Ein Mädchen aus meiner Klasse muss kein Sport mit machen,wegen Autismus ?

14 Antworten

Ich kann mir vorstellen, dass ihr der Sportunterricht enormen Stress bereitet. Nicht wegen dem Sport an sich, sondern wegen ihrer veränderten Wahrnehmung. Autisten können Sinneswahrnemungen wie Lärm, schnelle Bewegung, Licht oder Gerüche meist nicht so gut ausblenden, filtern und verarbeiten und nehmen sie meist stärker war, als es Nichtautisten tun. Ich weiß jetzt zwar nicht was für Sport ihr im Unterricht macht, aber wenn ihr meistens Teamsportarten wie Volkerball spielt, kann ich verstehen, warum sie nicht mehr mitmachen will. Solche Teamsportarten sind der Horror für Autisten. Es wird hektisch herum gerufen und gerannt, man muss aufpassen, dass man nicht vom Ball getroffen wird und ihn im besten Fall auch noch fängt, jeder will, dass man zu ihm spielt und es wird dann auch Lautstark auf sich aufmerksam gemacht. Da kann es bei einem Autisten leicht zu einer Reizüberflutung kommen. Das hört sich für die meisten Menschen ohne Autismus nach keinem richtigen Grund an. Aber für einen Autisten ist das, je nach Ausprägung schon ziemlich schlimm. Ich kennen eine Autistin für die es schon ein Qual ist, nur in der Klasse zu sitzen und alle reden durcheinander. Vielleicht war der Grund warum sie früher bei Sport mitgemacht hat, der dass sie da noch keine Diagnose gehabt hat und so mitmachen musste und sich die Jahre über durchgequält hat, weil nichts schwarz auf weiß war.

Felix10938  26.11.2022, 22:13

Super ist genauso bei mir. Perfekt beschrieben

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Du Googlest nach der Oberfläche... Das was du wahrnimmst...

Da hätten wir einmal authismus und einmal Sport...

Du Googlest bereits mit den Begriffen die dein vorgeurteiltes Bild bestätigen soll "kann man mit Autismus Sport machen?"

Aber hast du mal über all die kleinen Nebensache nachgedacht? Vllt ist es überhaupt gar nicht der Sport sondern eine rein psychische Sache die mit Dingen zu tun haben, die beim sportuntericht verstärkt vorkommen!? Also nichts direktes mit Autismus oder Sport sowie dem Körper nur etwas was aus dem Autismus resultiert und beim sportubtericht vorkommt?

Urteile nicht mit oberflächlichen Wissen wenn du von all dem dahinter keinerlei Informationen hast ;) das oberflächliche Wissen gibt dir die Thematik und das für Außenstehende, unsichtbare Hintergrundwissen die nötige Information...

Ich habe das selber. Sport an sich auszuüben ist bei Autismus kein Problem. Allerdings verursacht es enormen Stress und Panik, wenn man Sport zusammen mit anderen z.B. in der Schule ausüben muss, da die anderen dir dabei zusehen können. Beispielsweise ist es kein Problem in der Freizeit Basketball alleine zu spielen, aber sobald man das in der Schule mit anderen machen muss bekommt man enorm Panik.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Natürlich können Autisten Sport machen. Könnte die Schülerin keinen Sport machen, wäre sie nicht erst nachträglich befreit worden.

Aber Sportunterricht ist nicht einfach Sport. Er ist Unterricht, er geschieht während der Schulzeit und er beinhaltet oft Gruppenaktivitäten, beispielsweise hektische Ballspiele. Das ist nicht einfach wie Joggen in der Freizeit.

Vieles davon kann Autisten sehr stressen.

Aufgrund ihrer sehr detaillierten und empfindlichen Wahrnehmung werden sie von Menschengruppen, schnellen Bewegungen, Lärm, Berührungen und Schweißgeruch oft überfordert. Es kann sich sogar sehr schmerzhaft anfühlen. Die sensorische Überforderung kann zu Reizüberflutungen (auch Overloads genannt) führen, die wiederum in Panikattacken oder Wutausbrüchen führen. Geschieht das regelmäßig kann daraus ein Trauma werden, das ein ganzes Leben lang anhält. Stell dir vor, du würdest den eine Situation als große Gefahr wahrnehmen, aber müsstest gleichzeitig daran denken, dass es dir verboten sei zu fliehen. So ähnlich kannst du dir das vorstellen.

Außerdem fällt es Autisten schwer, soziale Regeln zu lernen, die für andere selbstverständlich sind und im Sportunterricht gerade bei Spielen gefragt sind. Das kann einen weiteren Stressfaktor darstellen.

Eine Gehbehinderung wirkt sich da ganz anders aus. Dein Mitschüler macht vermutlich nicht überall mit, oder leistet dort weniger. Vielleicht wurde ihm auch angeboten, sich vom Unterricht befreien zu lassen und er wollte nicht.

da spricht viel Eifersucht und Neid aus dir.

du solltest dich mal mit dem Thema Autismus auseinandersetzen.

die meisten haben stark ausgeprägte Sozialphobien, die normales Leben nahezu unmöglich machen können bzw. einen normalen Tagesablauf aus der Bahn werfen.

für Autisten jeglicher Form bedeutet unter Menschen sein und dann auch noch in einer Gruppenaktivität ein extrem hohes Maß an Stress, der sich dauerhaft negativ auswirkt. gerade in Bezug auf den Erfolg eines Schulabschluss kann sich das so negativ auswirken, dass der Betroffene nicht mehr den Schulalltag meistern kann.

bevor du grün vor Neid wirst, weil sie keinen Sport machen muss, solltest du mal über den Tellerrand hinausschauen.

jorise  11.09.2019, 19:19

Autismus hat nichts mit einer Sozialphobie zu tun.

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