Was sagt ihr zu dieser Klausur?

9 Antworten

Geschlecht ist schon seit Ewigkeiten ein Thema in den Literaturwissenschaften - und genau das liegt hier beim ersten Bild vor: eine literaturwissenschaftliche Englischklausur.

Bei Bild zwei sind die Skills, die getestet werden, ebenfalls klar und unabhängig vom Inhalt. Zumal der Inhalt von einer hochwertigen Quelle stammt und ganz klar darstellt, wem welche Aussage zuzuordnen ist.

Was daran nicht "neutral" sein soll, frage ich mich allerdings. Wäre es "neutral", die Existenz von bestimmten Menschen totzuschweigen?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Doktor der Englischen Sprachwissenschaft

KarlKlammer  17.05.2025, 16:25
Zumal der Inhalt von einer hochwertigen Quelle stammt und ganz klar darstellt, wem welche Aussage zuzuordnen ist.

Der MDR-Artikel ist absolut minderwertig.

Adomox  17.05.2025, 16:28
@KarlKlammer

Abgesehen davon, dass ich die Quelle und Form bewertet habe, und nicht den Inhalt: Was stört dich am Inhalt?

KarlKlammer  17.05.2025, 16:54
@Adomox

Als kleine Hobby-Juristin, die viel Spaß mit dem Standesamt Erfurt zu dem Thema hatte und nette Gespräche mit der am Amtsgericht zuständigen Richterin: Die Systematik des Gesetztes und des Personenstandsrecht wird von der Autorin nicht verstanden.

Der Behauptung dass "trans* Menschen" über das TSG ihren Geschlechtseintrag hätten welchseln können ist zutiefst zynisch. Hier wird ausgeblendet warum es dieses Gesetz überhaupt gibt und dass die belastende analoge Anwendung des TSG statt des §45b wahrscheinlich verfassungswidrig war.

Ich meine wenn die Aufgabe ist die Hauptaspekte eine Gesetzes zu beschreiben, wäre es vielleicht nützlich, wenn als Quelle ein Artikel vorliegen würde, der die juristischen Aspekte auch korrekt wiedergeben würde.

Inkognito-Nutzer   17.05.2025, 17:20

Nein, totschweigen natürlich nicht aber das habe ich ja auch nicht gefordert.

Inkognito-Nutzer   17.05.2025, 17:44
@Adomox

Auch die andere Seite beleuchten. Kritiker. Zb leute, die – richtigerweise – sagen, dass es nur zwei biologische geschlechter gibt. Oder leute, die mal begründen, WARUM ein psychologisches Gutachten vor der namensänderung sinnvoll ist. Oder den schwerpunkt des unterrichts auf die kontroverse um das thema legen, und die hintergründe in bio besprechen.

Inkognito-Nutzer   17.05.2025, 18:05
@Adomox

Ach ja, überholt. Die diskussion mit den zwei geschlechtern fangich gar nicht erst an, aber bitte erkläre mir mal, wie mehrere geschlechter auf chromosomaler ebene möglich sind 🥱 Ich habe bewusst biologische gesagt.

Mayahuel  17.05.2025, 18:31
@Inkognito-Beitragsersteller
leute, die – richtigerweise – sagen, dass es nur zwei biologische geschlechter gibt.

die sagen: "Es gibt nur 2 Geschlechter"

Und meinen damit: Geschlecht ist nur biologisch.

Der familienpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion Martin Reichardt erklärt hierzu:
„Es gibt nur zwei Geschlechter. Das oberste britische Gericht hat dies mit gesundem Menschenverstand klar so geurteilt. In Deutschland aber hat die abgewählte Ampelregierung das sogenannte Selbstbestimmungsgesetz auf den Weg gebracht.
Dieses Gesetz birgt Gefahren seelischer und körperlicher Art für Kinder und Jugendliche. Es ist insbesondere auch frauenfeindlich.

https://afdbundestag.de/sogenanntes-selbstbestimmungsgesetz-unverzueglich-abschaffen/

Adomox  17.05.2025, 18:40
@Inkognito-Beitragsersteller

Jo, und damit hast du bewusst oder nicht ein Thema aufgemacht, das für den vorliegenden Text irrelevant ist, da es nicht um Biologie geht. Inkognito verstecken und hier einen auf allwissend machen, liebe ich ja.

Ich sehe kein Problem darin, dass aktuelle gesellschaftliche Themen im Unterricht behandelt werden (auch in Leistungserhebungen).

Dass dein Menschenbild jeden "früher war alles besser"-Boomer als progressiven Revolutionär erscheinen lässt, ist dabei ganz allein dein Problem.


Inkognito-Nutzer   17.05.2025, 14:48

Ne tatsächlich bin ich nicht der Ansicht dass früher alles besser war.. bin auch kein fan von boomern… 😂 nur politsch sollte es die schule halt neutral sein :) oder wenigstens beide Seiten beleuchten sodass man sich ein vernünftiges Bild machen kann.

Inkognito-Nutzer   17.05.2025, 17:33
@maria38000

Es ist politisch nicht neutral ist das Ding. Das ist doch klar. Und das war mein main point, ob die Themen in der Schule so politisch gefärbt sein sollten oder nicht. Ihr mögt links alle gut finden, aber sobald es konservativer oder rechts wird, wirds schlimm.

Deshalb sage ich, dass die Themen neutral sein sollten oder zumindest ausgewogener, außerdem sollte man in sprachlichen Fächern auch die klassische Literatur mehr behandeln, was ich so in Englisch auch noch nicht hatte.

Wer bestimmt, was neutral ist und was nicht, ist dann natürlich auch nochmal ne andere Sache.

RobertLiebling  17.05.2025, 17:46
@Inkognito-Beitragsersteller

Was für eine politische Richtung soll das sein?

Sagt dir Sven bzw. Svenja Liebich etwas?

Offenbar korrelieren Zweifel am biologischen Geschlecht nicht unbedingt mit der politischen Einstellung.

Inkognito-Nutzer   17.05.2025, 17:50
@RobertLiebling

Nö die sagen mir nichts.

Es könnten doch trotzdem auch Kritiker zu wort kommen.

Es ist halt ein normales Thema, welches im Unterricht behandelt wird. Nichts besonderes. Die Schüler können ja nicht immer und immer wieder das gleiche Thema behandeln, nur weil es manche Idioten stört, damit konfrontiert zu werden


Inkognito-Nutzer   17.05.2025, 14:41

Musst nicht gleich beleidigen

Inkognito-Nutzer   17.05.2025, 17:48
@WriterChris

Ich überdenke meine Einstellungen immer wieder, sonst würde ich die Diskussion gar nicht eröffnen.

Ich finde es halt immer amüsant, wie die eher linkseingestellten so für Toleranz sind, aber denen, die ihre politische Meinung nicht teilen, mit ABSOLUTER und übertriebener Intoleranz begegnen.

Beleidigen ist halt verboten.

Außerdem heißt es ja nicht, dass wir immer dasselbe thema behandeln, nur, weil wir das genderqueer Thema nicht behandeln.

WriterChris  17.05.2025, 18:08
@Inkognito-Beitragsersteller

Es geht nicht um politische Ansichten, sondern darum, die Identität von Menschen anzuerkennen. Dies ist kein Unterrichten von Meinung, sondern von einem elementaren Teil der Persönlichkeitsfindung jedes Menschen. Dies zu lernen fördert mehr als Toleranz und Empathie in Kindern. Glückwunsch an jene, die sich darüber nie Gedanken machen mussten, aber oft genug ist das nicht der Fall, selbst wenn der Gedankengang darin endet, dass man zufrieden mit seinem Körper ist. Zu viele Kinder sterben, weil sie ausgegrenzt werden, ihren eigenen Körper und Leben hassen, oder sich als Freak fühlen, weil sie nicht wissen, dass dies nichts abartiges ist.

Inkognito-Nutzer   17.05.2025, 18:14
@WriterChris

Aber wieso wird das nicht einfach als elementares Thema in bio aufgenommen, unter geschlechtliche Identität? Dann würde es als was selbstverständliches dargestellt, dass es solche Leute halt gibt.

Zu viele Kinder sterben, weil sie ausgegrenzt werden, ihren eigenen Körper und Leben hassen, oder sich als Freak fühlen, weil sie nicht wissen, dass dies nichts abartiges ist.

Wie viele davon sind genderqueer? Wie viele Kinder bzw begehen suizid wegen mobbing, oder weil sie sich auf social media vegleichen, etc etc

Die herangehensweise sollte doch mal irgendwie überarbeitet werden. Es gibt viel mehr probleme durch social media, cybermobbing etc. Die Themen sind trotzdem immer dieselben.

WriterChris  17.05.2025, 18:26
@Inkognito-Beitragsersteller

Weil es nicht um das biologische Geschlecht, sondern um die Geschlechtsidentität geht. In Bio hat das tatsächlich wenig verloren. Es kann dort angeschnitten werden, im Sinne von: "Es gibt 3 biologische Geschlechter, aber viel mehr Geschlechtsidentitäten." Das Fach ist schon recht voll und Geschlechtsidentitäten gehören eher in soziale Fächer. Einen richtig festen Platz gibt es nicht, weswegen es als Thema in anderen Fächern mitbehandelt wird.

Queere Jugendliche sind im Vergleich viel öfters von suizidalen Gedanken betroffen, als Cis-heteros, und haben ein deutlich höheres Suizidrisiko. Prävention beginnt bereits beim lehren von solchen Themen, aber es ist nicht die alleinige Lösung. Natürlich gibt es auch andere Gründe, aber bei Genderqueeren Menschen kommt zum sozialen Druck, noch der Innere hinzu, außerdem haben sie oft kein richtiges Familiären Supportsystem oder nur ein begrenztes. Es ist schwer, es tut weh, sich als jemand anderes ausgeben zu müssen, nur weil man denkt, das wahre Ich sei verwerflich.

Generell sehe ich keinen Grund, ein solches Thema nicht zu behandeln, ob in Englisch, Politik oder Ethik. Persönlich hätte ich die Aufgabe aber nicht bekommen dürfen, denn bei Punkt 3 wären dem Lehrkörper anhand meiner faktenbasierenden Argumentation dagegen die Vergabe von 14 Punkten schwer gefallen. 😉

Wenn es aber im Unterricht überhand nimmt, ist ein respektvoller (!) Hinweis darauf, dass man auch die "Gegenseite" beleuchten sollte, schon angebracht. Kleiner Ausritt: Gendern - Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V.

Ich würde den Ball aber flachhalten, solange von Euch nicht die Anwendung gendergerechter Sprache mit Sonderzeichen und dgl. gefordert wird. Das hat im Unterricht absolut nichts zu suchen, da es NICHT der anerkannten deutschen Sprache/Rechtschreibung entspricht.

Woher ich das weiß:Hobby – Kommunalpolitik und Themen bis auf Landtagsebene

Ganz normales Material halt, weil es ein relativ aktuelles Thema ist… das ist jetzt aber nichts neues, sondern schon lange Praxis, ansonsten würden einem schnell die Themen ausgehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit Jahren in dem Bereich unterwegs