Bei uns bleibt meine Frau zu Hause und ich nutze meine Ausbildung um in einem 40h Angestelltenverhältnis genügend Geld zu verdienen, damit wir zu Fünft gut leben können. Mit drei Kindern und darunter zwei, die viel Unterstützung - vor Allem bei den Hausaufgaben - brauchen, können wir es uns aktuell gar nicht anders vorstellen. Meine Frau bekommt Morgens gerade so alles hin. Nachmittags stehen die Hausis und wenige Freizeitaktivitäten auf dem Programm. Donnerstag bis Samstag koche ich etwas, da sie dazu nicht kommt und Mittags Regeltermine hat. Würden unsere Kinder in der Schule länger bleiben, dann würden sie ihre Hausaufgaben trotzdem noch zu Hause erledigen müssen, da zwei das nicht in der Schule hinbekommen (Gefühlsstark). Wie kämen die Kinder in die Nachmittagsaktivitäten? Bei drei Kindern sind es sechs Termine über die Woche, also 12 Fahrten. Fahrgemeinschaften sind oft nicht möglich, weil viele Familien um uns geschieden sind oder beide arbeiten, da wird das alles hoch komplex. Das zu managen sind wir nicht in der Lage bzw. sind froh, dass wir das nicht müssen.
Meine Frau möchte wieder arbeiten, klar. Wird sie auch, aber aktuell sehen wir keine Chance. Könnte ich dafür zu Hause bleiben? Nein, mein Jahresgehalt liegt dank 3 Kindern und Steuerklasse bei 70k Netto. Ich bin IT Spezialist mit 25 Jahren Berufs-Erfahrung. Meine Frau ist ungelernt, hat ein Studium abgebrochen, anschließend als Sekretärin, Empfangsdame und in der Registratur gearbeiten (übrigens erstaunlich gut bezahlt), aber damit ich einen Tag zu Hause bleibe muss sie 4 arbeiten.
Wir überlegen das Haus (Erbstück mit Belastung) zu verkaufen und in eine günstigere Gegend Deutschalnds zu ziehen. Dann könnte ich tatsächlich weniger arbeiten und meine Frau könnte schauen, wie sie sich weiterbildet und arbeiten geht. Aber aktuell wird es wohl so bleiben.
Was die Rente angeht finde ich es schockierend, dass der Elternteil, der zugunsten der Familie weniger arbeitet auch weniger Rente anhäuft. Ist diese Tätigkeit doch der höchste Beitrag zum Sozialsystem. Hier müsste die Rentenzahlung gerecht auf die Partner verteilt werden (Aufbau Rentenanspruch aus Familiensicht). Wenn man sich trennt, dann bleibt der Anspruch je Person erhalten.