Brauchen wir eine Bildungreform?
Meiner Meinung nach ja, am besten ein neues Schulsystem das jetzige ist trotzig, Kinder werden mit veralteten pädagogischen Methoden erzogen und die Kinder lernen nicht mit den Herausforderungen von heute um zugehen.
Es ist viel zu autoritär und leistungsorientiert
Das Ergebnis basiert auf 20 Abstimmungen
8 Antworten
Autoritär und Leistungsorientiert eher nicht wirklich.
Aber es werden falsche Prioritäten gesetzt
Ich halte mich an Prof. Gerald Hüther, den Hirnforscher, der zu diesem Thema wunderbare Aussagen macht!
Vor sieben Jahren äußerte er sich in einem Vortrag für den Deutschen Stifterverband ('Schule und Gesellschaft - die Radikalkritik') dazu kritisch, insofern, als er anmerkte, dass hierzulande schon allein durch die Schulpflicht - womit Deutschland fast ein Unikat in Europa ist - Schulkinder per Gesetz zum Objekt einer Beschulung gemacht werden.
Firmen, die keine Zeugnisse von Schulabsolventen mehr sehen wollen, weil die Noten keine Aussagekraft haben - sowas spricht ja schon Bände! Numerus-Clausus-Sieger, die nur deswegen Medizin studieren, aber eigentlich keine Voraussetzungen dafür mitbringen, als Ärzte tätig zu werden und für Menschen zu arbeiten.
Kinder bringen die Lust am eigenen Gestalten mit. Die wird aber durch Beschulung kaputtgemacht, da das Kind erfährt, dass es so nicht in Ordnung sei, wie es ist. So kurz kann man es ausdrücken.
Das Inklusionsgesetz, das die Struktur inhomogen macht, lässt das Schulsystem nicht mehr funktionieren. Prof. Hüther sagt, dass die enorme Hetereogenität der Kinder dadurch zum Problem werde, da die alten Schulformen versagen. So entwickelten sich Schulen nebeneinander her.
So etwas tut weh und prägt das Gehirn, so dass sich Menschen herausbilden, die andere nur noch benutzen, um selber besser dazustehen - ungeachtet des Themas, um das es geht. Das spiegelt sich überall wieder: in der Wirtschaft, der Politik, der Forschung. Es fehlt die Seele!
Das Schulkonzept nach meinem Geschmack ist zum einen das der Waldorfschulen. Ich kenne Absolventen, die ziemlich nah an das Idealbild von Generalisten heranreichen.
Ebenso gefällt mir das beeindruckende ganzheitliche pädagogische Konzept von Kurt Hahn, des Begründers von Schule und Internat Schloss Salem am Bodensee; er hielt viel davon, die schwachen Fächer eines jeden Schülers durch Lob und Intensität der Schulung so zu fördern, bis sie nicht mehr als schwach galten. Also das umgekehrte Prinzip dessen, was landläufig immer noch passiert. Daraus gingen Menschen mit einem umfassenden Überblick und Urteilsfähigkeit hervor, wie sie in hohen Positionen gebraucht werden.
In Schloss Salem werden traditionell Kinder aus Königs- und Fürstenhäusern erzogen; ebenso gibt es begabte Stipendiaten aus dem Kreis der 'Normalsterblichen', so dass eine gewisse Mischung zustande kommt und niemand allein durch seinen sozialen Status glänzt. (König Charles III war einer der Absolventen von Salem.)(https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Hahn#P.C3.A4dagogische_Prinzipien).
https://www.schule-schloss-salem.de/de/
Durch meine Mutter, die Pädagogin war, gab es dieses Gesprächsthema immer wieder bei uns zu Hause. Ich denke aber, dass, solange größere Interessen im Hintergrund schweben, was die Bildung der Kinder angeht, wird sicher erstmal noch alles beim alten bleiben.
Es ist viel zu autoritär und leistungsorientiert
Das ist genau das, was ich am aktuellen Schulsystem gut finde. Die Kinder sollen lernen, dass sie Leistungen erbringen müssen!
Kinder werden mit veralteten pädagogischen Methoden erzogen
Das ist den meisten Lehrern schon klar. Alternative Methoden sind bei den Klassengrößen allerdings häufig schwer umzusetzen. Auch Schüler, die sich einfach nicht benehmen können, machen das sehr schwierig. Die Lösung sind Privatschulen mit kleineren Klassen und strengeren Regeln, die dann auch konsequent durchgesetzt werden.
Das Leistungsniveau an solchen Schulen liegt deutlich höher, als das an öffentlichen Schulen. Um dann eine Klassengesellschaft zu verhindern, müsste der Staat einfach nachziehen und massiv Geld in die Bildung investieren. Da sind mehrere Milliarden notwendig, um Lehrkräfte langfristig besser zu bezahlen, mehr Lehrkräfte zu gewinnen und die Schulen in einen Zustand zu bringen, der dem einer Industrienation gerecht wird.
Das heißt für mich, dass es keiner Reform bedarf. Man muss einfach mal damit anfangen, die Steuergelder an der richtigen Stelle auszugeben. Davon abgesehen sollte man tunlichst überprüfen, wie sich integrative Klassen auf das Leistungsniveau der Schüler auswirken. Mein Gefühl sagt mir nämlich, dass auch hier ein ganz gewaltiges Problem zu finden ist.
Meiner Meinung nach muss die Leistungsgesellschaft vollkommen überwunden werden und durch eine ersetzt werden in welcher sich jeder Mensch frei entfalten kann
Was die Schule ist, sollte mittlerweile jedem klar sein. Eine Anstalt um die Kinder einzubunkern, damit die Eltern arbeiten gehen können.
Und die noch wichtigere Funktion ist, Kinder auszusortieren, damit man später niedrige Gehälter rechtfertigen kann. Zudem sichern sich die Bildungseliten gegenseitig ab, sodass ihre Kinder in diesem System massiv bevorzugt werden.
Die Schule, so wie sie ist, kannst in die Tonne hauen. Leidtragende sind die Kinder und Lehrer.
Solange fehlerhafte Menschen ein System reformieren, bleibt es unvollkommen und fehlerhaft. Erst wenn man die Sicht und Handlungsweise unseres vollkommenen Schöpfers mit einbezieht, wird es wirklich besser, nicht nur anders. - Johannes 17:3