Die Frau bleibt daheim,der Mann geht arbeiten?
Was haltet ihr davon? Findet ihr,dieses Konzept veraltet oder sogar antifeministisch oder findet ihr diese Aufteilung gut?
23 Antworten
Ich warne jede Frau davor, zu Hause zu bleiben und nur den Mann das Geld verdienen zu lassen.
Ich habe eine Zwillingsschwester. Wir haben beide ein abgeschlossenes Studium und Zusatzqualifikationen. Wir sind beide in Rente.
Meine Schwester ist nach der Heirat zu Hause geblieben, hat zwei Kinder großgezogen, den Haushalt gemacht und sich um ihren Mann gekümmert - das war´s bis auf einige Ehrenämter.
Ich habe 35 Jahre in Vollzeit gearbeitet; das ging nur ohne Heirat und Kinder.
Meine Schwester bezieht 600 Euro Rente; ich habe (netto) 4.200 Euro Rente.
Noch Fragen?
Bei uns bleibt meine Frau zu Hause und ich nutze meine Ausbildung um in einem 40h Angestelltenverhältnis genügend Geld zu verdienen, damit wir zu Fünft gut leben können. Mit drei Kindern und darunter zwei, die viel Unterstützung - vor Allem bei den Hausaufgaben - brauchen, können wir es uns aktuell gar nicht anders vorstellen. Meine Frau bekommt Morgens gerade so alles hin. Nachmittags stehen die Hausis und wenige Freizeitaktivitäten auf dem Programm. Donnerstag bis Samstag koche ich etwas, da sie dazu nicht kommt und Mittags Regeltermine hat. Würden unsere Kinder in der Schule länger bleiben, dann würden sie ihre Hausaufgaben trotzdem noch zu Hause erledigen müssen, da zwei das nicht in der Schule hinbekommen (Gefühlsstark). Wie kämen die Kinder in die Nachmittagsaktivitäten? Bei drei Kindern sind es sechs Termine über die Woche, also 12 Fahrten. Fahrgemeinschaften sind oft nicht möglich, weil viele Familien um uns geschieden sind oder beide arbeiten, da wird das alles hoch komplex. Das zu managen sind wir nicht in der Lage bzw. sind froh, dass wir das nicht müssen.
Meine Frau möchte wieder arbeiten, klar. Wird sie auch, aber aktuell sehen wir keine Chance. Könnte ich dafür zu Hause bleiben? Nein, mein Jahresgehalt liegt dank 3 Kindern und Steuerklasse bei 70k Netto. Ich bin IT Spezialist mit 25 Jahren Berufs-Erfahrung. Meine Frau ist ungelernt, hat ein Studium abgebrochen, anschließend als Sekretärin, Empfangsdame und in der Registratur gearbeiten (übrigens erstaunlich gut bezahlt), aber damit ich einen Tag zu Hause bleibe muss sie 4 arbeiten.
Wir überlegen das Haus (Erbstück mit Belastung) zu verkaufen und in eine günstigere Gegend Deutschalnds zu ziehen. Dann könnte ich tatsächlich weniger arbeiten und meine Frau könnte schauen, wie sie sich weiterbildet und arbeiten geht. Aber aktuell wird es wohl so bleiben.
Was die Rente angeht finde ich es schockierend, dass der Elternteil, der zugunsten der Familie weniger arbeitet auch weniger Rente anhäuft. Ist diese Tätigkeit doch der höchste Beitrag zum Sozialsystem. Hier müsste die Rentenzahlung gerecht auf die Partner verteilt werden (Aufbau Rentenanspruch aus Familiensicht). Wenn man sich trennt, dann bleibt der Anspruch je Person erhalten.
Wenn beide Partner in der Beziehung damit einverstanden sind und das beide für sich als passendes Lebenskonzept sehen, wieso nicht? Antifeministisch fände ich es eher, würde der Frau gesellschaftlich aufgezwungen werden, arbeiten zu gehen, obwohl sie das überhaupt nicht will und dank ihrem Mann auch nicht muss. Darüber sollte jede Frau zusammen mit ihrem Partner selbst entscheiden dürfen.
Das setzt natürlich voraus, dass der andere Partner in der Beziehung genug Geld verdient, um zwei Personen (und ggf. noch Kinder) finanziell zu stützen. Das ist heute sicherlich nicht mehr in der breiten Bevölkerung gegeben, weshalb das Konzept verständlicherweise etwas aus der Mode gefallen ist. Auch sollte man selbst bei aktuell guter finanzieller Lage des Partners sich gemeinsam im Klaren darüber sein, was sein würde, wenn die Beziehung irgendwann nicht mehr funktioniert und wie die Frau dann weiterhin klar kommt.
Meine Partnerin und ich handhaben das allerdings so, und für uns funktioniert das problemlos. Ich könnte mir bei bestem Willen nicht vorstellen, dass meine Partnerin neben alldem, was sie zuhause schon macht, noch anfängt zu arbeiten. Wir bräuchten dann nicht nur eine Teilzeithaushaltshilfe wie aktuell, sondern eine permanente, wodurch der finanzielle „Vorteil“ auch schon wieder eingedämpft würde. Ist aber natürlich eine sehr privilegierte Position.
Muss jedes Paar für sich entscheiden. Das Konzept hat im Endeffekt seine Vor- und Nachteile und es kommt arg auf die Ausgestaltung an.
Sofern Kinder vorhanden sind, finde ich es ein Stück weit und eine zeitlang gut, dass einer der Partner zuhause bleibt und sich überwiegend um die Hauswirtschaft und Kindererziehung kümmert.
Wer das machen soll kann man ja absprechen, oder sich auch abwechseln.
Hängt natürlich auch davon ab, wie die finanzielle Situation ist.
Eine Festschreibung auf ein bestimmtes Geschlecht finde nicht angebracht.