Welche politischen und sozialen Faktoren trugen zum Aufstieg Hitlers und der NSDAP in Deutschland bei?

5 Antworten

  • u.a. Versailler Vertrag, der von weiten Teilen der Bevölkerung als "schmachvoll" betrachtet wurde.
  • Weltwirtschaftskrise / Inflation am Ende der 20er Jahre
  • Instabiles politisches System nach WK1 (die Weimarer Verfassung hatte leider einige "Fehler")

Hier, schaue dir mal dieses Video von MrWissen2Go an - der erklärt das anhand von fiktiven Beispielen ziemlich gut und simpel, welche Faktoren damals dabei ausschlaggebend waren:

https://www.youtube.com/watch?v=dD4y3B27VMM


Abdul098123 
Beitragsersteller
 02.04.2025, 20:33

Dankeeee

Folgen des ersten Weltkriegs. Zersplitterung der Demokratie durch zu viele Parteien - zu viele Meinungen - wirtschaftlich schwierige Zeiten.

Es gab sechs Millionen Arbeitslose, viele unzufriedene Bürger sowie den Versailler Vertrag, der vielen ein Dorn im Auge war:

Umso mehr Raum bot diese Erzählung nach 1945 für exkulpierende Argumente. Schon in den 1930er Jahren hatten viele Deutsche die große Zustimmung zum Nationalsozialismus mit Versailles erklärt. Nun begründeten ehemalige Anhänger des Regimes, warum sie in die NSDAP eingetreten waren: nicht aus ideologischer Überzeugung und antisemitischem Eifer, sondern weil man es den Nationalsozialisten zutraute, den ungeliebten Versailler Vertrag zu überwinden.

Quelle: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/288790/verhasster-vertrag/

Des Weiteren war die Weimarer Republik zu demokratisch:

Die Verfassungsschutzbehörden sind als Reaktion auf die Erfahrungen der Weimarer Demokratie und ihres Zerfalls entstanden. Als erste freiheitliche Verfassung Deutschlands war die Weimarer Reichsverfassung vom idealistischen Demokratiemodell der "reinen Toleranz" geprägt. Jede politische Strömung sollte die Möglichkeit haben, sich durchzusetzen, soweit sie nur die erforderliche Mehrheit im Parlament erreichen konnte. Man ging davon aus, dass sich die Demokratie im freien Spiel der Kräfte als die beste denkbare Staatsform von selbst durchsetzen werde.
Deshalb hat man auf effektive Instrumentarien gegen Verfassungsfeinde verzichtet. Diese Toleranz der Weimarer Verfassung wurde von Beginn an von Links- und Rechtsextremisten missbraucht. Sie bekämpften die Republik mit allen erdenklichen Mitteln und nutzten dabei ganz gezielt diese Schwäche der Verfassung.
So äußerte sich Goebbels in seiner Eigenschaft als Reichspropagandaleiter der NSDAP in einem Artikel der nationalsozialistischen Berliner Parteizeitung "Der Angriff" vom 30. April 1928 ganz offen zu der Zielsetzung seiner Partei, die Demokratie zu zerstören:
"Wir gehen in den Reichstag hinein, um uns im Waffenarsenal der Demokratie mit deren eigenen Waffen zu versorgen. Wir werden Reichstagsabgeordnete, um die Weimarer Gesinnung mit ihrer eigenen Unterstützung lahm zu legen. Wenn die Demokratie so dumm ist, uns für diesen Bärendienst Freikarten und Diäten zu geben, so ist das ihre eigene Sache. Wir zerbrechen uns darüber nicht den Kopf. Uns ist jedes gesetzliche Mittel recht, den Zustand von heute zu revolutionieren."
Die Geschichte hat uns gelehrt, dass die Nationalsozialisten ihr offen erklärtes Ziel ohne größere Widerstände verwirklichen konnten. Sie haben die Demokratie zerstört und eine eigene nationalsozialistische Diktatur errichtet. In ihrer zwölfjährigen Zwangsherrschaft verübten sie in Deutschland und von deutschem Boden ausgehend beispiellose Verbrechen gegen die Menschen, die aufgrund ihrer Religion, Herkunft oder Weltanschauung verfolgt wurden. Schließlich stürzte ihr Terrorregime die Welt in einen verheerenden Vernichtungskrieg, der über viele Länder und Millionen von Menschen unendliches Leid und Zerstörung brachte.

Quelle: https://www.verfassungsschutz-mv.de/verfassungsschutz/entstehungsgeschichte/


Politisch:

  • Dolchstoßlegende
  • Novemberrevolution → Hitler nannte die Revolutionäre „Novemberverbrecher“.
  • Münchner Räterepublik → führte vor allem in Bayern zu mehr Antisemitismus und Antikommunismus
  • Einsatz von Freikorps und Reichswehr gegen Kommunisten → Zu Beginn bestand die SA hauptsächlich aus Angehörigen verschiedener Freikorps sowie einigen Angehörigen der bayerischen Reichswehr.
  • Versailler Vertrag → Forderungen nach Gebietsabtretungen, Reparationen, Reduzierung des Militärs usw.; wurde von den Deutschen mehrheitlich als „Schmachfrieden“ und „Diktatfrieden“ empfunden
  • Ordnungszelle Bayern: Bayern wurde Sammelbecken nationaler und völkischer Extremisten.
  • Ruhrbesetzung

Sozial:

  • „Schwarze Schmach“: Kampagne gegen französische Kolonialtruppen im besetzten Rheinland
  • Hyperinflation → förderte Hunger und Kriminalität
  • Weltwirtschaftskrise → brachte Firmenzusammenbrüche, Bankenschließungen und Massenarbeitslosigkeit