Alternativen zum Sound Burger?
Moin,
welche Alternativen gibt es zum Sound Burger? Das Konzept ist zwar super, aber so ganz überzeugt bin ich nicht von dem Gerät. Deshalb interessiere ich mich für Alternativen.
LG ostseemensch
4 Antworten
Finger weg davon! Das ist die reinste Folter für Schallplatten. Man kann das Auflagegewicht nicht einstellen und es gibt keine Antiskatingeinrichtung. Ausserdem kann man den Tonarm und den Tonabnehmer nicht justieren. Das wird die Schallplatten langfristig beschädigen und es klingt nicht gut.
Ein Plattenspieler sollte diese fehlenden Dinge haben. Zum Beispiel diesen: https://www.amazon.de/Lenco-L-3808-Plattenspieler-Direktantrieb-Schwarz/dp/B07MQ7GSW2?source=ps-sl-shoppingads-lpcontext&ref_=fplfs&psc=1&smid=A3JWKAKR8XB7XF
Dann braucht man noch einen Verstärker mit Lautsprecher oder Aktivlautsprecher.
Vor Inbetriebnahme muss man justieren. Dazu braucht man folgendes:
- Tonarmwaage.
- Kleiner Spiegel.
- Uhrmacher Schraubendrehersatz.
- Justageschablone. Ich empfehle die Schön-Schablone Typ 2. Mit dieser hat man die geringsten Toleranzen.
Und so geht man vor:
- Den Plattenspieler auf einer waagerechten Fläche aufstellen.
- Den Tonabnehmer in den Tonarm einbauen.
- Mit dem Gegengewicht den Tonarm so ausbalancieren das er waagerecht schwebt.
- Danach nur die Skala beim Gegengewicht auf 0 stellen.
- Die Tonarmwaage auf den Plattenteller legen und dort die Nadel aufsetzen.
- Dann mit dem Gegengewicht das Auflagegewicht auf den Wert nach Anleitung einstellen. Diesen Wert notieren.
- Danach wird der Azimut eingestellt. Dazu den kleinen Spiegel auf den Plattenteller legen und die Nadel dort aufsetzen. Das Spiegelbild muss parallel sein. Falls nicht den Tonabnehmer so verdrehen bis es stimmt.
- Jetzt wird mit der Schön-Schablone Typ 2 der Überhang und die Kröpfung eingestellt. Die Vorgehensweise steht auf der Schablone. Es kann sein das man beide Schritte mehrmals wiederholen muss bis es stimmt.
- Das Antiskatung auf den Wert des Auflagegewichts einstellen.
- Verstärker mit Lautsprecher oder Aktivlautsprecher anschließen.
- Eine Schallplatte mit Frauenstimme auflegen und die Plattenseite komplett durchhören. Man sollte möglicht wenig Verzerrungen hören.
Auch wenn der Plattenspieler vorjustiert ist, sollte man die Justage immer selbst machen weil damit auch Toleranzen auf ein Minimum reduziert werden.
Aber dieser hat keine Antiskatingeinrichtung und keine Justagemöglichkeit. Wenn so was nicht vorhanden ist, wird das langfristig die Schallplatten beschädigen.
Da schaust Du Dir am besten den Techmoan an. Leider musst Du dazu relativ gut Englisch können, der Mann ist Brite.
Der stellt regelmäßig alte hochwertige Audiogeräte, alte Kuriositäten und moderne Retro Audiogeräte vor.
Das Problem ist allerdings der "Techmoan Effect". Sobald der irgendwas tolles, altes zeigt, dann explodieren die Preise auf eBay da das weltweit dann hunderttausende Menschen haben wollen.
Was genau ist an dem Konzept "Super"? Ein Plattenspieler ist ein mechanisches Gerät, was genau eingestellt werden muß um einerseits guten Sound zu liefern und andererseits den Platten sowenig wie möglich zu schaden. Das ist bei einem derartig tragbar konzipierten Gerät keinesfalls gegeben, da die Justierung sich mit jeder Aufstellung ändert. Weder Klang noch schonende Behandlung von Platten können mit so etwas gewährleistet werden. Da bist du wenn du etwas tragbares haben willst mit jedem anderen Gerät, vom Walkmann bis zum Mobiltelefon, besser bedient.
Das gilt für unzählige Chinaschrott-Geräte, aber nicht für den originalen Sound Burger von Audio Technica.
Dieser ist mit einem ganz normalen MM-Tonabnehmersystem (AT-3600L) ausgestattet, die Auflagekraft liegt in einem völlig unbedenklichen Bereich und der Klang ist unter Berücksichtigung des Umstandes, dass es sich um einen kleinen akkubetriebenen mobilen Plattenspieler für knapp über 200€ handelt, wirklich nicht übel.
Man darf den Sound Burger nicht mit Crosley & Co. in einen Topf werfen, da liegen Welten dazwischen. Der Sound Burger beschädigt bei sachgemäßer Verwendung keine Platten.
Der Sound Burger beschädigt bei sachgemäßer Verwendung keine Platten.
Ich wüßte gerne wie bei dem Einsatzzweck die "sachgemäße Verwendung" gewährleistet werden soll. Denn wenn sich der Aufstellort regelmäßig ändert kommt das Gerät jedesmal in eine andere Lage und muß erneut ausgerichtet werden. Wer macht so etwas? Mit einem vernünftigen ProJect oder Regar ist man da in jedem Fall besser bedient und so viel mehr zahlt man da auch nicht. Wenn es denn überhaupt Vinyl sein muß. Da kommt der nächste Punkt, welchen klanglichen (ohnehin gar nicht vorhandenen) Vorteil sollen Schallplatten überhaupt bei dem gedachten Einsatzzweck bringen? Wie transportierst ud die Schallplatten sicher dorthin? Wie reinigst du sie vernünftig vor dem Abspielen auf diesem windigen Teil? etc.ect.
Mit sachgemäßer Verwendung meine ich z.B., dass man den Plattenspieler auf einer stabilen, ebenen Unterlage in einer sauberen Umgebung betreibt (sprich: im Haus auf einem Tisch o.ä., und nicht im Bett, in einer Wiese oder am Strand, man weiß ja nicht auf was für Ideen Leute kommen). Eine Ausrichtung mit der Wasserwaage ist aber definitiv nicht erforderlich, man kann es auch übertreiben.
Und natürlich steht der Sound Burger nicht in Konkurrenz zu einem Rega, wobei ich den Unterschied zumindest zu den günstigen Einsteigermodellen nicht überbewerten würde. Der Planar 1 beispielsweise ist ab Werk mit dem gleichen Tonabnehmersystem ausgestattet wie der Sound Burger (Rega Carbon ist ein umgelabeltes AT3600L), der nicht-audiophile Durchschnittshörer wird zwischen den beiden Geräten vermutlich kaum einen Unterschied heraushören.
Der Sound Burger ist aber auch weniger als Ersatz für einen normalen Plattenspieler gedacht, sondern mehr als Ergänzung für Leute, die gerne zusätzlich einen tragbaren Plattenspieler haben möchten, um ihn im Sommer ins Gartenhaus mitzunehmen, um auf Flohmärkten oder in Plattenläden in Platten hineinzuhören oder was auch immer. Für solche Zwecke ist er prima geeignet.
Coturn CT-01, die einzige mir bekannte Alternative die klanglich mit dem Sound Burger mithalten kann. Wesentlich edler und hochwertiger verarbeitet, kostet aber auch das doppelte.
Techmoan hat den Sound Burger getestet und da lag die Auflagekraft bei 3,5 Gramm, das passt dann doch alles.