Darf man als Elektriker selber eine Elektroinstallation durchführen?

3 Antworten

Hinter dem Zähler darf jeder Elektriker. Aber HAK bis einschließlich Zähler dürfen nur konzessionierte (beim Netzbetreiber eingetragene und zugelassene Elektromeisterbetriebe) arbeiten. In Absprache darfst du auch vorbereiten, aber musst es abnehmen und und Betrieb setzen lassen. Die eingetragenen Firmen haben auch registrierte Plombenzangen und müssen danach verplomben. Geht um Betrugsschutz vor Stromdiebstahl und sicherer Betrieb sowie ordnungsgemäße Umsetzung nach TAB des Netzbetreiber.


lolman232 
Beitragsersteller
 15.02.2025, 17:25

Ok das heißt der Elektriker darf den Zähler nicht abklemmen und in einen neuen Zählerschrank sowie die neue Zuleitung vom HK bis Zählerschrank verlegen`?

RareDevil  15.02.2025, 17:36
@lolman232

Mit Absprache evt schon, muss aber dann vom zugelassenen Betrieb eine Abnahme machen lassen, bevor wieder zugeschaltet wird. Das wird auch beim Netzbetreiber alles vermerkt.

Darfst du, mit einer Ausnahme!

Der Anschluss einer neuen Zählertafel an den Hausanschlusskasten. den müsste ein in die Handwerksrolle eingerragener Meisterbetrieb übernehmen.

Wichtig dabei ist, dass die Installation sauber ausgeführt ist, weil der Meister entsprechend gegenüber dem Energieversorger dafür gerade steht, dass alles korrekt ist.

Hier empfielt es sich vorher mit dem Meister Rücksprache zu halten, Welchen Zählerschrank brauchen wir, wie muss er bestückt werden, wo wird er aufgehangen und wie wird die Zuleitung verlegt.

Gerade für den Weg und die Art der Zuleitung haben viele Energieversorger ganz eigene Vorstellungen Mesitens wollen sie den Weg vom Hausanschluss zum Zählerkasten nachvollziehen können.

Ich kenne noch aus meiner aktiven Zeit im Elektrogroßhandel, dass ein Installateur noch mal eine komplett neue Zuleitung ziehen dürfte, weil der Versorger es nicht akzeptiert hat, dass die Leitung vom HAK zum Zählerschrank in der Betondecke verlief.

Abgesehen davon ist das noch eine Frage des Querschnittes und der Aderzahl. Manche Energieversorger fordern mittlerweile wiede vier Adern, andere unbedingt 5, andere wiederum je nach dem ob der HAK im Haus ist, oder außerhalb vom Haus 4 oder 5 adern etc.

Manche Installateure machen es übrigens zur Bedingung dass man den Zählerschrank bei ihnen kauft. Manche sagen auch, wir wollen die Installation des Zählerschrankes selbst vornehmen.

Alles andere, Unterverteilungen, Smart Home, Steckdosen, Lichtschalter, Kabelverlegungen, Leuchten etc. darf man, wenn man gelernter Energieanlagenelktroniker oder Anlagenmechantroniker ist, tatsächlich auch selbst machen.

Ich emüfehle übrigens darüber nachzudenken, gleich ein verdrahtestes Smart Home System mit zu implementieren.

Zur Wahl würde ich stellen:

  • KNX
  • Loxone
  • Homematic wired
  • Gira One
  • Free@Home
KNX:

der große Vorteil von KNX ist, dass du eine irrsinnige Auswahl an den dollsten Komponenten hast. Leider ist es so, dass wenn du eine aufwändigere Installation hast, eine teure Lizenz für die Software (ETS) brauchtst.

Die Demo Lizenz ist kostenlos kann aber nur 5 Geräte. die Lite Lizenz (20 Geräte) liegt bei 200€ die Home Lizenz (64 Geräte) gibts für 350 € und die Vollizenz für bis zu 65.563 Geräte gibts für 1000 €

Für den Heimbedarf wird die Home Lizenz normalerwiese ausreichen. Ich habe sie selbst erworben für mein Haus Prohjekt und das wird vollkommen reichen.

Loxone:

in den letzten nehmen wir mal an 10 Jahren hat sich Loxone sehr gemausert. Ins besondere wenn man mit Audio und RGB Spots etc. arbeiten will ist Loxone mit seinem neuen Tri Bus eine hervorragende Alternative

Homatic WIred:

Die Ein- und Ausgabemodule sind schön preiswert und die Möglichkeiten an Schaltelementen sind auch nicht so ohne. Außerdem ist die Programmierung sehr einfach.

Gira One / Free@Home:

Beide Systeme sind eigendlich ETS lose KNX Varianten.Die Software steckt in der Zentraleinheit. bei Busch-Jäger Free@Home heißt sie "System Acespoint" Programmiert wird wie bei der Fritzbox einfach über einen Browser.

Der große Nachteil der beiden Systeme ist dass du an Komponenten die zur jeweiligen Serie passen gebunden bist. bei Free@Home wären das eben Komponenten von Busch-Jäger oder ABB. Bei Gira eben von Gira. Aber Obacht! es müssen Free@Home bzw. One Komponenten sein. es gibt von den genannten Herstellern auch KNX Komponenten, die nicht zum system passen.


Apollo382  27.02.2025, 20:23

Ich habe bei mir auch ein KNX-System eingebaut und sehr zufrieden damit. Ich steuere eigentlich alles damit. Licht, Rollos, alle Steckdosen, TV, Außenbeleuchtung, Garagentor, Infrarotmelder, E-Auto-Ladung, Solaranlage, einfach alles. Nur im Freien, im Garten habe ich Shellys verbaut.

Allerdings bin ich mit der 64 Lizenz nicht hingekommen.

NickiLittle  28.02.2025, 09:00
@Apollo382

Das kann ich mir vorstellen. gerade bei dezentraler Installatiion kommt man da schnell an seine Grenzen.

lolman232 
Beitragsersteller
 15.02.2025, 18:55

Das heißt ich darf nach Zähler nur?

NickiLittle  15.02.2025, 19:14
@lolman232

So ungefähr schaut das aus. Du darfst auch die Zähleranlage aufbauen, sofern spannungsfrei! Allerdings muss den Anschluss an das Stromnenetz eben ein in das Installateursverzeichnis eingetrraner Betrieb vornehmen. Das machen die natürlich nur dann, wenn die Anlage gemäß der geltenden teschnischen Ansclussbestimmungen (TAB) aber auch und vor allem nach den Anforderungen des Betriebs, der den Anschluss vornehmen soll zu erstellen ist.

Kleine Ergänung! Du darfst es nicht gewerblich! Wenn du aber für dich, deine Familie etc, so machst ist das was anderes.

lolman232 
Beitragsersteller
 15.02.2025, 19:21
@NickiLittle

Aber auch für die Familie nicht vom hausanschlusskasten?

NickiLittle  15.02.2025, 19:26
@lolman232

Genau, der Anschluss an den HAK ist und bleibt dem in die Handwerksrolle eingetragenenen Fachbetrieb vorbehalten.

NickiLittle  16.02.2025, 06:44
@lolman232

Das würde ich mir überlegen! und NEIN damit meine ich nicht auf gedei und verderb - tauschs aus aber eine Kosten-nutzen-Rechnung würde ich schon aufmachen.

Oft ist es fast genauso aufwändig und teuer, eine neue Verteilung neben dem alten Zähler zu installiren. dann stellt sich die Frage ob das Ding da wo es ist vielleicht im Weg ist. Wie ist es mit der Anlagensicherheit?

gibt es überhaupt schon Drehstrom? ist die Möglichkeit vorhanden, den Rest der Anlage zu trennen, gibt es einen Überspannungsschutz etc.

Die Frage finde ich zweideutig:

  • Selbst Hand anlegen vermutlich schon
  • Die Abnahme muss dann wohl ein Qualifizierter machen

Habe als Laie mal geholfen, die alte Elektrik einer Wohnung auf Stand zu bringen. Nachher hat ein Fachbetrieb alles geprüft und abgenommen.


lolman232 
Beitragsersteller
 15.02.2025, 16:35

Ok aber habe dort auch anderes gehört das viele das gemacht haben aber dann micht von einer anderem Firma abgenommen hat weil macht man ja Tagtäglich

gogogo  15.02.2025, 16:38
@lolman232

Ja, das machen wohl einige. Traue mir hinter dem Sucherungskasten auch was zu. Die beschriebene Abnahme war komplett ohne Anmerkungen.

Aber bei Sicherungskästen wäre ich bei einem Schwrebrand beispielsweise haftbar und lasse daher meine Finger davon.

gogogo  15.02.2025, 17:47
@lolman232

Ja, nur was mein Vater als Ingenieur wusste, kenne ich