Wurdet ihr streng erzogen und hat euch dies geschadet?
Ich muss im Pädagogikunterricht selbst ein Forschungsprotokoll erstellen und mache deshalb diese Internetumfrage.
Die Hypothese lautet: Wenn ein Kind autoritär erzogen wird, dann schadet dies seiner Psyche.
Würde mich freuen wenn ihr noch dazuschreiben könntet, in wie fern es euch negativ beeinflusst hat!
Das Ergebnis basiert auf 18 Abstimmungen
13 Antworten
Ich berichte mal von einem Vater, von dem ich absolut begeistert bin. Ich durfte diesen Menschen kennen lernen und er hat seine 2 kleinen Söhne so erzogen, dass sie ihm voll vertrauten und ihn liebten. Das war eine Wonne, denen zuzusehen. Von Autorität war da keine Spur. Sicherlich gab es mal den einen oder anderen Hinweis, wenn eine Handlung der Söhne nicht gut war. Das kommt vor. Aber da muss keine Strenge walten. Da gab es Liebe, Verständnis, Förderung. Das ist ideal.
Ich habe eine Familie ein paar Jahre beobachtet (waren meine Nachbarn), wo die Tochter streng erzogen wurde. Die junge Frau hat jetzt psychische Beinträchtigungen, lebt völlig allein (ohne Freunde) und ist zu bedauern.
Ich bin in einem Dorf groß geworden und in unserer Straße wohnten viele Kinder!
Mein damaliger Jugendfreund hatte ein sehr strenges Elternhaus, und erst Jahre später habe ich erfahren das der jeden Tag den Stock bekommen hat und sein Onkel ihn wahrscheinlich auch regelmäßig missbraucht und mit dem Gürtel geschlagen hat. Als Kind hab ich das aber nicht gecheckt was da abging, aber die Erwachsenen schon.
Fakt ist aber, er hat sich seit der Pubertät zu einem sehr unangenehmen und lauten Menschen entwickelt, der glaubt ständig zu kurz zu kommen, ein ausgesprochener "Maulheld" ist und der seine Kinder auch sehr streng erzieht. Ob er sie schlägt, schwer zu sagen. Aber er ist ein riesiges A**loch geworden und hat so gut wie keine Freunde. Wenn, dann sind die genauso schlimm wie er.
Hoffe konnte dir Helfen. Grüße
Strenge bedeutet aber nicht automatisch körperliche Gewalt. Dass sowas die Kinderseele zerstört, ist klar.
Eine der Antwortmöglichkeiten kann ich nicht angeben, da sie suggestiv sind.
Papa war nie streng, definierte allerdings auch Grenzen, die mit der Zeit aufgeweicht wurden. Er schafft es sehr gut Probleme gemeinsam zu analysieren und dann auch zu diskutieren um eine Lösung zu finden, die für beide passt.
Es ist ein wenig unklar, was unter dem Begriff autoritär denn eigentlich genau verstanden wird. Es ist ein Unterschied ob Eltern sehr strikte Prinzipien haben und versuchen diese den Kindern unmißverständlich aber liebevoll zu vermitteln (das kann man als autoritär bezeichnen, aber wird möglicherweise auch als autoritativ bezeichnet) oder ob die Vermittlung (sprich Erziehung) über Strafen erfolgt. Letzteres wird wohl vor allem dann angewendet, wenn zwischen den angegebenen Prinzipien und dem vorgelebten Beispiel ein Mißverhältnis besteht. Dieses Mißverhältnis habe ich erlebt. Als Strafe wurde vor allem Hausarrest und Liebesentzug verwendet. Ich gehe davon aus, dass meine Mutter die entsprechende Liebesfähigkeit einfach nicht hatte. Insofern konnte sie diese auch nicht vermitteln. Ich vermute, dass dies zum Teil der Grund war, dass ich so lange Schwierigkeiten hatte, eine Partnerin zu finden. Aber als Kind hat man normalerweise nicht nur eine Person, die man sich zum Vorblid nehmen kann und es gibt die Fähigkeit der Resilienz. Karl Valentin sagte angeblich einmal: "Erziehung ist völlig überflüssig. Die Kinder machen uns doch eh alles nach." Das sehe ich ähnlich. Durch Strafen kann man dressieren. Erziehung findet ausschließlich durch das vorgelebte Beispiel statt.
P.S.: Geschlagen wurde ich natürlich auch, aber die Schläge habe ich schon damals als nicht so tragisch angesehen und sind in der Erinnerung eher verblasst. Die fehlende mütterliche Liebe hat viel tiefere Spuren hinterlassen.
Danke für die Antwort! Du hast Recht mit dem was du sa sagst. Jeder hat eine andere Definition von strenger Erziehung. Mir ging es hier eher um bestrafen, nichts erlauben, möglicherweise Schläge oder psychische Misshandlung, wie bei dir der Liebesentzug.
Ja hat es. Ich zweifle oft an mir selber und habe einen manchmal übertrieben Ehrgeiz. Auch kann ich Dinge schlecht aufgeben und nehme vieles lange hin ohne auf mich dabei zu schauen wie es mir dabei geht. Schluss endlich leide ich an Depressionen...
Traurig. Aber ich versuche es positiv zu sehen. Ich bin eine Kämpferin dafür geworden. Lasse mich nicht so leicht manipulieren und auch nix aufzwingen wovon ich nicht überzeugt bin. ⚘️
Ich bin zwar auch eine Kämpferin, den Rest muss ich noch lernen!
Genau wie bei mir, bin ebenfalls an Depressionen erkrankt!