Woher nimmt sich die Wissenschaft die Anmaßung heraus, Wissen zu schaffen, obwohl sie nur "wissenschaftliche" Theorien herausbildet?
Nur absolute Wahrheiten sollten als Wissen gelten!
Wissenschaft sollte sich daher in Glaubensschaft umbenennen.
7 Antworten
Hallo EVYTNG,
absolute Wahrheiten in Form von unbedingtem Wissen gibt es streng genommen nicht. Oder jedenfalls haben wir Menschen keinen Zugriff darauf.
Aber die Wissenschaft hat Zugriff auf bedingtes Wissen. Heißt: Sie testet ihre Theorien in Form von Experimenten an der Realität bzw. den Bedingungen, die in der Außenwelt bestehen. Als "belegt" bzw. "Wissen" gilt dann etwas, wenn man etwas klar vorhersagen kann, man also schon vorher den Ausgang von bestimmten Dingen weiß, die man eben in Experimenten vorhergesagt hat. Das muss dann auch "objektiv" gelten - also jeder Mensch muss unter den gleichen Bedingungen zu dem gleichen Ergebnis kommen, sodass man subjektive Einflüsse oder eben "Glauben" ausschließen kann. Auf dieser Grundlage lassen sich dann induktiv weitere Theorien ableiten, die man in Experimenten testen kann usw. ... So ist es ein Kreislauf, in dem Wissen (als bedingtes Wissen) generiert wird. Auf Basis dieses Wissens stehen unsere Hochhäuser, halten unsere Brücken, fliegen unsere Flugzeuge und Hubschrauber, funktionieren unsere Computer, funktioniert unsere Medizin usw. ... Das ist keine "absolute" Wahrheit, weil es, sobald wir Unbekannte haben, nicht mehr (exakt so) funktioniert (ganz banal gesagt würden diese Dinge auf dem Mond so nicht mehr funktionieren, weil dort andere Bedingungen herrschen). Aber es ist eben eine bedingte Wahrheit, nämlich eine, die an Außenbedingungen geknüpft ist. Eine unbedingte Wahrheit wäre frei davon - aber das ist auch nichts, was Wissenschaft von sich behaupten könnte und auch nicht behauptet (jedenfalls keine seriöse).
Hoffe, ich konnte es gut erklären.
Liebe Grüße
Ruthe bringt es auf den Punkt!

nur das problem ist, es gibt nicht eine absolute wahrheit
und wenn das alles nur eine illusion deines verstandes ist?
es gibt keine absolute wahrheit
So richtig versrtehe ich das Problem nicht, oder wieso das anmaßend ist, wissenschaftliche Theorien als "Wissen" zu deklarieren. Eigentlich ist schon so, dass Wissenschaftler von der Haltung her Theorien und Modelle als vorläufig sehen, als das "bis jetzt beste Modell", das durch neue Beobachtung immer in Frage gestellt werden kann (oder bei dem bestimmte Schwächen bereits bekannt sind). Vor allem sind wissenschatlich informierte Modelle besser als gar keine (weil man damit immerhin potenziell ein bisschen etwas über die Realität verstanden hat).
Ich finde es auch verkehrt, den Begriff "Theorie" so zu verwenden, als wäre das "bloß etwas ausgedachtes", als wäre es eine reine Vermutung. Theorien stützen sich auf Befunde und werden durch diese nahegelegt oder eben "nicht widerlegt". D.h. hinter guten wissenschatlichen Theorien steckt eine Reihe von Beobachtungen und Befunden. Damit ist es zwar immer noch eine Theorie in dem Sinne, das bestimte Gesetzesmäßigkeiten formuliert werden, aber es ist nicht bloß eine reine Vermutung, sondern schon mehr als das.
Keiner spricht von einer absoluten Wahrheit. Nur von Wissen. Was man, zu diesem Zeitpunkt, halt weiss. Wissen verändert sich im Laufe der Zeit.
Stimmt. Computer, Mikrochips, Raumfahrt, Flugzeuge, MRT, Chemotherapie...da scheint die Wissenschaft ja wohl ziemlich korrekt zu liegen, was?