Akuter Krisenaufenthalt Psychatrie?
Mit meiner Therapeutin ist abgemacht, dass ich, wenn meine smg (&Druck/Drang) schlimmer werden und ichs halt tun will, in dem/der BKH/Psychatrie anrufe. Ich hab da grade irgendwie einige Fragen:
- Das BKH (mit Psychatrie) ist ca 5min Radlweg weg, muss ich selber hinfahren?
- Ab wann ist es wirklich notwendig? und würden die mich überhaupt aufnehmen? (habe Art und weise wie ichs mach da( hab abschiedsbriefe geschrieben [vor einiger Zeit])
- Wie lange ist so ein Krisenaufenthalt ca.? Hätte am Freitag normalerweise wieder Therapie.
- Wie ist das mit den Eltern? (bin 16 und die sind gerade im Urlaub)
- Gibt es sonst noch was zu beachten?
Bist du in Bayern?
Ja :)
3 Antworten
- Nein, wenn die Situation akut ist, würde dich die Polizei zu Hause abholen und dich in die Klinik fahren. Wenn jemand akute Suizidalität aufweist, kann man der Person nicht zumuten, dass sie noch irgendwo hinradelt.
- Das musst du selbst einschätzen. Wenn du konkret planst, einen Suizidversuch zu verüben, ist es wahrscheinlich an der Zeit, in der Psychiatrie (oder bei der Polizei) anzurufen. Du kannst das aber auch schon vorher tun, z.B. wenn du deine Gedanken nicht mehr aushälst. Allerspätestens beim Vorbereiten und vor dem Ausführen eines Versuchs müsstest du anrufen. Also wenn du z.B. einen Brief schreibst und bereits weisst, dass du nachher irgendwo runterspringen möchtest. In dieser Situation musst du unbedingt anrufen.
- Rein rechtlich können sie dich ca. 72 Stunden (also 3 Tage) dort behalten. Ich komme aus der Schweiz, daher könnte die Situation leicht variieren und sie könnte auch von Bundesland zu Bundesland leicht variieren. Aber im Mittel sind es 72 Stunden. Während dieser Zeit bist du quasi dort "eingesperrt", was einfach bedeutet, dass du zu deinem eigenen Schutz nicht nach Hause oder in die Stadt darfst. Nach Ablauf dieser Frist schaut man gemeinsam, wie es dir geht. Je nach dem kannst du dann sagen, dass du wieder nach Hause möchtest, oder die behandelnden Psychiater raten dir an, noch länger in der Klinik zu bleiben. Falls du länger bleiben möchtest, wirst du auf eine offene Station verlegt. Das bedeutet, dass du tagsüber das Gebäude mit Erlaubnis auch verlassen darfst. Somit könntest du auch den Termin bei deiner Therapeutin wahrnehmen. In der Psychiatrie wirst du aber sowieso jeden Tag Therapiesitzungen haben, also ist das womöglich gar nicht notwendig. Insgesamt wärst du dann wahrscheinlich ca. 2 Wochen dort. Eine vollumfängliche Therapie in einer Psychiatrie dauert deutlich länger - ca. 2 Monate - aber dafür muss man sich anmelden und es ist leider immer sehr schwierig, ein Plätzchen zu finden.
- Deine Eltern würden selbstverständlich informiert werden. Sie dürfen dich auch jederzeit in der Klinik besuchen kommen.
Die Aufenthaltsdauer im Rahmen der Zwangseinweisung ist nicht begrenzt. Du rätst, hast aber keine Ahnung.
1.) sofern du kannst, ja. Oder du lässt dich fahren.
2.) meist merkt man selbst, wenns zuhause nicht mehr geht
3.) das variiert stark und kann einige Tage aber auch mehrere Monate dauern
4.) die sollte man dann informieren
5.) alles notwendige mitnehmen, was für die ersten Tage wichtig ist. Alles andere kann dir später jemand bringen.
Wenn du glaubhafte Selbstmordabsichten vorgeben willst, ist es nicht ratsam, selbst hinzufahren. Dann brauchst du das ganz grosse Orchester mit 110 und 112.
Ich finde es ehrlich gesagt sebr übergriffig, mir zu unterstellen, dass ich es vorgeben möchte. Ich habe schon mehrmals fast diesen Schritt getan, bin jetzt in therapeutischer Begleitung und will mir den Gedanken, mir wirklich Hilfe zu holen, greifbarer machen. So etwas wie, dort anrufen, hinkommen, Hilfe holen etc. ist für mich etwas sehr schweres, aufgrund vergangener Traumata und meiner Sozial Phobie.
Mit meinen Fragen verfolge ich also wirklich lediglich das Ziel, dass ich im Fall der Fälle Hilfe hole und annehmen.