„Was, wenn wir alles falsch verstanden haben?“
Stell dir vor, all das, worauf unser tägliches Denken, Handeln und Fühlen aufgebaut ist – unsere Überzeugungen über Zeit, Realität, Identität, Fortschritt, Glück – wäre nur ein Konstrukt. Nicht im philosophischen Sinn allein, sondern als fundamentale Täuschung, gewachsen aus Jahrtausenden von Annahmen, Geschichten und Bedürfnissen.
Was wäre, wenn unsere Vorstellung von „Ich“ nur ein Nebeneffekt von Sprache ist? Wenn Fortschritt uns nicht weiter-, sondern nur schneller in die Irre führt? Wenn Wahrheit kein Ziel, sondern ein Nebenprodukt von Mut ist?
Diese Frage ist kein Versuch, eine Antwort zu finden – sondern ein Impuls, etwas in Frage zu stellen, das wir nie bewusst gewählt haben.
Worauf basierst du dein Leben wirklich? Und was, wenn du es morgen anders sehen würdest?
👉 Was, wenn wir alles falsch verstanden haben?
7 Antworten
"Cogito, ergo sum." schrieb Descartes: Das "Ich", das er "beweisen" möchte, steht aber schon im Anfangsverb (ich denke): Der Satz wäre also ein Zirkelschluß.
Dramatischer ist das mysteriöse Cotard-Syndrom. Menschen die von diesem Syndrom befallen sind, spüren ihren eigenen Körper nicht mehr und meinen deshalb sie wären tot. Als Konsequez könnte man sagen:
"Ich fühle und daher weiß ich, dass ich existiere."
Der Quantenphysiker Anton Zeiliger hat geschrieben:
"Realität und Information sind ein und dasselbe."
D.h. wir können nicht erkennen ob wir in einer Simulation leben.
Was soll dann sein? Dann würde es genauso schön sein, wie es jetzt ist. Denn Gedanken formen Realität, und meine sind (größtenteils) positiv...🤷♀️
Die Realität, die von Gedanken "geformt" wird, findet doch bloß in Köpfen, in Gehirnwindungen statt!
Naja, nicht ganz, es ist natürlich schon Realität, wenn es z.B regnet, aber wie du den Regen empfindest, ob als unangenehm oder angenehm, ob du dich darüber ärgerst oder freust oder ob er dir egal ist, ist DEINE persönliche Realität, die du in deinen Gehirnwindungen kreierst, ja. Ist das nicht schön, dass wir uns unsere eigene Welt schaffen können? 😊
Regen wird aber bestimmt nicht in Gedanken "geformt"! Wie wer Regen empfindet hat mit dem Regen selbst und der Realität nichts zu tun.
Das ist das, was ich gesagt habe! Es gibt Realität und gefühlte Realität, und die ist das, was unser Leben bestimmt. Realität ist immer an das Erleben gekoppelt. Wenn 2 Leute im gleichen Regenschauer stehen, wird das für beide ein völlig anderes Erlebnis, eine völlig andere Realität sein. Die einen werden sagen: was für ein toller Regen, den schickt der Himmel , denn ich ich schwitze gerade so sehr .... die anderen werden sagen: was für ein 💩 Regen, ich friere, und nun auch noch das.... für die einen ist Realität, dass wir gerade gutes Wetter haben, für die anderen ist Realität, dass wir gerade schlechtes Wetter haben, was stimmt nun? 😉. Es ist alles in unserem Kopf!
Das Beispiel hat nichts mit Realität zu tun, doch mit unterschiedlicher Wahrnehmung der Realität. Wenn wir das für die Realtät halten, dann irren wir.
Noch mal: die Wahrnehmung bestimmt die Realität! Realität ist für jeden Menschen völlig unterschiedlich. Es kommt niemals darauf an, was IST, sondern immer nur, wie man sich damit füht, was man darüber denkt....DAS ist für jeden seine eigene Realität in seinem eigenen kleinen Mikrokosmos.
Was ist denn deiner Meinung nach Realität?
Die Wahrnehmung ist bloß die Sichtweise. Wenn ich einen Flußlauf sehe zwischen Hügeln sehe ich, wenn ich ihn vom Ufer aus betrachte bist zur nächsten Flußbiegung. Wenn ich auf eine Hügel steige kann ich mehr von Flusslauf sehen. Wenn ich mit einem Hubschrauber fliege, kann ich den gesamten Flußlauf sehen. Was ich wo und warum sehe/sehen kann hat überhaupt nichts mit der Realität zu tun, nur mit meinen Möglichkeiten der Wahrnehmung.
Oh Mann, und was ist das jetzt anderes, als das, was ich gesagt habe? 🙄
Gefühl ist Gefühl; Realität ist Realität. "Gefühlte Realität" gibt es nicht. Ideen von Realität gibt es. Man nennt es Illusion(en).
Es gibt keine absolute Realität! Realität ist immer nur das, was sie für uns als Individuum in diesem Moment darstellt. Das, was wir glauben, zu wissen. Selbst wenn du mit dem Hubschrauber über den Flusslauf fliegst, kannst du nicht mit Gewissheit sagen, dass das der GESAMTE Flusslauf ist. Selbst, wenn du ihn eigenhändig nachgemessen hättest, könnte er unterirdisch weitergehen, und wo hört der Fluss auf und wo fängt das Meer an? ...Gäbe es eine absolute Wahrheit, eine absolute Realität, wären Wissenschaftler und Forscher arbeitslos, und die Philosophie wäre gestorben.
Aber ich glaube du hast nicht verstanden, worum es mir geht. Ich habe auf die Frage geantwortet, die da lautet: was wäre, wenn NICHTS real wäre, wenn nichts so wäre, wie es scheint, worauf basiert dann das Leben? Und ich sage, wenn es schon keine absolute Wahrheit gibt, dann können wir uns die vermeintliche Wirklichkeit doch zumindest so "hindenken", dass wir glücklich sind. Und wie von Zauberhand passieren dann auch kurioserweise ganz viele Sachen, die uns tatsächlich glücklich machen.
Und da wir nichts anderes kennen, als unsere eigene Wirklichkeit, würde es keinen Unterschied machen, ob es eine Realität gibt, oder nicht. Realität ist das, was wir glauben, das sie ist - und damit IST sie! 🤷♀️
Ich denke, dass ich jetzt schon vieles anders sehe als ich es mal gesehen habe und bin sehr froh darüber.
Wenn es so wäre, dass ich morgen sozusagen aufwache und merke, ich bin einer Täuschung erlegen, wäre ich natürlich zuerst etwas irritiert aber dann werde ich mich einfach anpassen, bzw ich versuche es nach und nach, wenn es nicht gleich sofort geht.
Ich denke so, wie wir uns als Menschheit alles aufgebaut haben, ist es eine Möglichkeit von Vielen, aber da alles genau SO funktioniert hat wie es nun mal im gesamten Universum funktioniert hat, haben wir uns entwickelt, wie es nun mal war.
Ich-Bewusstsein entsteht durch Sprache, durch Ausdruck und Eindruck im Wechselspiel, durch Kreativität.
Fortschritt führt immer hin zum Zerfall im größeren Sinne - Entropie. Ob er paar Turns macht und was erschafft ist letztlich "egal", weil im Endeffekt eh alles auf Zerfall zuläuft. Schneller kleinere Ziele im Leben zu erreichen trägt nicht unbedingt zu langfristigem Glück bei.
Ich basiere mein Leben auf meinen paar Erinnerungen und dem Anspruch an mich selbst, integer zu handeln. Ich liebe auch die Kunst, kreativ sein, weil dann weniger das was zählt als das wie:)
Das ist keine Frage des WENN.
Es ist die Realität.
Um die Dinge richtig zu verstehen brauchst du selbstbeherrschung.
Konzentration.
Und Ablegen des Stolzes, der dich daran hindert die Einfachen Dinge des Lebens zu erkennen.
Besonders das streben nach hohen anspruchsvollen Dingen und Aussagen verführt uns in die Irre.
Lange Sätze.
Wer da aufmerksam ist, wird bemerken, dass da nur genommen und beachtet wird, was dem Menschen der es hört oder liest dient.
Ich habe selbst diesen Test hier schon öfters durchzuführen versucht.
Wenn ich längere Aussagen machte wurde nur auf einen Teil reagiert und geantwortet.
Dieser aber war der für mich unrelevante und auch dem Thema nicht dienlich.
Sobald ich dann das ganze in einzelnen Sätzen brachte, sind bisher alle ausgestiegen vor Empörung und mit haltlosen Unterstellungen.
Was zeigt das?
Die Menschen sind gar nicht an Zuverlässigem Interessiert, sondern nur daran, was sie bestätigt, ihnen Recht gibt.
Somit also den Lügen des Lebens.
Was für Zeilinger gilt, gilt nicht zwingend für alle. Wer ist in diesem Fall "wir"?