Berlin und München haben den/die "Schwarzfahrer/in" verbannt. Was haltet ihr davon?
Die münchener und berliner Verkehrsbetriebe haben den Begriff von ihren offiziellen Seiten und öffentlichen Bekundgebungen verbannt, um sich nicht einem möglichen Vorwurf des Rassismus auszusetzen.
17 Antworten
Es ist der Versuch, das in George Orwells Roman 1984 prophezeihte „Neusprech” einzuführen.
„Neusprech” ist eine aus politischen oder anderen Gründen künstlich modifizierte Sprache. Ziel dieser Sprachpolitik ist es, die Anzahl und das Bedeutungsspektrum der Wörter zu verringern, um die Kommunikation der Bevölkerung in enge, kontrollierte Bahnen zu lenken.
Mit den Großangriffen gegen die Wörter „schwarz” und „weiß” soll den Bürgern die Möglichkeit genommen werden, bei alltäglichen Begriffen rassistische Gedanken zu assoziieren.
Wenn dieser Prozess beendet ist, soll das Wort „schwarz” nur noch die Farbe beschreiben und sonst im Sprachgebrauch nicht mehr vorkommen. Menschen mit dunkler Hautfarbe dürfen dann durch nichts mehr unterscheidbar sein von Menschen mit heller Hautfarbe, weil sich niemand mehr darüber aufregen soll, dass Wörter benutzt werden, die als rassistisch interpretiert werden könnten. — Und wer dieses böse, böse N-Wort ausspricht, soll gleich eine Haftstrafe bekommen...
Wir werden uns daran gewöhnen müssen, Weißrussland nur noch Belarus zu nennen und auch für den Schwarzwald eine andere Bezeichnung zu gebrauchen. Dinge wie Schwarzwurzel oder Schwarzgeräuchertes müssen dann auch umbenannt werden, ebenso wie Weißbrot, Weißwein usw. — Es wird noch ein große Herausforderung werden, für all die farblichen Begriffe neue Wörter zu erfinden.
Ich halte solche Veränderungen der Sprache für äußerst problematisch. Es ist eine Gängelung, die das Denken in bestimmte Bahnen lenken soll. Die Menschen sollen keine Begriffe mehr haben, die sie an Unterschiede erinnert, die real existieren.
Man will die Rassenunterschiede durch das neue Sprachdiktat weg reden, obwohl Unterschiede zwischen Menschen mit afrikanischen Wurzeln und Menschen mit europäischen Wurzeln tatsächlich vorhanden sind. Anatomische Gegebenheiten wie die Größe des Kehlkopfes und damit eine voluminösere Stimme dürfen künftig auch nicht mehr erwähnt werden, obwohl man einen afrikanischen (afroamerikanischen, afroeuropäischen etc.) Sänger sofort als „Schwarzen” erkennen kann.
Aber die tatsächlich vorhandenen Unterschiede dürfen ja heute nicht mehr thematisiert werden... Egal, ob Hautfarbe oder Geschlecht, Herkunft oder andere Unterschiede— Es darf sie einfach nicht mehr geben.
Die Verbannung bestimmter Wörter ist eine gezielte Manipulation und Beschränkung der „freien” Gedanken der Bevölkerung, damit sich niemand mehr gedanklich seine/ihre „weiße Weste” schmutzig machen kann.
Für mich ist es gequirlte Sch**ße, ebenso wie das zwanghafte Gendern.
Wow, dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Danke für den George Orwell Hintergrund.
Ich sehe ein, dass ich eine sehr von mir geliebte Nascherei nicht mehr mit der Bezeichnung meiner Kindheit versehe. Das verstehe ich. Ich vermeide gewisse Worte, weil ich teilweise einsehen kann, dass anders besser oder zeitgemäßer klingt.Allerdings habe ich das schon vorher getan, freiwillig, nicht aufoktroyiert. Aber ich merke auch, dass ich mittlerweile ein schlechtes Gefühl bekonme, 'Deutschland' oder 'deutsch' in einem Text unterzubringen, so, als ob dies negativ besezt wäre und mich als heimatverbunden entlarven würde. So,sehr bin ich schon durch diese ganze Rassismusdebatte angefasst.
Und da hört es bei mir auf. Mittlerweile entwickelt sich das Thema zu einer Art Machtfrage zwischen Deutschen und diversen Interessengruppierungen. Inwieweit lassen die Deutschen es zu, Dinge, die uns mit ausmachen, zu unterlassen oder solche zu tun, die uns nicht entsprechen. Obwohl dabei nie ein schlechter Hintergrund bestand, sollen wir umerzogen werden. Hierbei wird nichts zusammengefügt, sondern es wird noch weiter getrennt.
Wieder ein Beispiel dafür , dass man es auch übertreiben kann mit dieser Art Ideologie und falscher Moral.
Stoff für Kabarett und Satire.
Es gibt demnach auch keine ,,Schwarzarbeit " mehr.
Die politisch ,,Schwarzen" -also CDU/CSU - müssten ebenso anders genannt werden.
Ich sehe schwarz oder wie soll das jetzt besser heißen?
Ich sehe da mal wieder schwarz, pardon, maximalpigmentiert, für die menschliche Vernunft.
Der tolle Bandwurm "Beförderungserschleicher" ist für die Füße, der gemischt englisch-kirchliche "Ticketsünder" dito. Die Kreativität der städtischen Angestellten und Beamten sollte sich anderswo austoben.
Gruß, earnest
Darüber könnte ich mich ja schwarz ärgern und zur Beruhigung einen schwarzen Tee trinken, während ich in schwarzer Kleidung einen schwarz-weiß-Film auf einem Fernseher mit einem schwarzen Gehäuse anschaue, während die schwarzen Raben im Garten rumkrechzen und meine aus dem Schwarzwald stammende Nachbarin Frau Schwarz wieder ihre schwarze Reizwäsche auf der schwarzen Wäscheleine aufgehängt hat.
Was für ein geballtes Diskriminierungspotential - da wird einem ja schwarz vor Augen...
Fazit: man sollte das Wort "schwarz" generell verbieten...
Wenn man sich laufend durch Begriffe diskriminiert fühlt, die nun gar nichts mit einem zu tun haben, kann eine behandlungsbedürftige Psychose vorliegen.
Es sind ja nicht die, die sich eventuell diskreminiert fühlen könnten, die sich sowas einfallen lassen....
😂 Neulich an einem schönen See in Schwarz ( Brandenburg), beim Schwarzfischen mit Ködern aus Schwarzbrot, hat mir neulich ein Schwarzbär, meinen Weißfisch gestohlen. Dabei wollte ich den doch nebenan, auf dem Schwarzmarkt verkaufen ... 😝
Ganz ehrlich ich finds gut.
Es gibt häufig Begriffe bei dem "schwarz" das schlechte ist und "weiß" das gute. Z.B. auch White und Blacklist, welche im technischen Umfeld oft gebraucht werden.
Ja, teilweise hat die Wortherkunft teilweise damit nichts zu tun und und man denkt dabei auch aktiv nicht an Hautfarben, ich ich finde es ist irgendwo dennoch respektlos.
Man kann es auch anders sehen, man hat die Möglichkeit Respekt zu zeigen und muss dafür einfach ein anderes Wort, was das gemeinte oft sogar besser beschreibt, nutzen. Finde ich okay.
Ich denke viele sind was das angeht einfach nur zu engstirnig distanziert auf die Lage zu blicken und regen sich mehr über solche Vorschläge auf als die Leute die diese Vorschläge einbringen über das Wort an sich. Irgendwo auch ironisch.
Auch "Blacklist" würde doch dann auf die blacklist gehören - oder nicht?
Es geht nicht darum Wörter zu verbieten sondern langfristig zu ersetzen.
Für "Blacklist" gibts einfach bessere Begriffe wie Block oder Deny List. Die Begriffe lassen auch auf ihren Nutzen schließen ohne das man die Bedeutung einer beliebigen Farbe in dem Kontext kennen muss.
Aber mir ist eigentlich auch egal ob du das lustig findest oder nicht, ich war selber gegen die Adoption von solchen Begriffen bis ich mich damit mal auseinander gesetzt habe. Aber dazu scheint nicht jeder bereit zu sein das einfach mal neutral zu betrachten.
Bist du denn so sicher, dass DU das neutral betrachtest? Also dann auch keine Braunbücher oder Weißbücher mehr? Keine Schwarzwurzeln und Braunbären, keine Weißwurst?
Bist du denn so sicher, dass DU das neutral betrachtest?
Ich weiß eigentlich nicht was ich darauf sagen solle. Hast du den Teil mit "ich war selber gegen die Adoption von solchen Begriffen bis ich mich damit mal auseinander gesetzt habe" gelesen? Egal, bin sicher du hast völlig Recht ne andere Erklärung kanns ja nicht geben.
Da du dich ja so umfassend mit dem Thema beschäftigt hast kannst du mir sicher erklären in welcher Art der Begriff "Schwarzwurzel" eine negative Bedeutung hat und, angenommen man kennt das Wort und die genaue Wortherkunft, übrigens ja auch nicht immer ganz klar oder umstritten, nicht, durch logische Schlussfolgerungen so interpretierbar ist das er sich auf Menschen mit einer bestimmte Hautfarbe bezieht.
Und als Bonus Aufgabe: Möchte man einen Begriff (von offizieller Seite, nicht für den beliebigen Nazirenter in seinem Alltag) ändern damit der das gemeinte besser beschreibt und dabei eine Form von Respekt ausdrücken bzw. sicher stellen nicht Missverstanden zu werden hat man eine logische Begründung. Was ist die logische Begründung dagegen? Man ist nicht bereit seine Gewohnheiten zu ändern, man möchte nicht das die linksgrünversifften einem die Sprache vorschreiben? Wäre mutig das als logische Begründung zu verkaufen. Andere, objektive Punkte die sich auch nicht widerlegen lassen sind mir bisher um ehrlich zu sein nicht untergekommen.
Du kannst dir deinen Von-oben-herab-Ton schenken.
Danke für das Gespräch.
Schönen Tag noch.
Ja, und genau die gequirlte Schxxße, die du beschreibst, mache ich einfach nicht mit.