Bin am Ende mit meinen Nerven. Katze schmeißt alles um, kratzt meine Tapeten kaputt und miaut laut stark ununterbrochen. Was kann ich tun?

Kokostropfen  21.01.2025, 01:14

Ist die möglicherweise läufig?

amyxh 
Beitragsersteller
 21.01.2025, 01:19

Ich weiß nicht woran man merkt, dass er läufig ist. Wenn, dann ist dass das erste Mal bei ihm und für mich ist das auch Neuland. Nicht wundern, bin 17, Katze gehört meinen Eltern.

3 Antworten

Klingt nach einzelhaltung

wenn Katze keinen Spielpartner hat gibt es Charaktere die kaum zu bändigen sind und das nur nachts, da Katzen dämmerungsaktiv sind werden viele da dann nachts wo im Haus nichts mehr los ist gern Langeweile aktiv

dann kann als Zusatz rollig sein wenn weiblich oder Kater riecht draußen was rolliges wo er hin will, wäre ein Zeichen das kastrieren sehr eilig nötig ist. Das ist aber Charakter Zusatz, ein Spielpartner braucht dieser Charakter trotzdem

wenn 2. Katze vorhanden und kastriert ist gibt’s wenige die nicht für reine wohnungshaltung geeignet sind und deren Gemüt nur mit Freigang gebändigt werden kann ( ich habe so einen Charakter) das ist aber wirklich selten und bei dir vermute ich die ersten beiden als Problem

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 1 Aussi 4 Coons, Eigenwurf

Hallo amyxh

es fehlen ein paar Wichtige Angaben und ich habe einiges an Info für dich, das dir weiter helfen wird...

  • wie alt ist deine Katze ?
  • Kastriert ?
  • Grundimmunisiert ?
  • gechipt und Registriert ?
  • Freigänger oder reine Wohnungskatze ?
  • Artgenosse vorhanden u. wie verstehen die sich ?
  • Kein Artgenosse ? Warum Einzelhaft für ein soziales Tier ?
  • Ist sonst noch was auffällig ?
  • wann war der letzte Check up beim TA ?

Katze wie Kater werden nicht läufig ! Die Geschlechtsreife tritt bei Katzen ab einem alter von 4 Monaten ein. Kater können auch etwas später, mit ca. 4,5 Monaten Geschlechtsreif werden und bei manchen ist es auch Rassen abhängig. Zudem kann es bei ALLEN Rassen zur Frühreife kommen.

Die Paarungsbereitschaft nennt man bei der Katze Rollig/Rolligkeit, beim Kater ist es die Raunze.

Katzen sind Mehrfach im Jahr Paarungsbereit. Es hängt zwar auch von der Jahreszeit ab, aber heute nicht, durch künstliches Licht, mehr so stark wie früher.

Kater:

Potente, also Geschlechtsreife Kater beginnen zu markieren. Der Urin riecht stärker. Beim markieren spritzt der Kater im Stehen und mit aufgestelltem Schwanz an exponierte Stellen. Ebenso geben Kater bei der Raunze ihren Gesang zum besten. Man spricht von Katergesängen. Freigänger überwinden bei der Partnersuche oft große Entfernungen. Sie werden nur noch von Hormonen kontrolliert und achten auf nichts anderes mehr. Es kommt leider vor, dass sie in diesem zustand vors Auto rennen oder nach einem kilometerlangen Weg, den Weg zurück nicht mehr finden. Kater können launisch oder depressiv werden, wenn sie keine Möglichkeit zum Decken haben. Ebenso lernen sie das „Aufreiten“ (Besteigen) zum Beispiel an anderen Katzen im Haushalt, oder an Stofftieren, Decken, Kissen.

Katzen:

Katzen haben keine Menstruation, da bei ihnen der Eisprung anders als beim weiblichen Mensch abläuft und die Menstruation daher überflüssig ist.

Die Rolligkeit besteht zum einen aus der Vorbrunst und zum anderen aus der Brunstphase und wird durch den anstiegt der weiblichen Sexualhormons (Oestrogen) im Blut eingeleitet.

Eine Katze verändert auffällig ihr Verhalten, wenn sie rollig ist. Sie gibt gurrende Geräusche von sich und maunzt in solch lauten Tonlagen, die manch mal sogar die Nachbarn hören können. Die Katze streckt ständig ihr Hinterteil in die Luft, knickt den Schwanz zur Seite ab und reagiert empfindlich auf Berührungen. Sie rollt und reibt sich ständig am Boden und an Gegenständen. Der Urin riecht stärker. Das weibliche Katzen bei Rolligkeit Markieren kommt zwar vor, ist aber eher selten. Markieren tun definitiv Kater sehr stark, wenn sie in der Raunze sind.

Eine Rolligkeit dauert 8-10 Tage an und davon ist eine Katze an 4 Tagen Fruchtbar. Der Abstand zwischen zwei Rolligkeiten liegt meist bei etwa 2-3 Wochen (sofern es nicht zu einer Trächtigkeit gekommen ist), kann aber auch größer sein. Da das Paarungsverhalten auch durch das Tageslicht gesteuert wird, können vor allem reine Wohnungskatzen, zu jeder Jahreszeit rollig werden. Wechseljahre kennen Katzen nicht, sie sind bis ins hohe Alter Fortpflanzungsfähigkeit, wenn sie nicht kastriert werden.

Da bei der Rolligkeit die Gefäße, also auch die Gebärmutter, stärker als sonst durchblutet werden, empfiehlt es sich, die Katze ausrollen zu lassen, bevor man sie kastrieren läßt. Falls nötig, z.B. auch bei Dauerrolligkeit, kann man diese auch medikamentös beenden. Die OP sollte in dem Fall also bitte nach der Rolligkeit erfolgen, da so ein niedrigeres OP-Risiko besteht.

Gute und insbesondere Erfahrene Tierärzte können auch wehrend einer Rolligkeit Kastrieren !

Der Zyklus der Katze:

Damit ein Eisprung (Ovulation) ausgelöst werden kann, ist meist der Deckakt notwendig. Man nennt das induzierte Ovulation. Beim Deckakt werden Sinneszellen (Rezeptoren) in der Scheidewand stimuliert. Durch diesen Reiz wird in der Harnanhangsdrüse das Hormon LH (Luteinisierungshormon) freigesetzt. Dieses Hormon bewirkt die Reifung der Eizelle. Ebenso das Oestrogen ist für die Freisetzung des LH wichtig. Der optimale Deckzeitpunkt ist daher der 3. Tag der Rolligkeit. Die Ovulation benötigt eine bestimmte LH-Konzentration im Blut, damit der Deckakt auch Erfolgreich ist. Daher besteigt der Kater, innerhalb von 30 Minuten bis 2 Stunden, in der Regel 3-5 mal die Katze. Ist es durch das mehrmalige Besteigen zur Mindestgrenze des LH-Spiegels gekommen, kommt es nach 24-36 Stunden zum Eisprung.

Da in diesem Zeitraum die Katze jedoch für weitere Kater empfänglich bleibt, besteht die Möglichkeit, das ein Wurf mehrere Väter hat.

Eine Ausführliche Erklärung zum Zyklus finden sie unter dem folgenden Link:

http://www.tierklinik.de/medizin/gynaekologie/sexualzyklus/sexualzyklus-der-katze

Egal ob Katze oder Kater, für beide bedeutet das Geschlechtsleben vor allem Stress !

Neben dem eigentlichen, schmerzhaften Deckakt, besteht zudem die Gefahr, das sich die Tiere mit unheilbaren Immunschwäche-Krankheiten wie Leukose oder Katzen-AIDS anstecken.

Katzen und Kater sollten bitte ab einem alter von 4 Monaten KASTRIERT werden, auch um unkontrollierte Vermehrung zu vermeiden. 

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Es ließt sich raus, das der Kater in Einzelhaft lebt. Das ist gar nicht gut !

Das Katzen Einzelgänger sind, ist leider noch immer ein weit verbreiteter Irrglaube. Trauriger Weise gibt es da immer noch sooooo unendlich viel Aufklärungsbedarf :-(

Studien belegen, das Katzen die Gesellschaft von Artgenossen brauchen. Einzig auf der Jagd, sind sie wirklich lieber alleine. Freilebende, Herrenlose Katzen bilden sogar, freiwillig und von sich aus, große Kolonien in denen sie zusammen leben. Auch Hauskatzen pflegen draußen soziale Kontakte. Aber eine Katze in der Nachbarschaft, ersetzt NICHT den Kumpel, der zu Hause ist !

Natürlich gibt es vermeintliche Einzelgänger, denen Artgenossen nicht all zu viel bedeuten oder die in einer Gruppe einfach nicht Fuß fassen können. Doch diese haben, meist schon in der Prägezeit, eine sehr tiefe und enge Bindung zu Menschen aufgebaut, oder ein Traumatisches Erlebnis im zusammen leben mit Artgenossen erlitten und sind absolute Ausnahmen. Und selbst diese „Einzelgänger“ pflegen, auf ihre Art und Weise, soziale Kontakte mit Artgenossen.

Viele sagen immer, das Einzelhaltung mit Freigang OK wäre. NEIN, das ist es ebenfalls NICHT ! Denn einen Kumpel zu Hause haben, ist etwas völlig anderes, als Katzen aus der Nachbarschaft zu begegnen. Draußen geht es dann auch viel härter um Reviere, Revierkämpfe, Rangordnungen. Das kann man eben NICHT mit einem Partner zu Hause vergleichen !

Eine Katze in Einzelhaft, vor allem noch schlimmer wenn es eine reine Wohnungskatze ist, wird mit großer Sicherheit auf kurz oder lang, Verhaltensauffällig. Das kann Unsauberkeit sein, Aggressivität, Zerstörungswut, fressen verweigern, nicht mehr spielen wollen, oder Hyperaktivität, Depression und vieles mehr.

Auch die Meinung, Katzen kann man lange alleine lassen, ist seit Jahrzehnten veraltet. Katzen stumpfen mit der Zeit ab und vegetieren eher vor sich hin, wenn sie zu viel alleine gelassen werden. Selbst wenn der Besitzer viel zu Hause ist, ist es kein Vergleich zu einem Spielgefährten mit dem man raufen, toben und spielen oder auch mal Kräftemessen kann. Das was Katzen untereinander teilen, können wir Menschen ihnen niemals geben.

Einzelkatzen, sind vom Mensch dazu gemacht, die werden NICHT als Einzelkatze geboren !!

Bitte ermögliche deiner Katze Gesellschaft durch einen Artgenossen !

Ein tolles Aufklärungsvideo: https://youtu.be/CO16PgdNPnA

Studien und interessante Artikel dazu:

Mit deutscher Übersetzung: https://www.katzen-links.de/forum/anfaengerfragen/katzen-soziale-tiere-t126549.html

Studie 2003, Univercity of Georgia, USA im Original: http://katzen-verstehen.at/wp-content/uploads/2013/04/social-organization-of-the-cat.pdf

Rita Marlen Feisel, Website BKH of Duke Mystic Falls: http://www.dearcats.de/einzelkatze.pdf oder http://www.bkh-of-duke-mystic-falls.de/einzelhaltung-2.html

Oder mal ganz salopp erklärt:

Nun überlege mal bitte, du lebst in einer reinen Katzenwelt. Du als einziger Mensch. Du sprichst die Katzensprache nicht, du hast kein Telefon, kein Internet, darfst keinen Schritt vor die Tür. Du beschäftigst dich anders, spielst, tobst, entdeckst die Katzenwelt. Du alleine, ohne einen anderen Artgenossen, ohne dich austauschen zu können. Es ist für dich sehr still. Was die Katzen sprechen, verstehst du nicht und wirst du auch nie erlernen können. Du kannst keinem erzählen was du erlebt hast, was dich beschäftigt. Du hast keinen zum Kräftemessen, spielen und toben. Findest du das toll ? Und genauso fühlt sich eine Katze in Einzelhaft. Ja, es gibt Katzen die lieber alleine sind, aber das habe ich ja in meinem Beitrag schon erklärt. Eine Katze in Einzelhaft, vor allem noch schlimmer wenn es eine reine Wohnungskatze ist, wird mit großer Sicherheit auf kurz oder lang, Verhaltensauffällig. Das was Katzen untereinander teilen, können wir Menschen ihnen niemals geben.

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was du jetzt machen kannst: Entgegen vieler Meinungen, sind Katzen nicht Nachtaktiv. Bei der Bezeichnung „Nachtaktiv“ handelt es sich um einen weitverbreiteten Mythos: Denn die Katzen sind Dämmerungsaktiv ! Das liegt daran, das sie ihre aktivste Phase in der Morgen- und Abenddämmerung herum haben. Entwicklungsgeschichtlich gesehen hängt das mit ihrem Jagdverhalten zusammen, da ihre Beutetiere in der Dämmerung ebenfalls am aktivsten sind.

Für gewöhnlich passen sich Katzen schnell an unseren Tages- und Schlafrhythmus an. Dennoch kommt es vor, das Katzen Nachts fit sind, die Wohnung auf links dreht und Aktiv ist. Wenn Katzen Tagsüber nicht genügend ausgelastet sind, holen sie das Nachts nach. Und es gibt auch hyperaktive Katzen, die ununterbrochen Anreize zum Spielen und Bewegen empfängt und nicht zur Ruhe kommt. Ebenso können auch Schmerzen und andere gesundheitliche Probleme verantwortlich dafür sein, dass deine Katze nachts nicht schlafen kann.

Allgemein sind Katzen also während den Dämmerungszeiten morgens und abends am aktivsten, da in diesen Zeiten auch ihre natürlichen Beutetiere - wie Mäuse oder Vögel – wach sind. Katzen folgen einfach ihren Instinkten, ein natürliches Phänomen. Selten schlafen Katzen nachts ganz durch, oft sind die Fellnasen morgens schon aktiv und erholen sich ab mittags von ihrer Entdeckungs- und Spieltour.

Bitte beachten, dass jede Katze individuell ist. Es kann einige Zeit dauern, neue Gewohnheiten zu etablieren. Bleib geduldig und gebe dir und der Katze Zeit. So erreicht man am ehesten eine positive Veränderung. Folgende Tipps können helfen, das deine Katze dich Nachts nicht mehr wach hält:

  • eine feste Routine ist Wichtig, da Katzen Gewohnheitstiere sind und auf feste Rituale gut reagieren
  • eine feste Fütterungs- und Spielroutine einhalten, ermöglicht Energie abzubauen
  • Richtig Spielen ist Essenziell Wichtig.
  • Katze tagsüber toben lassen. Förder am Abend nochmal die Aktivitäten und Power deine Katze behutsam aus. Denn Katzen die nicht gefördert und gefordert werden leiden unter Langeweile und halten dich Nachts wach
  • Mit ausreichend und anspruchsvollem Spielzeug, z.B. Aktiv- und Denkspielzeug oder Clickern, kann die Katze prima ausgelastet werden und sich durchaus auch selbst beschäftigen
  • bevor es dann für alle zu Bett geht, schaffe eine leise, entspannte Atmosphäre, Lichtquellen und Geräusche reduzieren. Katze einen bequemen und urgemütlichen, geschützten Schlafplatz schaffen, es dürfen auch mehrere Plätze sein, so kann Katze wählen, oder auch mal Liegeplätze tauschen.

Wenn das Schlafverhalten deiner Katze plötzlich verändert ist, Verhalten Allgemein mal betrachten und einmal zum Check up zum TA !

Denn wenn Katzen auffällig zu viel, oder zu wenig schlafen, ist das ein Anzeichen für eine Erkrankung. Hier ist von Schilddrüsenerkrankung, über Nährstoffmangel, Blutdruck zu hoch/niedrig, Immunschwäche, Nierenerkrankung ect. einiges Möglich.

Alles Gute

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Tierschutz/Pflegestelle & habe seit über 40 Jahren Katzen
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amyxh 
Beitragsersteller
 21.01.2025, 21:42

Ich kann Ihnen diese Fragen leider nicht beantworten, aber ich kann meine Eltern fragen. Im Prinzip ist es ja die Katze meiner Eltern. Aber ich bin ihre Bezugsperson und sie ist Nachts sehr gerne in meinem Zimmer.

Ist er kastriert? Wenn nicht kann es daran liegen. Hat er ein/e Partner/in? Wenn nein kann es daran liegen. Ist er wirklich fit und gesund (vom Tierarzt abgeklärt)? Wenn nein kann es daran liegen. Hat er irgendwie Stress? Dann kann es daran liegen. Oder es hat nen anderen Grund.

Wie du siehst es kann tausend Gründe geben. Da müsst ihr schon nach Ausschlussverfahren vorgehen. Wenn du nicht willst das er was bei dir kaputt macht, lass ihn nicht nachts in dein Zimmer. Also Türe zu und Kater bleibt draußen.