Ein Zeichen einer fehlerhaften Heiz- und Mobilitätspolitik?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

Ja, musste so kommen 67%
Nein, weil.... 20%
Eigene Meinung 13%

6 Antworten

Ja, musste so kommen

Das ganze Deutsche Stomnetz ist veraltet und füher haben die noch nicht daran gedacht das ein Haus so viel Stom brauchen könnte.

Ein normales Haus hat 3x35A Haupptsicherungen, dem stehen heutzutage die Wallbox mit 3x32A gegenüber.

Das Gesetzt das Wärmepumpen und Wallboxen vom Netzbetreiber auf ein Betriebsminimum gedrosselt werden dürfen kommt auch nicht von irgendwoher.

Und es ist auch nicht ohne Grund glaube in der Schweiz in einer Siedlung wo viele auf Wärmepumpe umgestellt haben im Winter der Strom ausgefallen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Elektroniker Energie- und Gebäudetechnik
Elementarer  16.04.2024, 12:45
Das ganze Deutsche Stomnetz ist veraltet...

Naja...hat aber mit diesem Fall nichts zu tun. Der Ausbau wurde von der Stadtverwaltung verpennt.

Ein normales Haus hat 3x35A Haupptsicherungen, dem stehen heutzutage die Wallbox mit 3x32A gegenüber.

Entscheidend ist die Energie- bzw. Leistungsentnahme aus dem netz, nicht die Sicherungen. Sicherungen dienen der Sicherheit der Leitungen.

Das Gesetzt das Wärmepumpen und Wallboxen vom Netzbetreiber auf ein Betriebsminimum gedrosselt werden dürfen kommt auch nicht von irgendwoher.

Das ist in DE jetzt auch kaum möglich, weil die Digitalisierung des Stromnetzes (in Gegensatz zu vielen anderen Ländern auch verpennt wurde) auf sich warten läßt. So ein Gesetz ist jedoch die juristische Grundlage für ein effizientes intelligentes Stromnetz.

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MrCamouflage96  16.04.2024, 21:54
@Elementarer
Naja...hat aber mit diesem Fall nichts zu tun. Der Ausbau wurde von der Stadtverwaltung verpennt.

In der Fragestellung stand auch was davon ob das auch in anderen Städten passieren kann und ich gehe aus bekannten Grund davon aus.

Entscheidend ist die Energie- bzw. Leistungsentnahme aus dem netz, nicht die Sicherungen. Sicherungen dienen der Sicherheit der Leitungen.

Ich bin mit der Materie vertraut, deswegen sollte das nur der Veranschaulichung dienen. Wie enorm der Stromverbrauch einer Wallbox ist. Und normal rechnet man noch mit einen Gleichzeitigkeitsfaktor, wenn aber alle nach der Arbeit Ihr Auto laden ist der halt über dem normalen Wert.

Das ist in DE jetzt auch kaum möglich, weil die Digitalisierung des Stromnetzes (in Gegensatz zu vielen anderen Ländern auch verpennt wurde) auf sich warten läßt. So ein Gesetz ist jedoch die juristische Grundlage für ein effizientes intelligentes Stromnetz.

Über Rundsteuerempfänger lässt sich das Netzt auch heute schon steuern. Ich kenne einige Wärmepumpen und dergleichen die Mittags nicht Heizen dürfen.

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Elementarer  16.04.2024, 22:03
@MrCamouflage96

Natürlich können auch in anderen Städten Fehler gemacht werden.

Über Rundsteuerempfänger läßt sich das Netz nur sehr eingeschränkt steuern. Es happert an der Digitalisierung für eine effiziente Steuerung z. B. von Wallboxen (Smart Grid). Wurde wie so manches verschlafen.

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MrCamouflage96  16.04.2024, 22:13
@Elementarer

Ich habe eher die Netze in den Städten gemeint die schon uralt sind und einfach nicht dafür ausgelegt sind, weil das damals (60er?) noch kein Thema war.

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Eigene Meinung

Wenn etwas nicht funktioniert, ist es immer ein Zeichen fehlerhafter Politik oder Einschäzung. In diesem Fall wurde der Ausbau des stadteigenen Umspannwerke verpennt.

„Der Strombedarf unserer wachsenden Stadt hat sich enorm entwickelt, schneller, als es in der Vergangenheit vorausgesehen wurde....Wir arbeiten mit Hochdruck daran, Stadtentwicklung nicht komplett auszubremsen, sondern ausreichend Leistung zur Verfügung zu stellen, für unsere großen Industrieunternehmen, genau wie für private Häuslebauer“, betont Bürgermeister Alexander Laesicke.

https://oranienburg.de/index.php?object=tx,2967.5&ModID=7&FID=2967.4454.1

Ja, musste so kommen

so ist das, wenn man einfach Gesetze, Verbote und Strafen erlässt, ohne zu ermitteln, wie die Bürger leben, wo und wie sie wohnen, wo sie arbeiten und wie sie dort hinkommen und nicht zu vergessen woher die Wirtschaft ihre Energie bezieht - es war also eine Entscheidung nach Gutsherrenart, die hier getroffen wurde

man hat vergessen, eine IST und eine SOLL-Analyse zu erstellen und die beiden zu vergleichen, also : was ist alles erforderlich, um zum SOLL-Zustand zu kommen - wann und wie ist das realisierbar und was wird das kosten - statt dessen hat man den Unternehmern und den Bürgern Lasten aufgebürdet und Pflichten -unter Strafandrohung bei Nichterfüllung- und sie dann im Stich gelassen

jedes Unternehmen, auch kleinere Betriebe arbeiten nach dem IST und SOLL-Prinzip - nur unser Wirtschaftsministerium hat davon keinen blassen Schimmer und sie sollten ja eigentlich die Ersten sein und nicht die Letzten

Elementarer  16.04.2024, 12:34

Ja, das haben der Bürgermeister und die Stadtwerke von Oranienburg inzwischen eingesehen.

Das Wirtschaftsministerium hat mit Oranienburg aber nichts zu tun.

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apt2nowhere  16.04.2024, 15:10
@Elementarer

indirekt schon - weder Bürgermeister noch die Stadtwerke von Oranienburg haben diese Gesetze gemacht - sie bekommen jetzt nur die Auswirkungen zu spüren - so gesehen, kann dort jetzt auch keiner neu bauen, er bekommt ja keinen Stromanschluss - also, das was DE braucht, kann nicht realisiert werden nämlich Häuser/Wohnungen bauen - und das wird in der Tat auch andere Orte treffen

jetzt ist also nicht nur Bürokratie und zu hohe Baukosten das Hindernis, sondern auch noch der fehlende Strom

ob jetzt nur der fehlende Ausbau des Umspannwerkes daran schuld ist ? wie sieht es mit den Stromleitungen zum Ort aus ? ein eigenes Kraftwerk haben sie ja vermutlich nicht, das wäre dann ja auch zu klein - also woher kommt der Strom und über welche Leitungen ?

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Elementarer  16.04.2024, 20:33
@apt2nowhere
weder Bürgermeister noch die Stadtwerke von Oranienburg haben diese Gesetze gemach

Und welche Gesetze sollen einer ordentlichen Planung widersprechen?

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apt2nowhere  17.04.2024, 09:03
@Elementarer

sie hatten einen Zuzug an Bevölkerung womit sie in der Anzahl nicht gerechnet hatten - unter normalen Umständen bekommt man die Versorgung mit Strom dann dennoch hin - die Einrichtungen der Stromversorgung sind ja nicht bis ans absolute Limit ausgereizt

hier kamen aber unvorhergesehen viele Abnehmer hinzu, die Wärmepumpen installieren wollten - das veränderte das Verhältnis von Haushalten mit anderen Heizungen (Holz, Öl, Gas) hin zu Strom - noch dazu kamen die E-Autos und wir wissen ja inzwischen wie lange es dauert, bis die Planung für Verlegung von Stromtrassen dauert - als Gemeinde kann man nicht einfach ein Umspannwerk so einrichten, dass es dreimal soviel Strom umwandeln kann, als gebraucht werden - das wäre ja wohl auch falsch geplant und zu teuer für dann eben zu wenig Einwohner, schon gar nicht, wenn die Versorgungsleitungen für die Lieferung von so viel Strom gar nicht ausreichen - dieses Problem gibt es ja überall in DE

das Heizungsgesetz hat alle überrumpelt und ist vom Ablauf zu eng gefasst - hier wäre es nötig gewesen, die tatsächlichen Lebensumstände und Wohnen der Bewohner von DE mehr zu ermitteln und erst dann ein vernünftiges Gesetz zu verfassen

kommt noch hinzu, dass man erst sehr kurzfristig von all den neuen Bestimmungen erfuhr - schau dir nur die Situation in Sachen Fernwärme an - wir hören hier bei nichts von der Gemeinde - also kann hier auch keiner planen - alle müssen abwarten, die wenigsten werden das so kurzfristig hinbekommen

und ähnlich ergeht es den anderen Städten und Gemeinden - ein Bürgermeister kann nicht vorsorglich ein Kraftwerk/Umspannwerk für 1 Mio Haushalte auf die Schnelle hinstellen, wenn die Stadt/Gemeinde zur Zeit nur 500000 Haushalte rhat - das geht nur dann finanziell gut, wenn er schon weiß, dass z.B. Industrie sich in großem Ausmaß ansiedeln wird oder schon viele Bauanträge für Wohnhäuser vorliegen - für die aber erst mal Bauland haben muss, sonst geht auch hier nichts

ich vermute, der rasante Zuzug in Oranienburg ist das Resultat aus Stadtflucht aus Berlin, wo man einfach nicht mehr wohnen kann, da viel zu teuer und das hat sich eben nicht langsam, sondern rasant schnell abgespielt

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Elementarer  17.04.2024, 10:25
@apt2nowhere

Fakt ist, dass es nicht an zu wenig Strom liegt, sondern an einem nicht rechtzeitig ausgebauten Umspannwerk. Wäre dies erfolgt, gäbe es kein Problem. Ob der Zuzug von Menschen, zusätzliche E-Autos oder eines neues Industreigebiet als "unvorhergesehen" betrachtet werden kann, wie von dir bezeichnet, das magst du wissen, ich bin da nicht so weit in Planungen der oranischburgischen Stadtverwaltung involviert. 

das Heizungsgesetz hat alle überrumpelt und ist vom Ablauf zu eng gefasst 

Das ist deine persönliche Meinung - was genau hat "alle überrumpelt"? Es war doch seit Jahren klar dass da was passieren muss, spätestens aber schwarz auf weiß seit dem Urteil des BVG.  

Aber du hast ja schon analysiert wo es in Oranienburg mangelte:

man hat vergessen, eine IST und eine SOLL-Analyse zu erstellen und die beiden zu vergleichen, also : was ist alles erforderlich, um zum SOLL-Zustand zu kommen -
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sa652ma  17.04.2024, 07:38

Dir ist bewusst, dass es aktuell nur Neubauten und uralte Heizungen (die seit den 80ern überholt sind und fast nirgends mehr anzufinden sind) betrifft, oder? Wenn in der Zwischenzeit (6 Monate) so viel gebaut wurde, hat man eher ein Versiegelungsproblem… noch dazu gibt es WP nicht erst seit dem Gesetz, die sind schon seit einiger Zeit im Einsatz und wurden immer beliebter.

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apt2nowhere  17.04.2024, 09:08
@sa652ma

ach ja - und deshalb hat sich wohl einer der größten WP-Hersteller in DE aus dem Geschäft zurückgezogen (Vissmann)?

Unternehmer machen das wohl so: wenn große Geschäfte und Umsätze in Aussicht stehen, ziehen sie sich aus diesem Geschäftsbereich zurück gggg

Neubauten ? es wird zur Zeit nichts gebaut....

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sa652ma  17.04.2024, 10:42
@apt2nowhere

Die wurden aufgekauft, ist also anscheinend ein lukratives Geschäft, sonst würde es ja niemand kaufen.

Schwer vorstellbar.

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apt2nowhere  17.04.2024, 20:31
@sa652ma

warum sollten sie einen Bereich verkaufen, der so vielversprechend ist -ob es günstig ist, das Filetstück zu verkaufen, das kann ich mir auch nicht vorstellen

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sa652ma  17.04.2024, 21:26
@apt2nowhere

Na ja, wenn man billigere Konkurrenten aus Fernost hat und den Betrieb einfach erhalten will, ist das grundsätzlich keine blöde Idee… noch dazu sitzt man dafür eh im Aufsichtsrat des Unternehmens, an das man verkauft hat (Carrier).

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apt2nowhere  18.04.2024, 10:57
@sa652ma

dann war es für Viessmann nicht vielversprechend - er konnte diese Betriebssparte nicht mehr weiter behalten = Finanzproblem wegen zu starker Konkurrenz - die Arbeitsplätze in DE sind weg (der Sitz im Aufsichtsrat ist ein einziger Arbeitsplatz, mehr nicht) oder sind diese noch da ?

wenn wir also Wärmepumpen kaufen, die im Ausland produziert werden, geht das Geld ins Ausland und die Arbeitsplätze hier fallen weg - wird ein solches Spiel weiter betrieben, dann ist es nur eine Frage der Zeit, wo der Knackpunkt kommt, dass keiner in DE mehr Geld hat

das meine ich damit

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sa652ma  18.04.2024, 11:02
@apt2nowhere

Carrier hätte es nicht gekauft, wenn es nicht vielversprechend wäre… und die Werke sind noch in Betrieb. Man hätte sie weiter behalten können, nur ist’s mit einem größeren Unternehmen am Markt leichter, da kann ein Teil einen anderen kompensieren.

Werden doch in Deutschland produziert… liest heute nach der Überschrift keiner mehr weiter?

Ja… das Beispiel ist halt echt schlecht gewählt.

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apt2nowhere  18.04.2024, 11:20
@sa652ma

also eine Art Synergieeffekt, den Viessmann selbst nicht erzielen konnte ?

da momentan keine neuen Häuser und Wohnungen gebaut werden, bzw. zu wenige, werden Wärmepumpen in nächster Zeit in niedriger Zahl gekauft - Grund: in Altbauten sind sie meistens ohne äußerst aufwendige zusätzlich Renovierungen nicht effizient - das ist dann insgesamt viel zu teuer - und wir haben eben sehr sehr viele Bestandsbauten

in den USA sind Wärmepumpen sehr verbreitet - sie werden dort sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen von Häusern/Wohnungen genutzt - sie sind auch häufig die einzige Alternative, weil es keine Gasleitungen gibt (außer in größeren Städten) und der Transport von Heizöl in den Flächenstaaten wie z.B. Nevada, Wyoming, Montana usw. zu den Häusern ziemlich teuer ist - Stromleitungen gibt es aber - kann sein, dass ein Teil der hier (noch) produzierten WT's nach USA geht ?

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sa652ma  18.04.2024, 11:33
@apt2nowhere

Anscheinend.

Na ja, problematisch sind ältere Gebäude (nicht Altbauten) nicht wirklich, auf Dauer zahlt es sich meistens aus. Wie viele ungedämmte Gebäude mit Uralt-Radiatoren es noch gibt, ist fragwürdig, da würde eine Sanierung mit Heizungstausch vermutlich massig Geld sparen. Richtige Altbauten sind sowieso ein Horror, da muss man sich so oder so was überlegen, außer man geht nur arbeiten, um nicht zu erfrieren.

Könnte sein, oder man hat sich dadurch technologisch etwas versprochen, das ist immer schwer abzuschätzen.

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apt2nowhere  18.04.2024, 12:03
@sa652ma

Uralt-Radiatoren - sind das Heizkörper, also Teil der Zentralheizung ?

na, wenn alle Altbauten das schon hätten, das wäre schön ! es gibt so viele Gebäude mit Einzelöfen oder Etagenheizungen - das umzubauen, ist unbezahlbar - welche Lösung schwebt da den Politikern vor? für unbewohnbar erklären? enteignen? hmm - es ist eben die Mehrheit der Bürger, die so lebt und nur eine Minderheit, die sich Umweltbauten leisten kann ......

ich habe immer mehr den Eindruck, die Politiker haben wirklich keine Ahnung, wie die Menschen in DE wohnen - das ist ein Armutszeugnis für eine Regierung

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sa652ma  18.04.2024, 12:16
@apt2nowhere

Ja, nennt man auch Heizkörper. Ging auch um alten Bestand, nicht Altbauten.

Im Gesamtbild betrachtet sind das eher die Ausnahmen. Da muss man aber als Besitzer sowieso überlegen, ob das überhaupt sinnvoll ist und eine Sanierung nicht vorteilhaft wäre. Des Weiteren gibt es ja Ausnahmen, also hat man schon mitgedacht.

Die Wohnverhältnisse von über 80 Millionen Menschen kann man auch nicht individuell wissen, das kann man von niemandem verlangen.

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apt2nowhere  18.04.2024, 12:25
@sa652ma

über Einzelfälle weiß man natürlich nicht alles - was die Mehrheit anbelangt, da muss Wissen vorhanden sein, bevor man passende Maßnahmen ergreift - anders herum, das funktioniert nicht

ich schätze, man wird innerhalb der nächsten 2-3 Jahre mehr darüber wissen - wir haben jetzt noch einige Monate, dann kommen die ersten Probleme und dann vermehrt, so vermute ich

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sa652ma  18.04.2024, 12:32
@apt2nowhere

Ja, deswegen betrifft es aktuell ja auch nur bestimmte Gruppen (Neubauten und veraltete Heizkessel).

Na ja, es wird immer nur geschrien, am Ende läuft es dann eh.

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Eigene Meinung

Da haben wohl ein paar der Verantwortlichen in Oranienburg gepennt. Wenn das lokale Netz so leicht überlastet werden kann, war es zu schwach dimensioniert. Eine gewisse Reserve nach oben muss man schon einplanen, sonst gibt es keinen Fortschritt.

Und n-tv ist ein privatrechtlicher Sender der Bertelsmann Gruppe. Also tendenziell eher Richtung rechts. Da muss man etwas gegen Wärmepumpen schreiben, die komme von den Grünen....

Nein, weil....

Da einfach die Stadtverwaltung noch im 20. Jahrhundert gelebt hat, dass der Stromverbrauch in Privathaushalten stetig steigt, ist schon lange Thema. Deutschland ist durch die Union (und FDP) sowieso sowas von hinten nach, Digitalisierung und Infrastruktur hat man bewusst ignoriert, mittel- bis langfristig wurde nicht gedacht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit Jahren in dem Bereich unterwegs