Christ und Soldat?

9 Antworten

Bei der Bundeswehr gibt es meines Wissens nach schon seit einigen Jahren keine Grundwehrdienstpflicht mehr. das bedeutet, wer sich entscheidet, der Bundeswehr beizutreten, muss sich dessen bewusst sein, dass es im Kriegsfall auch sein kann, dass er/sie da eventuell auf Befehl auch Missionen erfüllen muss, die den Tod von Menschen als Folge haben.

Als es noch eine Grundwehrdienstpflicht gab, gab es für Kriegsdienstverweigerer die Möglichkeit von Zivildienst. Allerdings ist man beim Grundwehrdienst niemals in die Situation eines Auslandseinsatzes geraten und selbst die Zeit als Reservist hätte allenfalls einen inländischen Einsatz bedeutet, sofern ein Kriegsfall eingetreten wäre. Das Risiko eines Einsatzes als Reservist war zu meiner Zeit sogar so unwahrscheinlich, dass ich meinen Brief, dass ich kein Reservist mehr sei, ein Jahr verspätet erhalten hatte. Ich wurde offenbar einfach zu benachrichtigen vergessen. Da ich selbst den Grundwehrdienst abgeleistet habe und daher nicht den Zivildienst, weiß ich nicht, was man während diesem getan hat, aber ich glaube, dass man dann als Pfleger gearbeitet hat, sei es beispielsweise in Seniorenheimen, Krankenhäusern oder so.

Meine Informationen zum Auslandseinsatz bei der Bundeswehr sind mittlerweile seit fast 24 Jahren veraltet, aber damals war es noch so, dass selbst Berufssoldaten nicht zu einem Auslandseinsatz gezwungen werden sollten. Dieser geschah also immer auf freiwilliger Basis. Und was meinst Du, warum dieser selbst damals auf freiwilliger Basis war? Sicherlich, weil da das Risiko von gefährlichen Missionen und damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass man eventuell jemanden töten würde, größer war. Allerdings war da der Verdienst auch wesentlich höher in der Zeit des Auslandseinsatzes.

(Johannes 17:16) 16 Sie sind kein Teil der Welt, so wie ich kein Teil der Welt bin.

(Matthäus 26:52) 52 Doch Jesus sagte: „Steck dein Schwert wieder weg, denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen.

(Jesaja 2:4) 4 Er wird mitten unter den Nationen Recht sprechen

und Dinge richtigstellen, die viele Völker betreffen.

Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden

und ihre Speere zu Winzermessern.

Kein Volk wird gegen das andere das Schwert erheben,

auch werden sie den Krieg nicht mehr lernen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Mit dieser Einstellung solle man nicht als Soldat anheuern.

Es gäbe aber auch "Sanitäts" - oder "Küchendienste",

zu denen man im "Notfall" (Einberufung, die es ja nicht mehr gibt) ausweichen könnte.

Woher ich das weiß:Recherche

Du gehst davon aus, dass das Christentum eine friedliche Religion ist. Dem ist nicht so. Ganz im Gegenteil haben die Christen während ihrer 2000 Jahre der Existenz immer wieder gezeigt, dass sie sehr aggressiv sind. Dass sie sich heute als friedliebend zeigen, ist eine neuere Erscheinung und der Tatsache geschuldet, dass sie sonst gegen humanistische Werte keine Chance hätten. Das Töten ist nichts, was dem Christen entgegen steht, solange es die "richtigen" trifft.

JTKirk2000  27.04.2021, 14:44
Du gehst davon aus, dass das Christentum eine friedliche Religion ist. Dem ist nicht so. Ganz im Gegenteil haben die Christen während ihrer 2000 Jahre der Existenz immer wieder gezeigt, dass sie sehr aggressiv sind.

Und Du gehst offenbar davon aus, dass die Christen der Zeit seit Beginn der RKK mit ihren aggressiven Taten christlich gehandelt hätten. Dem ist nicht so. Das zeigen die Evangelien, genauer das was Jesus laut diesen gelehrt hat oder zumindest haben soll, in aller Deutlichkeit und es gibt da keine Rechtfertigung für aggressives Verhalten.

2
BadWolf27  27.04.2021, 20:24
@JTKirk2000

Genau das meine ich. Die heutige Religion hat sich humanistische Werte angeeignet und verkauft sie als ihre eigenen.

1
Hrimthur  27.04.2021, 23:08
@BadWolf27

Stimmt einfach nicht. Das Christentum war schon immer humanistisch und friedliebend. Alle Kriege, die im Namen der Kirche geführt wurden, sind daraus entstanden, dass man diese Werte ausgelegt hat, wie man es wollte.

1
BadWolf27  28.04.2021, 00:26
@Hrimthur

Das zu beurteilen überlassen wir dann doch lieber den Leuten, die in Geschichte besser aufgepasst haben. Vielleicht sollte ich in diesem Zusammenhang noch darauf hinweisen, dass Karlheinz Deschner ein 10 bändiges Werk über die Kriminalgeschichte des Christentums geschrieben hat. Wäre es so friedliebend, wie du behauptest, wäre vielleicht ein kleines Brevier daraus geworden.

1
Hrimthur  28.04.2021, 06:50
@BadWolf27

Sei mal nicht so frech! Warum müssen hier immer alle gleich persönlich werden?!

Nochmal: das Christentum IST friedliebend und man hat dessen Werte missbraucht!

1
Libertinaerer  28.04.2021, 07:47
@Hrimthur
Alle Kriege, die im Namen der Kirche geführt wurden, sind daraus entstanden, dass man diese Werte ausgelegt hat, wie man es wollte.

Also so wie Du es machst - nur unter Ausblendung halt anderer Aspekte, die nicht ins jeweils gewünschte Bild passen. 😁

Das grundlegende Problem des Christentums ist, dass es nicht nur aus dem Neuen Testament besteht, sondern auch aus dem Alten Testament.

Das grundlegende Problem der alttestamentarischen Religionen ist, dass sie inhärent ausgrenzend, bestimmend und in Folge gewalttätig sind.

Das grundlegende Problem von Religionen generell ist, dass man den erfundenen Gott nie befragen kann, wie die Geschichten, die viele unterschiedliche und längst gestorbene Menschen so zusammengeschrieben haben, ganz generell, erst recht aber bei Widersprüchen, zu interpretieren sind - und und somit beliebige Interpretationen zulassen.

Und das grundlegende Problem vieler Menschen ist es, selbst im 21. Jhdt. uralte Fantasy-Geschichten für wahr zu halten. Vorzugsweise die Fantasy-Geschichten, mit denen man von klein auf aufgewachsen ist, nicht die Geschichten, der abertausenden anderen "Gottheiten", die vorher wie nachher von der Menschheit noch so erfunden wurden.

Kann man wissenschaftlich erklären, warum das so ist, aber das wäre hier Zeitverschwendung, weil nicht mehr so lustig! 😁

Deswegen zum Abschluss:

Das Christentum war schon immer humanistisch und friedliebend. 

Der Humanismus ist älter als das Christentum. Im frühen Humanismus war nicht alles (nach heutigem Verständnis) edel, und im Christentum nicht alles schlecht (aber genug Schlechtes blieb, z.B. Sklaverei, anderes Schlechte kam neu hinzu, z.B. die Lustfeindlichkeit und folgend die noch extremere Homophobie).

Das verwundert, wo es doch um ein übernatürliches, allmächtiges, allwissendes Wesen geht. 😈

Denn der moderne Humanismus ist durch die neuzeitliche Aufklärung geprägt: "Zunächst wollen Sie sich bitte daran erinnern, dass es weder in der christlichen Bibel, noch im islamischen Koran Rechte des Individuums gibt.

Es gibt nur Pflichten und Gebote und Verbote, aber keine Rechte. Es ist eine Entwicklung der Europäer und der Nordamerikaner seit der sogenannten Aufklärung, seit Beginn des 17. Jahrhunderts, aber immerhin: Es ist ein europäisch-nordamerikanisches Konzept. Es ist kein Konzept, das aus dem Christentum hervorgegangen ist, es ist kein Konzept, das aus dem Islam hervorgegangen ist, sondern es ist aus der europäischen Aufklärung im Kampf gegen die Kirche, im Kampf gegen den Papst ... Der hat noch Galilei verurteilt, weil er etwas lehrte, was die Kirche nicht wahrhaben wollte." (Altbundeskanzler Helmut Schmidt)

Es sind die Rechte, auf die der "allwissende, liebende aber arg cholerische, egomanische und massenmordende Gott" irgendwie nicht gekommen ist. 😎

0
BadWolf27  28.04.2021, 09:10
@Hrimthur
Sei mal nicht so frech!

Also ich finde es ziemlich frech und dummdreist, 1000 Jahre Geschichte einfach auszublenden und das genaue Gegenteil dessen zu behaupten, was nachweislich geschehen ist. Als hätte es nie Kreuzzüge, Hexenverbrennungen und Verfolgung von Wissenschaftlern gegeben und viele Dinge auch, mit denen sich die Kirche negativ hervorgetan hat.

1
Hrimthur  28.04.2021, 09:23
@BadWolf27

Ich habe geschrieben, dass Kriege, die im Namen der Kirche geführt wurden nicht legitim waren und man sich das Recht einfach so ausgelegt hat, wie man es wollte. Krieg und das Leid anderer Menschen hat mit christlichen Werten nichts zu tun! Ich blende hier gar nichts aus. Wenn du zu dumm bist, meine Aussagen richtig zu interpretieren, ist das nicht mein Problem.

1
Hrimthur  28.04.2021, 09:33
@Libertinaerer

Nur weil Gott die Welt untergehen lässt und Menschenmassen sterben lässt, hat der Mensch sich nicht auch dieses Recht zu nehmen. Christus prädigte Nächstenliebe. Alles andere ist die falsche Auslegung von Machtgierigen Herrschern, die mit christlichen Werten nichts am Hut hatten. Es geht nicht darum, ob das, was in der Bibel steht, wirklich so der Fall war, Tatsache ist, dass das Christentum keine Religion für Mörder, Vergewaltiger oder Kreuzritter ist. Die Kirche ist keine Religion, eine Konfession, wie römisch Katholisch, wo man früher glaubte, die Erde sei flach, hat auch nichts mit christlichen Werten zu tun. An aller erster Stelle steht die Nächstenliebe, Frieden und Glückseligkeit.

Ich bin kein gläubiger Chtist, allerdings weiß ich sehr wohl Glauben und Kirche trennen zu können, zumal es unterschiedliche Konfessionen gibt.

Demnach ist es nicht vertretbar freiwillig dem Militär zu dienen, bei dem im Ernstfall das Töten von Menschen an der Tagesordnung stehen kann, ganz egal aus welchen Gründen.

Das Gebot: Du sollst nicht töten ist eindeutig

1
Libertinaerer  28.04.2021, 10:19
@Hrimthur
Nur weil Gott die Welt untergehen lässt und Menschenmassen sterben lässt, hat der Mensch sich nicht auch dieses Recht zu nehmen. 

Nein, hat der Mensch tatsächlich nicht.

Und der Mensch sollte auch keinen "Gott" erfinden, der so etwas tut.

Und wenn der Mensch, über die Gründe brauchen wir auch nicht zu diskutieren, trotzdem so einen widerlichen Kotzbrocken erfindet (okay, selbst wenn er tatsächlich existieren würde, was er nicht tut), dann werde ICH den ganz bestimmt NICHT anbeten.

Ich würde mich dafür in Grund und Boden schämen!

Und wenn "Gott" keine menschliche Erfindung ist, dann kann er sich ja gerne mal dazu äußern. 😁 Wenn nicht -> Tonne.

1
Libertinaerer  28.04.2021, 10:38
@Hrimthur

? Es ist der Grund/die Rechtfertigung des Christentums, für seine exzessive Gewalt!

Das mag ja ein Bergpredigt-only-Fan anders sehen, aber wie gesagt: Die Bibel besteht auch aus dem AT, und mit Gewalt in jeder Form wird da nicht gegeizt.

Soll sich "Gott" halt mal melden, um etwaige Irrtümer und/oder Fehlinterpretationen klarzustellen ... 😁

... aber bis dahin ist zumindest Notwehr bzw. Nothilfe (auch soldatischer Art) auch nach Maßstäben des Christentums wohl keiner Rede wert. 🤷‍♂️

1
Hrimthur  28.04.2021, 11:19
@Libertinaerer

Über was diskutieren wir hier eigentlich? Auch das alte Testament ist keine Predigt von exzessiver Gewalt und doch, sich freiwillig als Soldat zu melden ist unchristlich, um nichts anderes geht es hier.

0
BadWolf27  28.04.2021, 12:20
@Hrimthur
Ich habe geschrieben, dass Kriege, die im Namen der Kirche geführt wurden nicht legitim waren...

Mag ja sein, dass du das so siehst. Die damaligen Christen sahen das anders. Und damit bestätigt du nur meine Meinung, dass das Christentum sich gewandelt und humanistische Werte übernommen hat, die sie jetzt als seine eigenen verkauft.

1
Hrimthur  28.04.2021, 12:42
@BadWolf27

Du kapierst es immer noch nicht. Nicht das Christentum hat sich gewandelt, sondern die Kirche. Ich bestätige hier gar nichts.

0
BadWolf27  28.04.2021, 14:20
@Hrimthur

Ja, das ist auch eine Neuerung, dass man Religion und Kirche trennt. Aber dieser Trick ist so durchsichtig, dass niemand darauf hereinfällt.

1
Libertinaerer  28.04.2021, 17:01
@Hrimthur
Auch das alte Testament ist keine Predigt von exzessiver Gewalt

Natüüüürlich nicht.

3 Mose 20,10: Und wenn jemand Ehebruch treibt mit einem Eheweibe, wenn jemand Ehebruch treibt mit dem Weibe seines Nächsten, soll sowohl der Ehebrecher als die Ehebrecherin mit dem Tode bestraft werden.

Da geht's ja nicht um "Gewalt", geschweige denn "exzessive". Das ist ja nur eine milde Strafe. Wird ja heute auch noch so bestraft ... also irgendwo bestimmt. Saudi-Arabien oder so.

Nun gut, Ehebruch ist ja auch eines der angeblichen aber idiotischen "10 Gebote".

Die sagen zwar nichts zur Homosexualität, aber in Lev. 20,13: Wenn ein Mann mit einem Mann liegt als wie mit einer Frau, haben beide einen Gräuel begangen, sie sollen getötet werden, ihr Blut lastet auf ihnen.

Also "Du sollst nicht töten" schön und gut, aber Ehebrecher:innen und Schwule? Weg damit!

Von den "göttlichen" Massakern ganz zu schweigen. Adolf ist dagegen Waisenknabe.

sich freiwillig als Soldat zu melden ist unchristlich

Behauptest DU. Und so wie (nicht nur) ich das sehe, ist das in der Christenheit eine ziemliche Minderheitenmeinung. 🤣

Aber egal. Was interessieren die Diskussionen von gestern? Die Zahl der Christen geht in Europa seit langem stetig zurück; feiern wir das einfach! 🥂🥳

2
Hrimthur  28.04.2021, 17:37
@Libertinaerer

Es geht einfach darum, dass in der Bibel festgelegt ist, was einem Christen erlaubt ist und was nicht und nirgendwo steht etwas davon, dass man Krieg im Namen des Glaubens führen darf.

0
Libertinaerer  28.04.2021, 18:01
@Hrimthur

Halten wir fest:

  1. "Du sollst nicht töten" ist laut Bibel relativ.
  2. "Du sollst keinen anderen Gott haben neben mir", sonst s. Punkt 1, ist wohl kein wirklich fernliegender Gedanke für Berufene, die "Gottes Wort" noch "ernst nehmen (Stichwort: Interpretation nach Belieben).
  3. Soweit mir bekannt, hat die Bundeswehr noch nie einen "Krieg im Namen des Glaubens" geführt, und ich sehe auch nicht, dass nochmal ein solcher für sie kommen wird.
1

Kommt auf die Religionsströmung an.

Die römisch-katholische Kirche segnet z.B. so ziemlich alles: Zäune, Straßen & Brücken, Autos, Häuser, Tiere, Waffen (inkl. Nuklearwaffen), Soldaten & Armeen, Kriege, besonders gerne Faschisten (inkl. Adolf), "Brüder im Nebel", ...

... nur natürlich keine erwachsenen homosexuellen Pärchen, die sich lieben. Irgendwann wird es sogar der RKK zu viel. Töten gehört aber nicht zwingend dazu.