finde ich aber schon sehr schön, selbst wenn das von der Natur nicht "gewollt" ist.

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Douka  01.09.2023, 07:49
@kali01

Diese Antwort sollte kein Angriff auf Homosexuelle sein, sondern nur klarstellen, warum alle sich geschlechtlich fortpflanzenden Organismen heterosexuell sind.

Ich persönlich halte von Homosexualität genauso viel wie von Heterosexualität auch. Doch die Heterosexualität hat evolutionär gesehen aufgrund der Arterhaltung und Weiterentwicklung von Arten über die Weitergabe der Gene eine viel größere Sinnhaftigkeit als die Homosexualität.

Allerdings lassen sich Homosexualität, Bisexualität und Pädophilie überraschenderweise bis zu den Bonobos (Pan paniscus) zurückverfolgen. Bonobos leben nämlich überraschenderweise alle sexuellen Orientierungen und auch Praktiken aus, die auch die modernen Menschen (Homo sapiens) ausleben. Dabei ist sogar zu beobachten, dass es am häufigsten zu Sexualkontakten unter den Weibchen (Homosexualität) kommt.

Insofern hat sich die Homosexualität neben der Bisexualität und Pädophilie schon vor Millionen von Jahren entwickelt und etabliert.

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Vermutlich haben Homosexuelle eine Nische in der Evolution erobert, weil sie für die „Aufzucht“ der Nachkommen einen großen Nutzen gehabt haben.
Erstens übten sie, wegen ihres Sexualverhaltens eine Art Geburtenkontrolle aus, sodaß der Clan nicht zu schnell groß wurde.

Zweitens wurden die Homosexuellen wahrscheinlich für viele Tätigkeiten gebraucht, die nichts mit Sex zu tun hatten.

Die Heteros haben wie am Fließband Kinder gezeugt, aber wenn die Kinderschar zu groß wurde, mußten Helfer dafür sorgen, daß die „Plagen“ zum Beispiel auch etwas lernten.

Douka  31.08.2023, 09:37

Sehr interessante Theorie.

Die Heterosexualität ist zwar die einzige der Fortpflanzung und somit des Arterhalts dienende sexuelle Orientierung, doch die Homosexualität, Bisexualität und Pädophilie lassen sich überraschenderweise bis zu den Bonobos (Pan paniscus) zurückverfolgen.

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Interessante Frage.

Meine Vermutung, wenn wir davon ausgehen das die Natur immer die Lebewesen zu ihrem Vorteil formt würde in die Richtung tendieren, das es vielleicht von Vorteil wäre. Zumindest aktuell.

Wir vermehren uns aktuell rasant. Anfangs des 20ten Jahrhunderts gab es ca 1,6 Milliarden Menschen auf der Erde. Jetzt, Knapp 120 Jahre später haben wir unsere Anzahl fast verfünffacht.

Die Medizin wird immer besser, wodurch wir länger leben. Richtig große kriege, in der die halbe Welt involviert ist gibt es auch kaum.

Eine Überbevölkerung hätte fatale Folgen, daher ist es eventuell von Vorteil wenn es auch Homosexuelle gibt.

Wobei meiner Meinung nach es wahrscheinlich schon immer viele gab, es aber seit Uhrzeiten verpönt oder strafbar war und die Leute aktuell einfach die Freiheit haben sie auszuleben.

Douka  31.08.2023, 09:29

Sehr interessante Argumentation.

Es könnte tatsächlich sein, dass die Homosexualität die immer schneller wachsende Weltbevölkerung verringern oder zumindest stagnieren lassen soll.

Allerdings gibt es Homosexualität noch nicht seit Urzeiten. Zumindest evolutionär gesehen noch nicht.

Denn die älteste sexuelle Orientierung ist die Heterosexualität. Die Heterosexualität ist nämlich die einzige der Fortpflanzung und somit des Arterhalts dienende sexuelle Orientierung. Nur über die Heterosexualität können Individuen einer Art ihre Gene weitergeben, sodass sich die Art weiter entwickeln kann.

Allerdings gibt es die Homosexualität schon recht lange.

Denn bereits bei den Bonobos (Pan paniscus) ist erstaunlicherweise jede Form der Sexualität vertreten. So finden sich dort neben Heterosexualität auch Homosexualität, Bisexualität und Pädophilie. Dabei kommt es überraschenderweise am häufigsten zu Sexualkontakten unter den Weibchen.

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