Wie geht ihr mit unempathischen Menschen aus der Familie um?
Hallo zusammen,
mein Mann hat im März die Diagnose bekommen, dass er eine neue Niere braucht, da beide nur noch 11 % arbeiten (chronische Erkrankung). Ich war sehr erstaunt, als seine Mutter meinte, sie würde ihm, wenn es möglich wäre, eine Niere spenden. Aus Angst vor dem Eingriff (was ich gut verstehen kann) hat sie die Zusage nun zurück gezogen. Es ist in meinen Augen legitim, wenn sie sagt, sie kann das nicht, auch wenn es um ihren eigenen Sohn geht. Aber eine Aussage fand ich echt den Oberknaller. Und zwar meinte sie:,,Du bist ja junger Familienvater, da stehst du auf der Spenderliste bestimmt ganz oben und dann gehst du halt 2 Mal die Woche zur Dialyse, bis du dann mal eine Niere bekommst!" Daraufhin (das Gespräch wurde am Telefon geführt) hat sie das Gespräch abgebrochen. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll oder wie ich damit umgehen soll. Für meinen Mann ist ein großer Hoffnungsschimmer geplatzt, aber das nun von seiner eigenen Mutter zu hören ,,Ja, dann gehst du halt zur Dialyse zweimal die Woche (was dreimal sein wird) find ich so empathielos. Versteht mich nicht falsch. Ihr Körper, ihre Entscheidung.... aber der Rest macht mich nur ratlos. Für uns als Familie ist es ein lebensverändernder Einschnitt ins Leben.
Ich bin so fassungslos von ihrer Aussage und weiß nicht mehr, wie ich ihr begegnen soll.
Wie kann eine Mutter sowas zu ihrem Kind sagen in absoluter Gleichgültigkeit, auch im Hinblick darauf, dass wir unser zweites Kind erwarten.....?
Wie würdet ihr damit umgehen? Also mit solchen Aussagen? Meine Schwiegermutter ist kein einfacher Mensch, aber das ist in meinen Augen echt grenzwertig.
Liebe Grüße
5 Antworten
Ich finde das sehr merkwürdig. Als Mutter - ich bin noch keine - würde ich doch alles tun um meinem Kind (egal wie alt das "Kind" ist, es bleibt immer ein Kind) zu helfen.
Meine Schwiegermutter ist auch so ein empathieloser Eisblock und du weißt dass deine auch so ist also hättest damit ja rechnen können das was dummes kommt
Klar ist es das eigene Kind und du hättest gewiss anders reagiert, aber man darf nie von anderen das erwarten was man selbst bereit wäre zu geben.
Reg dich nicht auf
Das ändert nichts an der Situation.
Total...Es macht mich so traurig für meinen Mann...
Das kann ich sehr gut nachvollziehen und stellt auch dese Frau als Person echt in Frage
Ja. Aber nicht jeder Mensch ist gleich... Und in den ,,tollsten" Familien zeigen sich oft tiefe Abgründe...
Da hast du vollkommen Recht.
Aber ich hoffe und wünsche dir und deinen Mann echt nur das Beste und ärgert euch nicht zu sehr.
Ich nehme an, es hat noch nie Untersuchungen gegeben, ob deine Schwiegermutter für eine Lebendspende überhaupt in Frage kommt, oder...?
Die Übereinstimmung aller relevanten Parameter müsste ja überhaupt erst mal gegeben sein.
Ja, ich verstehe das schon. Aber wenn man in Anbetracht von Blutgruppe und Gewebewerten wüsste, dass sie sowieso nicht in Frage käme, bräuchte man keiner vertanen Chance hinterher zu trauern.
Ich verstehe auch was du meinst. Ich denke alleine aus meiner Sicht als Mutter möchte ich wissen ob ich in Frage komme. Natürlich werde ich mich auch testen lassen ob ich in Frage käme um gegebenenfalls zu spenden. Für mich kommt es nur zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Frage weil ich aktuell schwanger bin und ein fast 2 Jähriges da sitzen habe, was auch eine gesunde Mutter braucht...Es ist so verzwickt. Aber mit dem Statement finde ich hat sie alles gesagt und dann ist es für sie auch völlig in Ordnung, wenn ihr Sohn (zum Glück gibt es Dialyse) zur Dialyse muss. Ohne zu wissen ob sie in Frage käme.
Sie hat bisher testen lassen ob ihre Nieren gesund sind und gut arbeiten. Ob sie überhaupt in Frage käme war nicht geklärt. Aber das ist ja auch nicht mehr relevant weil sie nicht mehr spenden will.
Es ist ihre abgewogene Entscheidung, daher ist deine Empoerung uebertrieben
Es geht nicht um ihre Entscheidung sondern um ihre unmögliche Aussage. Ich akzeptiere ihre Entscheidung, aber ihre Aussage ist in meinen Augen einfach Fehl am Platz.
Das empfinde ich schon als aufgebauschte Entrüstung. Eine Freundin von mir hatte die gleiche Diagnose und ging 6 Jahre lang 3xwöchentlich zur Dialyse bis sie überraschend starb. Es bleibt zu hoffen, dass Dein Partner bald eine Spenderniere erhält, weil solch ein Prozedere wünscht man wirklich niemandem.
Aus Sicht einer Mama kann ich nur sagen ich würde meinen Kindern eine Niere geben.
Wie alt war sie? Und an was ist sie letztendlich gestorben wenn ich fragen darf? Mein Mann wäre zum jetzigen Zeitpunkt wenn er dann zur Dialyse geht 18 Stunden die Woche damit beschäftigt. Es hängt sehr viel dran wie es finanziell auch weitergeht. Hat man da nicht als Mutter einen Funken Mitgefühl und sagt einfach ,,Ich habe Angst vor der OP aber ich bin trotzdem für dich da, auch wenn ich dir keine Niere geben kann/möchte."? Ich steck nicht in ihrer Haut trotzdem finde ich ihre Aussage so daneben. Eine Dialyse ist kein Spaziergang...
Da hast du vollkommen recht. Und es ist ihr Körper sie entscheidet.