Wie kommuniziert ihr Eltern mit euren kleineren Kindern das Thema Messerstecher und Weihnachtsmarkt-Amokfahrer?
Mit "kleineren" Kindern meine ich Kinder ab Schuleintritt bis etwa 10/11 Jahren.
Wie sucht ihr das Gespräch mit euren Kindern, falls ihr mitbekommt, dass sie verstört reagieren, aber nicht sprechen, wenn sie Gespräche der Eltern oder anderer Erwachsene über das Thema mitbekommen?
Und wie sprecht ihr über das Thema, wenn euch die Kinder direkt auf das Geschehene ansprechen? Wie offen sprecht ihr mit ihnen darüber und wie beruhigt ihr sie?
Welche Erfahrungen habt ihr vor und nach den Gesprächen in dieser Beziehung mit euren Kindern gemacht?
6 Antworten
Meine Tochter ist erst 6 Jahre alt, da wird sie von außen mit solchen Themen nich konfrontiert.
Allerdings hat mich der Anschlag in Magdeburg sehr mitgenommen. Denn das ist meine Heimatstadt und ein großer Teil meiner Familie lebt dort. Denen ist zum Glück nichts passiert, aber ich war trotzdem zwei Tage völlig fertig, weil ich die Stadt kenne. Früher war das mein Schulweg.
Irgendwann hat meine Tochter mich dann beim weinen gesehen und hat gefragt, was los ist.
Ich hab ich gesagt, dass es in MD einen schlimmen Unfall gab, dass es unserer Familie aber gut geht und dass Mama jetzt weint, weil sie so einen Schreck gekriegt hat.
Das war für sie dann ok und weiter kein Thema mehr für sie.
Wäre jemand aus der Familie betroffen gewesen, hätte ich es sicherlich anders erklärt, und wenn sie älter wäre, dann auch. Aber so war es für ihr Alter und die Situation angemessen.
wer alt genug für eine frage ist, ist auch alt genug für eine antwort.
eine antwort mit einfachen worten.
ich halte sehr viel davon, kleinere kinder von nachrichten dieser art komplett abzuschirmen. sie erfahren noch früh genug, wie schlecht die welt ist.
zunächst ist es wichtig, grundvertrauen und das gefühl der geborgenheit aufzubauen. denn das macht kinder psychisch stabil. ein psychisch stabiles kind wird keine grundlosen ängste aufbauen, sondern zunächst sein eigenes näheres umfeld betrachten.
Meine Tochter war bei 9/11 auf Klassenfahrt und da hat sie dort nichts davon mitbekommen. Wir mussten ihr danach erzählen was passiert ist (sie war 9 Jahre alt) das war extrem schwer für uns Eltern da es so unfassbar war. Vermeiden ging aber nicht 😞
Tragischer und dramatischer Zwischenfall. Das außerordentliche der Situation und damit auch den Einzelfall als Einzelfall sollte klar rüber kommen.
Ansonsten eine Gegenfrage: Wie geht ihr mit Kindern um, wenn es um Verkehrstote geht? 1 Kind pro Woche!
Wir sollten uns auch nicht als Erwachse nicht zu stark ängstigen lassen, durch dieses grauenhafte Ereignis. Dann geht es den Kindern auch gut, die sehr auf unsere Stimmungen und Reaktionen achten.
Ich würde erst darüber reden, wenn sie nachfragen!
Dann sind sie eher bereit zuzuhören und zu verstehen.
Danke für deine Antwort! Tolle Reaktion!