Wie sehr beeinflussen soziale Medien heute unser Dating- und Liebesleben?

9 Antworten

Er erschwert Bindungen, da sich keiner nach einem Date abmeldet. Es wird kräftig bis zur Endoptimierung ("vorüber"gehendem Verliebtsein?) weitergesucht.

Es entsozialisiert am Ende alle, die suchen.

Aber es ist eine vorgeschaltete Oberfläche. Entkleiden, nicht im Wahrsten Sinne gemeint, muss man sich dann, wenn man sich real trifft. Ich kannte bisher nur einen wirklich sympathischen Mann von einer Dating-Plattform.

Woher ich das weiß:Hobby

Es gibt zwei typische Missverständnisse übers Onlinedating.

  1. Online Dating ist eigentlich nichts weiter als eine Kontaktmöglichkeit. So wie eine Zeitungsannounce. Ersetzt wird also nicht das Dating, sondern eher das Inkontakttreten. Man muss keine Frauen auf der Straße, im Club usw. ansprechen.
  2. Online Dating ist nicht einfacher. Es funktioniert nicht von der Couch aus. Es ist nur eine Alternative.

Wer diese beiden Aspekte nicht verstanden hat, tendiert oft zu Thesen wie:

erschwert es echte Bindungen
...
kennenlernen und verlieben

Die Krankenkassen stellen die Zunahme von medizinischen Problemen durch Nutzung von Dating-Apps fest:

60% der App-Nutzer erleben Frust und Zorn dadurch: Ausbleibende oder unfreundliche Antworten, Stress durch das Überangebot, Sex-Fokussiertheit und Botaktivitäten der Service-Betreiber zur Erhöhung der Einnahmen.

Der Dienst Lablue ist kostenfrei sinnvoll nutzbar. So weit ich mich erinnere kann man ohne Bezahlung die Chats nur 2 Monate lang aufheben, ansonsten ist man aber nicht eingeschränkt. Ich habe dort explizit nicht nach Sex oder der Liebe für's Leben gesucht und das vor jedem Treffen klar gestellt. Mit ging es um Kontakte und offene Gespräche und damit war ich dort wohl ein bunter Hund. Ich hatte bis zu 5 Treffen pro Woche :-) Klar, wenn es gefunkt hätte, wäre ich auch nicht weggerannt, aber da ich da überhaupt keinen Druck hatte, war das ziemlich erfolg- und aufschlussreich. Das Daten läuft so prima - solange man nicht auf mehr als nur das Treffen aus ist. Das ist aber bei vielen anderen Personen nicht der Fall und so ist meine Erfahrung mal wieder nicht gut übertragbar.

Ich bekam dort mehr Besichtigungstermine als Nachmieter von Wohnungen als über die üblichen Immobilien-Dienste. ;-)

Die Sozialen Medien wie Instagram haben nur dann Einfluss auf das Liebesleben, wenn man sich aktiv dazu entscheidet. Man kann das auch sehr gut trennen und Informationen aus dem Internet konsumieren, die Kontaktsuche dann aber doch im realen Leben durchführen. Da Insta&Co aber dazu optimiert wurden, die Aufmerksamkeit der Nutzer möglichst lange zu beanspruchen, sind sie eine ernste Schwierigkeit in einer bestehenden Partnerschaft.

Im Öffentlichen Nahverkehr sind Handys absolute Gesprächskiller. Nun ist es in Deutschland auch vorher schon unüblich gewesen, dort mit anderen zu sprechen. Das fand ich z.B. in Südafrika faszinierend anders, wo man sich ganz selbstverständlich überall mit anderen unterhält.

Ich denke, dass Dating-Apps und soziale Medien das Liebesleben ziemlich verändert haben. Einerseits finde ich’s total spannend, wie einfach es heute ist, Leute kennenzulernen, die ich sonst wahrscheinlich nie getroffen hätte. Gerade wenn man ein bisschen eigene Vorstellungen vom Leben oder von Beziehungen hat, fühlt sich das wie eine riesige Chance an. Ich mag diese Vielfalt und dass heute irgendwie mehr Platz dafür ist, einfach man selbst zu sein.

Aber ganz ehrlich: Es macht’s auch nicht immer leichter. Manchmal habe ich das Gefühl, dass alles so schnelllebig geworden ist. Ein kurzer Chat, ein paar Swipes – und zack, auf zur nächsten Option. Da fällt es echt schwer, richtig in die Tiefe zu gehen oder einfach mal Geduld zu haben, jemanden wirklich kennenzulernen. Und klar, wenn ich auf Instagram ständig diese perfekten Paare oder superfotogenen Singles sehe, frage ich mich manchmal schon, ob ich überhaupt mithalten kann oder ob bei mir irgendwas "fehlt".

Unterm Strich glaube ich, dass soziale Medien und Apps schon viel möglich machen – aber wenn ich nicht aufpasse, verlieren echte Verbindungen schnell an Bedeutung. Für mich heißt das: bewusster mit all dem umgehen, mehr aufs echte Gefühl hören und nicht nur auf den nächsten schnellen Kick.

Das Phänomen ist gekoppelt an die Neuzeit Frau. Heisst die Frau kann erstmals selbst für sich sorgen und benötigt nicht unbedingt mehr ein Partner. Dazu kommen Dating Apps die die Reichweite massiv erhöht und Studien belegen, dass ca. 80% der Frauen 10% der Männer wollen. Das ist ein massives Ungleichgewicht und ist für beidseitig frustrierend. Frauen reklamieren, dass es keine tollen Männer gibt und Männer, dass die Frauen wählerisch sind.

Das liegt an 2 Faktoren, Frauen sind so sehr wählerisch und Männer legen sich nicht ins Zeug. Hinzu kommt, "es könnte noch was besseres kommen..." und man hat angst ein Abenteuer zu verpassen. Das war früher ganz anders und beides hat vor und Nachteile.

Ich aus meiner Sicht musste diese Erfahrung als Mann machen und kann sagen, wenn man an sich arbeitet, schmerzen durchlebt und sich entwickelt, dann klappt es automatisch und so hat man mit Dating Apps eine weitere Reichweite die wirklich passende Frau zu finden - was bei mir und vielen Freunden der Fall war und seither viele sogar geheiratet haben.