Absicherung Gartenhaus?


16.08.2023, 23:38

Wir kommen bei der Pumpe nicht mal auf 3,5 A

2 Antworten

Selektivität erhältst du so nicht.

Wichtig: bitte unbedingt die Einspeisung des Gartenhauses aus dem Fi-Kreis des Hauses herausnehmen lassen (Fachmann!!!) und einen eigenen Fi-Kreis bilden - keinesfalls in Reihe schalten!

Dazu ist es zwingend, ein neues Kabel im Haus zu ziehen.

EpicBot 
Fragesteller
 17.08.2023, 00:09

Das ist viel aufwand und wahrscheinlich auch das Sicherste aber ist das unbedingt nötig? Für die kleine Pumpe oder was weiß ich, Rasentrimmer ist das doch nicht unbedingt lohnenswert

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Doktorelektrik  17.08.2023, 00:10
@EpicBot

Na, dann freu dich im Sommer, wenn du nach dem Urlaub wieder nach Hause kommst und der Fi gefallen war...

Ja, es ist unbedingt nötig! Oder du legst kein Kabel rüber, das ist billiger.

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EpicBot 
Fragesteller
 17.08.2023, 00:13
@Doktorelektrik

wir haben übrigens einen Hauptschalter verbaut. Wenn wir den Strom im Gartenhaus nicht benötigen, können wir einfach den Hauptschalter im Kellerraum nutzen und einfach abschalten. Wir hatten nie die Idee dauerhaft (also immer) Spannung drüber lassen. Wenn wir es für ein paar Stunden brauchen, schalten wir einfach im Keller ein und danach einfach wieder aus.

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Doktorelektrik  17.08.2023, 00:46
@EpicBot

Der Fi fliegt trotzdem raus. Hilft nur, den Stromkreis erst gar nicht nach außen zu erweitern. Das ist ein gravierender Planungsfehler, alles auf einen Fi zu legen.

Helfen würde es nur, eine Verlängerungsleitung nach draußen nur fallweise einzustecken und ansonsten komplett zu trennen. Diese Lösung habt ihr heute schon, und sie funktioniert.

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EpicBot 
Fragesteller
 17.08.2023, 00:49
@Doktorelektrik

Der Hauptschalter ist zweipolig und die Elektrik wurde vor mehr als 20 Jahren in unserem Haus verlegt und installiert, du wirst es nicht fassen aber wir haben nur einen Fi 40A auf dem ca. über 20 LS laufen. Keine Ahnung was sich der Elektriker damals gedacht hat, aber das ist doch viel zu viel

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Doktorelektrik  17.08.2023, 01:08
@EpicBot

Wenn du die betrieblichen Risiken nicht verstehen möchtest, ist das deine Sache. In vielen Installationen löst der Fi aus, wenn du PE und N versehentlich kurz verbindest - auch ohne einen Verbraucher dort anzuschließen....

Das kann gar nicht sein? Tja, so mancher Hobby-Elektriker hat schon plötzlich im Dunkeln auf der Leiter gestanden, wenn er trotz selbstverständlich lokal ausgelegter Sicherung PE und N im ausgeschalteten Kreis sich berühren lies.

Die liebe Physik....

Der Fi ist aus Personenschutzgründen (und Brandschutzgründen) sinnvoll - Hauptsache, er löst bei Ableitströmen recht schnell aus.

Dass dann aber alles dunkel ist, wenn man davon nur einen einzigen Kreis gebildet hat, erfüllt zwar die elektrische Sicherheit, aber bestimmt nicht die situative, wenn alles dunkel ist, der Fehler kaum lokalisiert werden kann, und in Abwesenheit nach einem Gewitter z.B. auch der Kühlschrank nicht mehr kühlt, die Heizung nicht mehr läuft, die Entwässerungspumpe oder Abwasserhebepumpe nicht mehr läuft,....

Alles Gute!

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Kelec  17.08.2023, 08:36
@Doktorelektrik

Naja wenn der Schalter fürs Kabel nach draußen Allpolig ist (ich gehe mal davon aus, dass das mit Zweipolig hier gemeint war) dann löst der FI weder bei einem Phasenschluss noch Neutralleiterschluss im Außenbereich aus.

Aber logischerweise wäre ein eigener FI hier besser.

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Gluglu  17.08.2023, 08:42
@EpicBot

Naja... hier will jeder alles haben; am Besten umsonst und ohne Aufwand. Was Du machst ist alleine Deine Sache; und das Wichtigste hast Du nicht mal angegeben: Die Leitungslänge!

Es gibt hier zwei Möglichkeiten: Entweder Du machst das sauber, mit der passenden Vorsicherung UND dem richtigen Querschnitt - oder Du bastelst eben irgendwas zwischen gut und böse. Passen Sicherung und Leitung nicht zusammen kann es im schlimmsten Fall passieren daß auch im Kurzschlußfall nichts auslöst: Die Person, die hinten dran hängt hat es dann meist überstanden. Dann kommt der Gutachter und fragt nach dem "wieso". Wenn Du das "einfach" machen willst stehst Du dafür voll und ganz gerade. Und gerade die Gartenhäuser sind oftmals so waage Behausungen wo auch mal wo Maus knabbern kann bzw. Feuchtigkeit reinkriecht. Genau da sollte es passen...

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Faustregel für selektive Vorsicherung: Kleinere Sicherung * 1.6 und auf das nächstgrößere verfügbare aufrunden.

Oder andersrum: Vorsicherung / 1.6 = größtmögliche selektive "kleinere" Sicherung.

Von der Theorie her passt es in deinem Fall so gerade eben. Aber das ganze funktioniert sowieso nur zuverlässig, wenn mindestens die Vorsicherung eine Schmelzsicherung ist. Selbst, wenn die Vorsicherung B25A wäre, kann es passieren, dass im Kurzschlussfall beide Kurzschlussauslöser kommen - Es sei denn, die Vorsicherung ist ein SLS.

Wenn der 16A-Kreis bereits FI-gesichert (max. 30mA) ist, wäre ein weiterer FI doppelt gemoppelt.

Warum willst du nochmal von 16A auf 10A runter? Gibt die Leitung zum Gartenhaus nicht mehr her?

Ideen, das Problem zu lösen:

  • Potentere Leitung, die B16A ermöglicht.
  • Den vorhandenen B16A auf B10A reduzieren
  • Den B16A durch eine Neozed ersetzen (ist träger, wodurch es selektiv wird) und dann im Keller B10A (oder auch B6A oder noch weniger)
  • Noch potentere Leitung + Unterverteiler im Gartenhaus.
  • Mit dem Problem leben. Mal ehrlich: Wann fliegt schonmal die Sicherung, wenn eine definierte Last daran vor sich hinklötert? Sicher ist es trotzdem, sofern B10A wirklich passend ist für das, was da ran soll.
Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich schon mehrere Jahre damit.
Doktorelektrik  17.08.2023, 20:39

Es ist nicht gerade geschickt, ein Haus, das NUR mit einem einzigen Fi von allen Stromkreisen verknüpft ist, auch noch elektrisch im selben Fi-Kreis weit nach außen zu erweitern.

Der löst dann bei spätestens 30 mA aus, so die Theorie, er darf ab 15 mA - und genau das macht ein Fi bei reinen Wechselströmen auch. Klingelt es vielleicht beim Thema kapazitive Ströme?

Vergiss die Selektivität - du hast es hier mit einem einzigen Kreis (Fi) für die meisten vorkommenden Fehler in der Praxis zu tun.

Deinen Faktor 1,6 kannst du mal versuchen, im Labor nachzustellen - viel Spaß bei den 100% Fehlversuchen. Wann gilt der Faktor denn? Ach, nur bei langsamer Überlast, nicht auf der magnetischen Kennlinie?

In einem Punkt sind wir uns einig: die Sicherheit liegt in der Hemmung - hier eben die Dunkelheit des ganzen Hauses.

Diesen Rat kann ich deshalb nicht unterstützen.

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