Wie viel Beweise braucht eine Theorie, um als "sicher" zu gelten?

pupsnase2  30.01.2025, 10:33

was ist "sicher"

Selim7676 
Beitragsersteller
 30.01.2025, 10:44

"Sicher" bedeutet, dass etwas zuverlässig, bewiesen oder sehr wahrscheinlich ist. 

11 Antworten

Die Frage lässt sich gar nicht beantworten.

Eine Theorie gilt solange als korrekt, bis EIN EINZIGER Umstand durch sie nicht geklärt werden kann oder ihr widerspricht. Dann muss sie ergänzt, überarbeitet oder völlig verworfen werden und das geschieht andauernd.

https://de.wikipedia.org/wiki/Theorie#Kriterien

So funktionieren Theorien nicht. Man sucht keine Beweise, sondern Gegenbeweise. Gibt es keine Gegenbeweise, spricht man davon dass die Theorie nicht an der Wirklichkeit scheitert und dann gilt sie als sicher.

Natürlich braucht man dafür eine gewisse Anzahl an Versuchen die Theorie zu widerlegen.


Surbasax  30.01.2025, 10:47

Ein paar ergänzende Stichworte:

Widerspruchsfreiheit, falsifizierbarkeit, Einfachheit: Okhams Rasiermesser, empirische Belege

Eine genaue Zahl lässt sich davon nicht angeben. Vielmehr gilt, dass eine überwiegende Mehrheit an Pros gegenüber einer Minderheit an Kontras die Oberhand gewinnen muss. Es muss also mehr dafür sprechen, als dagegen.

Ich glaube da gibt es keine wirkliche zahl. Das ganze wächst über zeit.

Imgrunde wird jemand ein Experiment haben welches eine Hypothese bestätigt. bzw. eben nicht widerlegt.

Dann werden andere wissenschaftler versuchen dieses Experiment nach zu bauen. Um zu schauen ob sie auf das selbe ergebniss kommen.

Oder ggf. nur das Experiment überprüfen.

Und wenn das Experiment reproduziert werden kann. und der überprüfung standhalten kann. Dann wird man es zumeist anehmen. Und es werden die ersten wissenschaftler davon überzeugt sein das das so stimmt.

Für gewöhnlich trudeln nach dem ursprünglichen versuch auch noch weitere belege ein.

Zum beispiel hat man als man die ersten Gravitaitonswellen sicher gemessen hat. Durchaus gesagt: jo die gibt es. wir haben sie gefunden. Und seit dem hat man auch noch mehr gefunden.

Mit der anfänglichen akzeptanz werden die belege zumeist mehr weil irgendwann wird die Theorie schlichtweg für andere sachen benutzt.

Als beispiel: Unser GPS system nutzt in seinen berechnungen die Relativitätstheorie von einstein. Die müssen das tun. Weil wenn sie mit der newtonschen graviation ihre berechnungen machen werden diese verdammt ungenau über die zeit. Weil man eben nicht beachtet das die uhren in der umlaufbahn ein klein wenig schneller laufen als die bei uns. Und somit die zeiten der laufwege die für die berechnungen benuzt werden ungenau sind. Was zu einer ungenaue berechnung der position führt.

Diese nutzung in sich schaffe weitere belege für die Theorie die da benutzt werden.

Es sammeln sich also über die zeit mehr und mehr belege an. Und je mehr es davon gibt desto sicherer ist man sich am ende das das ganze so stimmen wird wir wir denken das es ist.

Wobei aber viele theorien ihre grenzen haben. So wissen wir jetzt. trotz der ganzen belege schon das Die Relativitätstheorie von einstein nicht die Letzte erklärung der Gravitation sein wird. Sie ist unvollständig. Denn wenn wir die Gravitaion auf quantenebene betrachten dann funktioniert die relativitätstheorie schlichtweg nicht mehr. Die rechnungen spucken werte aus die offensichtlicher unsinn sind.

Ne gwisse skepsis beleibt auch bei den am besten belegten Theorien über. Also nicht alle wissenschaftler des feldes sind entsprechend von ihrer gültigkeit überzeugt und es wird ggf. auch nach alternativen gesucht. Das ist gut so und muss so sein.

Anmerkung zur klarstellung:

Ich rede hier über den Theorie begriff der Wissenschaft. Der Gemeinschaftliche Theorie begriff hat eine andere bedeutung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Aus interesse

Einstein hat mal gesagt zu seinen Kritikern: "Es spielt keine Rolle, wie viele es sind. Ein einziger Grund reicht aus, um meine Theorie zu widerlegen."

Eine Theorie ist also so lange "sicher" bis es ein Widerleg gibt