Warum halten Beziehungen nicht mehr wie vor 50 Jahren?

Frauen haben sich "befreit". Sie sind nicht mehr abhängig von Männern oder deren Wohlwollen, müssen nicht mehr fragen, ob sie bspw. ein Konto eröffnen, einen Beruf ausüben oder den Führerschein machen dürfen.

Genauso wurde die Scheidung eben vereinfacht. Was früher als unschlicklich galt oder sogar die Frau "ruiniert" hat, ist heute ohne Probleme. Eine geschiedene Frau wurde noch bis in die späten 1960er Jahre dementsprechend abschätzig und abwertend behandelt - da gab es noch "schuldig geschieden" und das traf meistens die Frauen.

Außerdem ist die Zeit eben generell schnelllebiger geworden. Die Prioritäten haben sich verändert und die Leute raufen sich nicht mehr zusammen, sondern ziehen schneller einen Schlussstrich.
Ist ja in gewisser Weise auch nicht verkehrt.

Warum soll man in einer Beziehung verharren, die einem nicht guttut oder die einen zerstört? Nur weil andere es so wollen?

Auf der anderen Seite haben die Leute eben auch verlernt, den anderen "sein zu lassen". Wie oft liest man allein schon hier auf GF, dass der Partner nicht das ist, was man sich gewünscht hat und was man jetzt tun könnte, um ihn so zu verändern, damit er den eigenen Erwartungen entspricht, man selbst möchte aber so geliebt werden, wie man ist und sich eben nicht verändern. Dass das nicht gutgehen kann, vorprogrammiert.

Weil man nicht mehr voneinander abhängig ist finanziell und weil es nicht mehr den gesellschaftlichen Selbstmord bedeutet sich zu trennen.

Weil es zum Glück jetzt einfacher und akzeptierter ist sich zu trennen, wenn eine Beziehung nicht mehr gut läuft.

Beziehungen früher waren nicht gesünder und glücklicher als jetzt. Man hatte halt stärkeren Druck zusammen zu bleiben. Dazu waren Frauen von Männern stark abhängig, eine Trennung wäre für sie oft ein großes Problem gewesen, einfach weil sie ja nichts verdient hat.

Jetzt kann man sich trennen. Damals hat man halt im Stillen gelitten. Zur Klarstellung, da gabs auch mehr als genug Männer die unzufrieden waren. Diese dämlichen Witze, über die furchtbare Frau die einen so quält, und mit der mans ja eh nicht aushält, kommen von dort.

Also ja, wesentlich besser wie es jetzt ist, wo man eine Beziehung beenden kann, wenn sie einem mehr schadet als hilft.

Weil früher Frauen geächtet wurden, die sich scheiden liessen.

Selbst fast zu Tode geprügelte Frauen wurden von ihren Familien zum Ehemann zurück geschickt.

Kommt hinzu, dass Ehemänner Frauen bevormunden durften bis in die 1970 er hinein- je nach Land. Frauen durften weder Arbeiten noch ein Konto eröffnen ohne einwilligung des Ehemannes, ganz abgesehen davon, dass die Diskriminierung der Frauen in der möglichen Berufswahl und dem Lohn extrem war.

Sobald es ok war sich Scheiden zu lassen, die Kirche an Macht verlor und Frauen Jobs mit genug Geld bekamen liessen sie sich von ihren brutalen oder schlechten Ehemännern scheiden.

Und das ist noch heute so. Keine Frau muss einen patriarchal diskriminierenden schlagenden Ehemann mehr aushalten.

Also ich bin seit 13 Jahren mit meinem Mann zusammen und kenne auch andere Paare die schon lange zusammen sind.

Weiß also nicht wie du darauf kommst.