Warum sagt man oft, dass Superreiche wichtig sind, weil sie Arbeit bringen, obwohl dies doch einfach der Staat machen könnte?
Nicht falsch verstehen, sicherlich braucht ein Land wie Deutschland Leute mit KnowHow in wichtigen Positionen, bspw. Top-Ingenieure, gute Fachkräfte, Architekten, Wissenschaftlicher, gute Ärzte und Pfleger. Natürlich dürfen und sollen diese auch mehr verdienen als ein Arbeiter, schließlich muss man sie mit einem guten Salär locken, damit sie bleiben.
Allerdings, wofür braucht es denn den Reichen oder die Vorstände an der Spitze der Firma, die einfach nur Millionen/Milliarden verdienen, aber nicht unbedingt die Leute sind, die die neuen Produkte entwickeln. Statt jemanden so Supperreichen an der Spitze zu haben, kann doch das einfach der Staat sein und genauso Arbeitsplätze schaffen.
5 Antworten
Weil der Staat dazu schlichtweg nicht in der Lage ist, das hat man perfekt in der DDR gesehen. Die ganzen sogenannten VEB waren Staatsbetriebe. Da wird nicht wirtschaftlich gedacht, es werden Posten und Pöstchen vergeben.
Wer ein Unternehmen führt, ist daran interessiert, dass es wirtschaftlich gut läuft, sprich Gewinne abwirft. Nur dann ist der eigene Arbeitsplatz sicher.
Ich denke, weder Superreiche noch der Staat sind gut darin, Arbeitsplätze zu schaffen. Superreiche wie die Quants sind durch das Glück der wohlhabenden Geburt reich geworden. Das qualifiziert sie aber zu nichts. Der Staat sollte nur da aktiv werden, wo es sonst Monopolstrukturen gäbe. Bei der Schaffung von Arbeit sollte der Staat unterstützen. Durch Bildung, Subventionen, Bürokratieabbau ... Aber staatliche Betriebe in allen Bereichen funktionieren nicht.
Wir brauchen clevere Unternehmer und Manager, die sinnvolle Produkte und Dienstleistungen organisieren.
Die Braucht man nicht. Aber Geld ist Macht+Einfluss und den nutzt man natürlich um seinen stand zu halten
Der "Staat" sind wir alle. Du meinst wahrscheinlich die Administration. Die ist aber kein Unternehmen, sondern eine Verwaltung. Es sind nahezu immer angestellte Ingenieure, die ein Produkt entwickeln, die Investition und Ressourcen stellt dann fast immer eine Firma. Beispiel Wasserhahn: Ich kenne eine sensorgestützte Armatur, an der 47 Firmen bis zum fertigen Produkt beteiligt sind. All diese Firmen partizipieren an einem Produkt. Die Millionen an Umsatz ernähren also eine Menge Personen, ohne Gewinn würde hier niemand morgens aufstehen.
Viele Managergehälter halte ich für völlig überzogen, aber eine Neiddebatte gegenüber Reichen nützt niemandem, am Wenigsten dem Hilfsarbeiter.
''Superreiche wichtig [...] weil sie Arbeit bringen''
Kapitalisten/Superreiche schaffen keine Arbeit, sie kaufen Arbeitskraft ein, eignen sich durch die Lohnarbeit gesellschaftlichen Reichtum in Form ihres persönlichen Profites an (Ausbeutung); Fakt ist jedoch: Arbeit existiert schon immer, Menschen produzieren Güter und Werte, egal ob für sich oder für die Gesellschaft. Was wir also standardmäßig als ''Arbeit geben'' bezeichnen, ist in der Realität Ausbeutung ermöglichen/erhalten.
''Warum sagt man oft, dass Superreiche wichtig sind, weil sie Arbeit bringen''
Ganz einfach: Weil es die Herrschaft rechtfertigt; wenn die Kapitalisten angeblich die ''Arbeitgeber'' sind, dann erscheint ihre Existenz als notwendig und ihre parasitäre Nutzlosigkeit wird ideologisch verschleiert. In Wirklichkeit ist es logischerweise komplett umgekehrt, also ohne Arbeiter sind Kapitalisten nichts, jedoch ohne Kapitalisten sind Arbeiter alles.
''Top-Ingenieure, gute Fachkräfte, Architekten, Wissenschaftlicher, gute Ärzte und Pfleger. Natürlich dürfen und sollen diese auch mehr verdienen als ein Arbeiter''
Das sind Arbeiter, sie sind Teil der arbeitenden Klasse, müssen ihre Arbeitskraft verkaufen, um zu überleben. Diese sinnlose ideologische Spaltung dient politisch dazu, unser gemeinsames Klasseninteresse zu überdecken und uns, die arbeitende Bevölkerung, zu spalten.
''wofür braucht es denn den Reichen oder die Vorstände an der Spitze der Firma, die einfach nur Millionen/Milliarden verdienen, aber nicht unbedingt die Leute sind, die die neuen Produkte entwickeln''
Niemand braucht sie, sie sind absolut nutzlos, höchstens brauchen sie uns.
''Statt jemanden so Supperreichen an der Spitze zu haben, kann doch das einfach der Staat sein und genauso Arbeitsplätze schaffen.''
Es gibt eine dritte Option, für die ich in der Endkonsequenz bin: Weder Superreiche noch der bürgerliche Staat ''schaffen'' Arbeitsplätze, sondern die Arbeitenden selbst organisieren die Gesellschaft und die Produktion demokratisch.