Wie steht ihr zu modernen Museumskonzepten?
Gestern besuchte ich ein Museum, das ursprünglich ein "Heimatmuseum" war. Jetzt zeigt es kaum noch Exponate, sondern besteht hauptsächlich aus an die Wand geschriebenen Schlagworten. Man kann diesen "nachgehen", indem man sich einen Hörer ans Ohr hält, aus dem jemand einen historischen Text vorliest. Die wenigen ausgestellten Gegenstände sind nicht nach Schönheit oder Seltenheit ausgewählt, sondern dienen lediglich als Illustration für die Texte. Zum Beispiel hingen dort zusammenhanglos eine Wanduhr aus den Fünfzigerjahren und ein Kohlebügeleisen, um die Industrialisierung der Gegend zu "illustrieren".
Mir gefielen die traditionellen Heimatmuseen, die die Wohnungen früherer Menschen nachbildeten, besonders schöne Beispiele vergangener Moden zeigten oder archäologische Funde in Vitrinen präsentierten.
4 Antworten
Ich mag immersive Ausstellungen, die alle Sinne ansprechen und mit Technik Eindrücke nochmal unterstützen.
Aber es sollte auch richtig eingesetzt werden.
In deinem Beispiel das Zimmer und ZUSÄTZLICH imemrsive Elemente.
Oh ja, ich habe / hatte da auch schon reichlich negative Erlebnisse beim betrachten so mancher Ergebnisse "moderner Museumspädagogik".
Kaum Hintergrundinformation, wenig Artefakte, obwohl das Depot überquillt, teils manipulative "Erklär"-texte, teils bevormundende Kommentierung.
Leider merkt man das häufig erst, wenn man schon in der Ausstellung ist.
Glücklicherweise gibt es auch noch weiterhin interessant gestaltete und kuratierte Ausstellungen.
Ja, brauche ich nicht ohne Exponate, warum sollte ich da hingehen..
Da wir bei der Erschafung eines Museums beteiligt waren weis ich so einiges über so etwas. Ich finde Musehen die vollgestellen Rumpelkammern glichen nicht gut.
Ich kann nur Museen, wie das, welches ich besucht habe, zukünftig meiden, ja.
Mach ich doch gern!
Danke für deine Antwort!
Ich liebe alte Rumpelkammern, in denen man herumstöbern und Schätze entdecken kann!