Blaugrüner Stoff durch Erhitzen von Asche?


02.12.2023, 18:26

Antwort auf die Nachfrage:

Auf einem runden Blech. Von vorherigen Experimenten sind da noch ein paar Eisenoxidreste draufgeklebt (ließen sich nicht mehr abwaschen), aber die sind noch immer da, haben sich nicht mit der Asche vermischt. Die blaugrünen Brocken sind auch eher auf der "Oberfläche" der Asche entstanden. Weiter unten, in der Nähe der Platte, ist das ganze nicht mal so heiß geworden.


03.12.2023, 00:17

Ich habe jetzt versucht, die Asche per Lichtbogen zu erhitzen. Die Temperatur war anscheinend hoch genug, um irgendetwas zu verdampfen - es ist viel weißer Rauch entstanden. Zudem ist mir fast 1cm von der 6mm dicken Graphitelektrode weggebrannt. Das Endergebnis war aber dann trotzdem nur wieder ein mehr oder weniger blaugrüner poröser Brocken.

Den Brocken konnte ich mit einem Mörser schön zu einem Pulver verarbeiten. Wenn ich von dem noch ein bisschen mehr herstelle, könnte ich das noch mal schmelzen. Vielleicht kommt da dann etwas mit weniger Gasblasrn raus...

JenerDerBleibt  02.12.2023, 17:39

In was für einem Behälter hast du das erhitzt?

ddddddds 
Fragesteller
 02.12.2023, 18:25

Bitte lies dir die Ergänzung meiner Frage durch, der Text hat hier nicht hingepasst.

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Also blaugrüner Feststoff und grüne Lösung klingen für mich ganz stark nach Kupfersalzen.

Außerdem bezweifle ich auch irgendwie, dass du solche Temperaturen in der Mikrowelle schaffst. Die Erhitzung durch Mikrowellenstrahlung setzt bewegliche Teilchen voraus. Das hast du aber in solchen Salzen quasi nicht gegeben. Dieser "Glüheffekt" kann auch von was anderem kommen.

ddddddds 
Fragesteller
 02.12.2023, 19:06

Wäre aber seltsam, wenn ein Kupfersalz eine Flamme kein bisschen grün färbt. Und wo soll das in der Asche herkommen?

Die Erhitzung durch Mikrowellenstrahlung setzt bewegliche Teilchen voraus.

Ganz kann ich mir das auch nicht erklären. Ich habe einmal eine Elektrolyse von NaCl-Lösung mit Eisrnelektroden durchgeführt. Die Anode hat sich zersetzt (vermutlich zu Oxiden, Chloriden, Hydroxiden etc.). Die festen Bestandeteile, die darais entstanden sind, habe ich getrocknet und konnte sie dann in der Mikrowelle erhitzen, um sie in rotes Eisenoxid umzuwandeln. An einigen Stellen ist das ganze sogar so heiß geworden, dass es nach einiger Zeit zu schwarzem Eisenoxid geworden ist, was laut Wikipedia erst bei 1200°C. Auch hier hat das mit den Glühfarben zusammengepasst.

Das gleiche habe ich mal mit Kupfer gemacht. Aus irgendeinem Grund können einige Oxide Mikrowellen recht gut absorbieren. In dem Fall mit der Asche wurde das wahrscheinlich auch durch Reste von Kohle begünstigt. Weil diese einigermaßen Strom leitet, können durch die Mikrowellen Spannungen induziert werden und Wirbelströme fließen.

Dieser "Glüheffekt" kann auch von was anderem kommen.

Wie meinst du das? Beim Durchmischen der Asche konnte ich auch starke Wärmestrahlung spüren, wie bei Glut eben.

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JenerDerBleibt  02.12.2023, 19:18
@ddddddds

Je nachdem wie viel da drin, kann das schon sein, dass man das in der Flamme nicht sieht, weils von den anderen überdeckt wird. Aber im Feststoff schon, weil da ja alles andere weiß/grau ist.

Wie gut das in der Mikro funktioniert ist wahrscheinlich abhängig von der Kristall/Molekülstruktur und evtl enthaltenem Kristallwasser.

Naja ein Glüheffekt kann auch nur optisch sein. Blödes Beispiel, aber wie bei einer Gabel in der Mikrowelle. Die sprüht auch Funken obwohl sie selbst nicht besonders heiß wird.

Ohne was genaues zu dem Reaktionsbedingungen zu wissen ist das halt auch nur Rätselraten.

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ddddddds 
Fragesteller
 02.12.2023, 19:51
@JenerDerBleibt
Naja ein Glüheffekt kann auch nur optisch sein. Blödes Beispiel, aber wie bei einer Gabel in der Mikrowelle. Die sprüht auch Funken obwohl sie selbst nicht besonders heiß wird.

So meinst du das also. Plasma ist mir an etwas gröberen Kohlestücken in der Asche auch entstanden. Das kann ich aber gut von glühenden Feststoffen unterscheiden ;)

Falls es dich interessiert, das Plasma wurde auch teilweise violett gefärbt.

Jedenfalls trotzdem danke für deine Infos. Ich werde demnächst mal versuchen, die Asche mit einem Lichtbogen zu erhitzen. So kann ich ziemlich sicher alles in Oxide umwandeln und diese wahrscheinlich sogar schmelzen. Ich werde dir dann noch mal sagen wie das Ergebnis aussieht.

Blöderweise kann ich auf diese Weise nicht verhindern, dass die Asche mit Fremdstoffen kontaminiert wird, weil ich ja für einen Lichtbogen Elektroden brauche. Aber ich werde Graphitelektroden nehmen, Kohle ist in der Asche sowieso schon drin.

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JenerDerBleibt  03.12.2023, 00:53
@ddddddds

Nachdem ich mit sowas keine Erfahrung hab, kann ich jetzt auch nicht mehr dazu sagen. Grade so als Heim-Chemiker muss man ja immer etwas improvisieren, ich als Uni-Chemiker hätts einfach in die Masse gegeben und geschaut was drin ist xD

So ohne wirklichen Anhaltspunkt ist das halt schwierig.

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Asche enthält sicher spurenweise Eisen, weil das in allem lebenden Gewebe vor­kommt (Cytochrom). Daher nehme ich an, daß sich irgendwelche Fe²⁺-Salze gebildet haben. FeSO₄ ⋅ 5 H₂O hat ziemlich genau die Farbe auf dem Photo.

Löst sich das Zeug in Wasser (bzw. verdünnter Säure)? Wenn ja, dann probier doch K₃[Fe(CN)₆] bzw. K₄[Fe(CN)₆], ob sich Berliner Blau bildet.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik
ddddddds 
Fragesteller
 04.12.2023, 07:56
FeSO₄ ⋅ 5 H₂O hat ziemlich genau die Farbe auf dem Photo.

Allerdings zersetzt sich das bei 400°C und gibt sein Kristallwasser schon bei deutlich niedrigerer Temperatur ab. Aber anscheinend werden Eisenoxide zur Herstellung von grünem Glas verwendet, vielleicht ist es das?

Löst sich das Zeug in Wasser (bzw. verdünnter Säure)?

In Wasser zumindest teilweise, Salzsäure könnte ich die nächsten Tage mal probieren.

K₃[Fe(CN)₆] bzw. K₄[Fe(CN)₆]

Da muss ich mir noch gut überlegen ob es mir wert ist das zu kaufen. Hab jetzt bei kurzem googeln kein Angebot für <25€ incl. Versand gefunden...

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