Können auch Frauen antifeministisch sein?

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Damit unterstellt man diesen Frauen ja, sie würden gewissermaßen selbstzerstörerisch gegen ihre eigenen Interessen handeln.

zumindest gegen die Interessen der meisten anderen Frauen, ihre eigenen müssen das nicht sein. Angenommen als Beispiel es geht darum, dass der Mann wie früher traditionell arbeiten geht, die Frau in der Beziehung den Haushalt macht & sich um die Kinder kümmert, und der Mann aber vollständig das Sagen hat, & alles bestimmt, quasi also über der Frau steht. Das kann eine antifeministische Frau durchaus gut finden, wenn sie eben dieses Rollenbild gut findet, und sich selber dem Mann in einer Beziehung unterwerfen will.

In dem Fall wäre es halt nur unreflektiert & unempathisch, gegenüber anderen Frauen, da man natürlich erkennen sollte, dass dieses Rollenbild, wenn es beide Personen möchten okay ist, dennoch aber jede Person das selber entscheiden können muss, und wir nicht das "traditionelle Familienbild für alle wiederherstellen können"

Widersprüchlich ist das also nicht unbedingt, wenn man selber nicht den Widerspruch sieht, genauso gibt es homosexuelle Personen, die AfD Wählen & gegen Heirat von gleichgeschlechtlichen Paaren sind.

Oft ist es natürlich dennoch so, dass die Personen selber garnicht merken, dass sie selber gegen ihre eigenen Rechte kämpfen, eben weil sie durch die Gesellschaft ein anderes Wertebild besitzen. So erkennen viele Personen zum Beispiel nicht, dass die AfD antifeministisch ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ich bin 𝓁𝒾𝓃𝓀𝓈 & 𝒻ℯ𝓂𝒾𝓃𝒾𝓈𝓉𝒾𝓃 :)
Jonathan45 
Fragesteller
 17.03.2024, 18:14

Wenn ich es richtig verstehe, dann ist das Problem also nicht, dass antifeministische Frauen in antiquierten Rollenbildern leben, solange sie das freiwillig für sich entscheiden haben. Sondern dass sie daraus einen allgemeingültigen Maßstab ableiten, der für alle Frauen gelten soll. Ist das der Kern der Sache?

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Es gibt nunmal Frauen, die meinen, weil sie ihr Glück mit einem Haufen Kinder als Hausmütterchen finden müsste jede "richtige" Frau das so sehen.
Genauso wie es Frauen gibt, das man nur eine starke Frau sein kann wenn man viel Geld bekommt, eine Führungsposition hat und die Männer herumkommandiert.

Natürlich sind beides die extremen Standpunkte, die allermeisten Frauen dürften wohl irgendwo dazwischen stehen, über beide den Kopf schütteln udn ihr Ding machen.

Damit unterstellt man diesen Frauen ja, sie würden gewissermaßen selbstzerstörerisch gegen ihre eigenen Interessen handeln.

Ja, das ist aber sehr wohl damit gemeint.

Umgekehrt bin ich der Meinung, dass militante Feministinnen auch gegen ihre eigenen Interessen handeln, indem sie alle angreifen, Männer für egal, was sie tun, und alle Frauen, weil sie zu wenig für die "Sache der Frau" einstünden.

Das ist auch nicht konstruktiv.

Nö, das geht schon. Frauen können ja durchaus ein sehr patriarchales und konservatives Rollenbild bevorzugen und befürworten.

Es ist nur ein wenig absurd, wenn sie das z. B. tun wie die Abgeordnete Höchst von der AfD, die sich darüber beklagt, dass der Feminismus Frauen in die Erwerbstätigkeit zwingt und ihnen einredet, ihre Erfüllung im Berufsleben statt am Herd zu finden.

Nur doof, dass sie das im Bundestag sagt und nicht beim Baby wickeln. Selber die Errungenschaften des Feminismus nutzen und gleichzeitig dagegen zu plädieren, ist entweder heuchlerisch oder dumm.

Natürlich. Es handelt sich um das gleiche Phänomen wie beim Antizionismus. Juden können auch Antizionisten sein. Der Begriff richtet sich gegen die Ideologie und nicht gegen die jeweilige Personengruppe

Woher ich das weiß:Hobby – Ich interessiere mich sehr für (nationale) Politik