Eure Meinung zu 50/50 Beziehungen?

Wenn beide (ungefähr) gleich viel verdienen und gleich viel arbeiten, macht es natürlich Sinn, dass beide gleich viel investieren in die Beziehung.

Aber wenn einer zb nur Mindestlohn bekommt und der andere richtig gut verdient, wäre es unfair. Ebenso wenn einer immer Zuhause ist und der andere einen Vollzeitjob hat. Desto mehr Geld / Zeit man hat, desto mehr sollte man prozentual investieren.

Gleiches Einkommen ist unrealistisch. Was passiert wenn ich eine Gehaltserhöhung bekomme, mein Freund aber nicht? Mach ich dann Schluss? Was mache ich wenn ich meinen Traummann kennen lerne, der aber einfach viel mehr oder weniger als ich verdient? Oder was ist wenn mein Freund selbstständig ist und gar kein konstant gleichbleibendes Einkommen hat? Dann ist gleiches Einkommen schlicht weg nicht möglich.

In meiner aktuellen Beziehung haben wir ein gemeinsames Konto. Dort werden unsere Löhne drauf überwiesen. Und wir beide zahlen von dem Geld alle gemeinsamen Kosten, wie Miete, Versicherungen, Einkäufe, Tanken,… Auch gemeinsame Reisen, Hobbys, Restaurantbesuche werden davon bezahlt. Da achten wir aber nicht drauf ob es nun wirklich 50/50 ist. Wer Geld braucht, nimmt sich Geld.

Haushaltsaufgaben werden gerecht aufgeteilt. Ich koche, er geht mit dem Hund. Ich wasche die Wäsche, er räumt die Küche auf und so weiter.

Wenn er mehr für die Uni machen muss, übernehme ich mehr Aufgaben im Haushalt und andersrum.

Würde ich Vollzeit arbeiten und er gar nicht, würde er den Haushalt komplett machen. Würde er Vollzeit arbeiten und ich gar nicht, würde ich den Haushalt komplett machen.

Es wird geteilt, was es zu teilen gibt!

Kochen, Haushalt, Geld verdienen, auf die Kinder aufpassen usw usw...

Ob das jeweils immer 50/50 ist, ist eigentlich egal. Hauptsache am Ende ist jeder zufrieden mit der eigenen Leistung und der, vom Anderen.

Für mich gehört zur gleichberechtigten Beziehung vor allem die freie Entscheidung beider. Das lässt sich nicht am Einkommen und im Verteilen privater Dinge schematisieren.

Also ob's wirklich immer so möglich ist, dass man alles zu genau 50% aufteilen kann sei mal dahin gestellt. Grundsätzlich finde ich aber den Gedanken als Ansatz ziemlich gut.

Wie man letztendlich alles genau aufteilt, kann man glaube ich nicht so einfach pauschalisieren, da natürlich die Umstände in jeder Beziehung unterschiedlich sind.