9 jährige glaubt noch ans Christkind und wird verspottet, was tun?
Hallo liebe Leute,
meine Nichte die in 2 Wochen 9 Jahre alt wird und in die 3te Volksschule geht, glaubt noch immer an das Christkind, weil ihre Mutter ihr das immer noch einredet, dass ein bestimmter Engel den Auftrag hat sie zu Weihnachten zu beschenken. Sie hat diesen Engel auch gemalt und über ihrem Bett hängen und wenn man sie nach dem Christkind fragt, dann erzählt sie mit strahlenden Augen über ihn, dass Problem ist auch, dass sie das in der Schule erzählt und von den anderen Mitschülern (Die schon alle wissen, dass es das Christkind nicht gibt) ausgelacht und verspottet wird, ihr scheint es noch wenig zu machen, den der Glaube an diesem Engel ist stärker als alles andere. Jetzt bin ich der Auffassung, dass es je länger sie noch an das Christkind glaubt, desto fahrlässiger wird die Geschichte und desto größer der Schock für sie und ich denke mir das eine Welt zusammenbrechen wird für sie. (Wie auch schon nach der Trennung ihrer Eltern). Ich denke mir, normal wirkt sich sowas doch dann auf das ganze Leben aus, wenn man schon im Kindesalter solche Entäuschungen hinter einem hat.
Ihrer Mutter das klarzumachen scheint auch unmöglich, da sie ein kompetter Sturschädel ist und ihren Kopf einfach durchsetzt. Sollte ich es ihr jetzt einfach nach Weihnachten erzählen, dass es kein Christkind gibt um noch mehr Schaden zu verhindern? Ab welchem Alter sollte man es normal den Kindern erzählen oder ist es gernell falsch die Kinder an das Christkind glauben zu lassen, weil man sie ja belügt und weil es dann vermutlich ein kleiner Weltuntergang ist für sie, wenn plötzlich herauskommt das alles eine Lüge war?
30 Antworten
http://de.wikipedia.org/wiki/Christkind Vielleicht mal zur Aufklärung, wer oder was das Christkind ist, das eben NICHT Jesus Christus ist, sondern eine Allegorie der Christnacht.
Meine Eltern hielten es bei mir mit der Wahrheit und ich hielt es mit meinen Kindern genauso. Wir haben auch die Geschichtchen vom Christkind erzählt, aber immer mit dem Wissen und der Ansage, daß es sich um bloße Geschichten handelt und die Eltern und andere liebe Menschen die Schenker sind, weil man sich so gegenseitig seine Liebe zeigt. Es hat mir nicht geschadet. Geschadet hat mir die Kindergarten- und Schulzeit, weil so ziemlich alle anderen Fünf- und Sechsjährigen die Mär vom Christkind ernsthaft glaubten. Meine Aufklärungsarbeit wurde mit Härte seitens der Erzieher und Lehrer beantwortet, denn was falle mir auch ein, den anderen die Wahrheit zu sagen, wo doch die Lüge viel hübscher ist. Es hat mich für mein Leben zumindest mitgeprägt. Das nur, damit Du mal die andere Seite siehst.
Ich halte es für grenzwertig, Kinder überhaupt zu belügen, wenn man selbst versucht, seinen Kindern beizubringen, die Wahrheit zu sagen. Und es ist eine Lüge, auch wenn sie mit Engelshaar und Goldpapier verbrämt wird. Die Enttäuschung wird dementsprechend groß sein. Sie wird nicht plötzlich eintreten (oder vielleicht doch), sondern wahrscheinlich langsam einsickern und immer tiefer werden. Sie wird auch Gefühle von Zorn - der berechtigt ist - und Rachebedürfnis aufkommen lassen. Wer Eltern ist und Sprüche wie "wer einmal lügt, dem glaubt man nicht" absondert, soll sich gut überlegen, ob er seinem Kind solchen Tort antun will und was die Konsequenzen sein können.
Was Du tun wirst und willst, steht natürlich in Deiner eigenen Verantwortung. Ich würde wahrscheinlich versuchen, behutsam aufzuklären. Ich würde versuchen, die Sache so darzustellen, daß die Eltern möglichst nicht böse rüberkommen, sondern daß sie es ja im Grunde gut meinen. Trotzdem ist es eine schwierige Aufgabe. Eines Tages wird das Kind - ob mit oder ohne Dich - die Wahrheit erkennen und entsprechend reagieren. Möglich, daß das leichter wird, wenn Du den Job übernimmst; möglich, daß es leichter ist, wenn Du es nicht tust. Du kennst Deine Nichte besser als ich. Du mußt es letztlich auch entscheiden... Viel Glück, q.
Die beste Antwort, die Auszeichnung hast du dir verdient ;)
Ich will hier gar nicht anfangen zu streiten ob es ein Christkind gibt, Engel und so fort. Das kann nach meiner eigenen Erfahrung kein Streitpunkt sein. Wesentlich erscheint mir aber durchaus zu verstehen was wir so unter Weihnachten verstehen. Hilfreich ist da sicherlich
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturfragen/1958695/
Finde ich jedenfalls. Ich bilde mir ein so hat sie die Möglichkeit den Glauben an Etwas das größer als unser Verstand ist weiter als real anzusehen aber es abzugrenzen gegenüber dem einfach zu kaufenden Zeug mit welchem wir den eigentlichen Hintergrund zumüllen. Immerhin ist es bis heute nicht möglich zu erklären warum unsere Erde sich in genau dem Abstand auf genau diese Weise um die Sonne dreht, es also zur Wintersonnenwende kommt und so fort.
das alles hat kaum etwas mit dem Alter zu tun sondern überwiegend mit der Erziehung , in diesem Fall wohl nur durch die Muttter
Du darfst nicht um der "Aufklärung" wegen mit dem Kind sprechen wollen, sondern es müsste die Mutter einbezogen bleiben.
Da liegt es im argen, wenn sie z. B. die Trennung und ihr Leben eng an "Engel" und andere Glaubensinhalte gebunden hat, um selbst besser zurechtzukommen.
Da hat sie aber die Verantwortung, ihr Kind nicht 1:1 ebenfalls zu neurotisieren.
Also es braucht psychologische Beratung: Du solltest Kinder psychologIn aufsuchen und fragen, wie Du dich verhalten kannst -
Alle wirklichen Christen glauben, dass es Jesus Christus gab. Jeder Mensch ist zunächst ein Kind und daher, sofern Jesus Christus geboren und aufgewachsen ist und allgemein als Mensch existiert, war er auch ein Kind, also gab es das "Christkind". Wenn man als gläubiger Christ also behauptet, dass es das Christkind nicht gibt, dann lügt man als solcher, denn es gab das Christkind und zu Weihnachten feiert man die Geburt des Christkindes (dass das Datum zu Weihnachten eigentlich in der falschen Jahreszeit ist, weil das eigentliche Geburtsdatum Christi eigentlich im Frühjahr gewesen ist und das Datum der Weihnachtszeit eigentlich eine Übernahme des heidnischen Festes der Wintersonnenwende ist, will ich mal nicht weiter betonen ;) ).
Was den Weihnachtsmann angeht, so ist das natürlich etwas anders. Ich sehe kein Problem darin, wenn man Kinder glauben macht, dass es ihn gibt. Soweit ich mich recht entsinne, gab es eine Geschichte um eine Person die tatsächlich in der Vergangenheit Geschenke verteilt hat. So ganz unwahr wäre also auch das nicht.
Außerdem stellt der Weihnachtsmann für Kinder zumindest an Weihnachten, insbesondere wenn sich ein Erwachsener als solcher verkleidet und "besucht", eine gewisse Respektsperson dar, die in gewisser Hinsicht für diesen Abend noch über den Eltern steht. Da dadurch ein Kind für entsprechend belohnende Geschenke darauf bedacht ist, entsprechend ethische bzw. moralische Entscheidungen zu treffen, und den Wünschen der Eltern zu entsprechen, kann der Glaube an den Weihnachtsmann nicht so falsch sein.
Ich finde es eher sehr schade, wenn in einer so aufgeklärten Zeit der Glaube in den Kindern schon so früh zerstört wird. Sie sollten aus eigener Erkenntnis dahinter kommen und dabei am besten ebenso erkennen, wieso sie in geringerem Alter in ihrem Glauben gelassen wurden, damit sie denselben kindlichen Glauben zumindest jüngerer Verwandter respektieren, anstatt diesen zunichte zu machen oder entsprechend zerstören zu wollen.
Man feiert die Geburt Jesu Christi, also die Geburt des Christkindes. Daran an sich ist nichts falsch und ebenso wenig, dass es das Christkind gab, soweit es Jesus Christus als Menschen gab. Es ist also in der Tat keine Lüge - weder in Bezug darauf, dass es das Christkind gab, noch in Bezug darauf, dass zu Weihnachten die Geburt Christi gefeiert wird. Die einzige Lüge besteht darin, zu behaupten, dass die Geburt Christi im Winter stattfand. Das ändert aber nichts daran, dass es keine Lüge ist, dass man zu Weihnachten die Geburt Jesu Christi feiert.
Ich denke, Kinder sollten spätestens, wenn sie die Grundschule gehen, die Wahrheit über den Weihnachtsmann wissen, denn sonst kommt so etwas dabei heraus, wie bei Deiner Nichte. Ihr solltet es ihr erklären, selbst wenn es eine Enttäuschung darstellen sollte, sonst geht das mit dem Verspotten immer so weiter und Deine Nichte wird sich ewig fragen, warum, wenn es den Weihnachtsmann doch gibt. Also, erzähl es ihr. Sie muss es solangsam mal wissen, sonst geht das ewig so weiter und das kann enorme Folgen haben für sie.
Liebe Grüße und trotzdem schöne Weihnachten!
Ich werde es ihr wahrscheinlich nach Weihnachten sagen, denn ich halte es selber schon nicht mehr aus, dass man ein Kind einfach so belügt und die Folgen durch Verspottung einfach nicht sieht. Das kann sich doch negativ auf ihr ganzes Leben auswirken.
Danke dir auch schöne Weihnachten.
Na eben, wenn die Eltern ihr es schon nicht sagen wollen, solltest Du voran gehen und den ersten Schritt machen und es ihr erzählen. Deine Nichte wird sicherlich erleichtert sein, wenn die Verspottung aufhört und ganz ehrlich, kein Kind hat es verdient, gemobbt und verspottet zu werden, nur wegen der Lügen der Eltern!
Genau so sehe ich das auch, ich werde ihr dieses eine Fest Morgen noch lassen und dann wenn der Weihnachtsrummel sich wieder ein bisschen gelegt hat, dann werde ich es ihr sagen denke ich mal.
Dann solltest Du dieses Fest als etwas besonderes für sie machen, sozusagen als letzte Erinnerung daran (Ich hoffe, Du weisst, wie ich das meine). Mach ihr eine besonders große Freude und sage ihr die nächsten Tage dann die Wahrheit. Sie verdient es schließlich, die Wahrheit zu wissen und letztendlich auch den Grund für das Verspotten und Mobben.
Gute Einstellung, dass Du so für Deine Nichte sorgst und den Job der Eltern übernimmtst.
Gute Einstellung, dass Du so für Deine Nichte sorgst und den Job der Eltern übernimmtst.
Sehe ich genauso!
Ist auch so. Machen wenige bzw wenige würden sich so um die Nichte sorgen (ich spreche aus Erfahrungen)
Genau das ist auch das was mich dabei stutzig macht, kein Kind hat es verdient in der Klasse ausgeschlossen zu werden. Das bittere an der Sache ist ja, dass es meine Schwester also die Mutter selbst in der Hand hätte, aber ich werde die Sache sowieso dann nach Weihnachten beenden, dann wird zwar meine Schwester sauer auf mich sein, ist mir aber egal.
Wie Sie selber ja ausführen stimmt das nicht. Man lügt also wenn man den Geburtstag Jesus an Weihnachten feiert. Egal was man tut man lügt.