Darf man als Christ Soldat (Kampfpilot) werden?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es gibt sehr viele gläubige Christen unter den Soldaten und sehr aktive Militärgemeinden.

Ich denke, das muss jeder für sich selber entscheiden.

Mann könnte sagen: "Gibt dem Kaiser, was dem Kaiser ist" und dann wäre der Soldatendienst, die Verteidung des eigenen Landes und der Familie durchaus gerechtfertigt.

Sicher, man soll nicht töten, und man riskiert, das man einen anderen Menschen töten muss, aber man wird nicht Soldat um zu töten, sondern um zu retten bzw. um zu verteidigen. Und das ist ein durchaus verständlicher Grund, auch für einen Christen.

Ausserdem könnte man da bei deiner Frage hinzufügen: Darf ein Christ Polizist werden, denn er riskiert auch, dass er andere Menschen verletzt und tötet. Das ist ein Teil des Berufsbildes.

PaulPeter44  21.02.2018, 21:05

Danke. Freut mich, dass ich helfen konnte.

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Es ist auch Christen nicht verboten, sich für die Verteidigung einzusetzen, man ist auch nicht verpflichtet, den Wehrdienst zu verweigern - und erst recht nicht dann, wenn das eigene Leben bedroht ist durch Befehlsverweigerung (wie im 2. Weltkrieg z.B.).

Ein Soldat, der im Krieg tötet, hat nicht die Freiheit, über Krieg und Frieden zu entscheiden. Er ist aufgefordert, sein Land zu verteidigen - aber eben nur dies. Ein Soldat darf aus Notwehr (bevor er getötet wird) töten, er darf auf Befehl töten, wenn es keine andere Möglichkeit gibt zur Verteidigung und zur Rettung von unschuldigen Menschen. Bei Befehlsverweigerung zum Töten von Menschen, die vom Standgericht zum Tode verurteilt wurden (wie im 2. Weltkrieg), muss der Soldat selbst mit der Todesstrafe rechnen und ist so gesehen auch nicht frei, anders zu entscheiden. Es ist eine Gewissensentscheidung, auf Grund derer man wohl keine Schuld anlasten sollte.

Solange der Soldat - auch als Pilot eines Kampfflugzeuges - einer legitimen Autorität untersteht, die einen Verteidigungsangriff führt, solange ihm keine Menschenrechtsverletzungen bekannt sind - solange ist es eine moralisch gerechtfertigte Aufgabe, Land und Landsleute auch durch den Tod der Angreifer zu verteidigen.

Krieg lässt sich nicht mit den Grundsätzen des Christentums vereinbaren. Gott wünscht, dass wir „den Krieg nicht mehr lernen“ (Jes. 2:4).

Die Christen im 1. Jh. liessen sich eher töten, als dass sie gegen andere in den Krieg gezogen werden. Sie sagten: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“ (Apg. 4:19; 5:29).

Wenn es heute auch „Christen“ und „christliche“ Religionen gibt, die sich nicht mehr am Wort Gottes halten, so bleibt für wahre Christen die Bibel trotzdem der Maßstab, nach dem man sich zu richten hat.

Tauchjunge 
Fragesteller
 20.02.2018, 14:32

Ich töte ja wenn nicht aus meinem Willen sondern wegen Verteidigung vor Feinden

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PaulPeter44  21.02.2018, 21:07
@SchakKlusoh

So ein Quatsch, dass würde ja bedeuten, dass ein Soldat den Willen haben muss um zu töten. Das stimmt nicht, er muss nicht töten wollen, aber er muss in den bestimmten Situationen töten.

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OhNobody  20.02.2018, 18:31

Das haben im 2. Weltkrieg ALLE Soldaten gesagt — egal, welcher Nationalität.

Was sagte Jesus? — „Doch ich sage euch: Fahrt fort, eure Feinde zu lieben und für die zu beten, die euch verfolgen,“ (Mat. 5:44).

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Ich würde sagen : Eher Nein

Andererseits kann der Soldat ja immer noch den Gehorsam verweigern falls er mit einem Befehl nicht konform geht. Zumindest in Deutschland hat er anschl. Keine ernsthaften Konsequenzen zu befürchten.

Kreuzzeuge im Auftrag der Kirche.

KaeteK  18.02.2018, 10:49

gut erkannt, aber nicht im Namen Gottes...

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SchakKlusoh  18.02.2018, 11:06

Was willst Du damit sagen?

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SchakKlusoh  18.02.2018, 11:13
@Wippich

Ich habe einen Kommentar zu DEINER Antwort geschrieben. Ich würde bei einer Ja/Nein-Frage irgendwo ein Ja oder Nein erwarten (und den Versuch einer Begründung).

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Wippich  18.02.2018, 11:17
@SchakKlusoh

Im Auftrag der Kirche ist die erlaubnis doch gegeben.

Kann man eigendlich erkennen.

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Raubkatze45  18.02.2018, 11:32

Auch wenn es von Teilnehmern der Kreuzzüge Unrecht und Grausamkeiten gegeben hat, hatten die Kreuzzüge grundsätzlich ihre Berechtigung, da die militärischen Einsätze nicht mit imperialistischen Absichten geführt wurden, sondern als Hilfsaktion für christliche Glaubensbrüder gedacht waren, die von türkischen Heeren unterdrückt wurden und deren Kirchen verwüstet wurden, die Hl. Stätten bedroht.

   Zusätzlich hatte das Oströmische Reich gegen die Bedrohung um Hilfe gebeten. Zur Rettung Konstantinopels und der hl. Stätten in Palästina gegen die muslimischen Heere sind die Kreuzzüge entstanden.

 

 

 

 

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gromio  19.02.2018, 01:58
@Raubkatze45

Kreuzzüge hatten eine Berechtigung?

Hitler‘s Genozid dann wohl auch oder ?

Ill

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OhNobody  20.02.2018, 07:41
@Raubkatze45

>Im Jahr 1095 u. Z. rief Papst Urban II. so genannte Christen auf, den Muslimen die Herrschaft über das Heilige Land zu entreißen. Könige, Adlige, Ritter und einfache Bürger aus allen Völkern seines Machtbereiches folgten seinem Ruf. Gemäß einem mittelalterlichen Historiker gab es „kaum ein Volk, das nach dem Gesetz Christi lebte“ und nicht zur Unterstützung dieser Sache eilte.

Die Historikerin Zoé Oldenbourg schildert die Überzeugung der meisten Kreuzfahrer mit den Worten: „Wenn ein Soldat das Kreuz nahm, glaubte er unmittelbar in den Dienst Gottes zu treten.“ Die Kreuzfahrer „fühlten sich als Würgengel, die auf die Kreaturen des Teufels niederfuhren“. Wie Brian Moynahan schreibt, glaubten sie überdies, dass „allen Gefallenen die Märtyrerkrone im Himmel beschieden sei“.

Vielleicht war den Kreuzfahrern nicht bewusst, dass ihre Feinde ähnlich dachten. In dem Buch Shorter History of the World erklärt der Historiker J. M. Roberts, die islamischen Soldaten seien ebenfalls mit der Überzeugung in die Schlacht gezogen, sie würden für Gott streiten und „nach dem Tod auf dem Schlachtfeld im Kampf gegen die Ungläubigen folge der Einzug ins Paradies“ im Himmel.

Jede Seite lehrte, ihr Krieg sei gerecht und habe die Billigung sowie den Segen Gottes. ...

Mehr als tausend Jahre vor den Kreuzzügen zeigten die Jünger Jesu Christi den wahren christlichen Weg auf — den einzig vernünftigen Lebensweg.<

Und dieser Lebensweg der ersten Christen war gewaltlos. Religionen haben aus der Geschichte nichts gelernt.

(Quelle: „Erwachet“ 2002, 6.8., S. 6-7).

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