Warum muss das Leben ständig von Finanzen bestimmt werden?
Ich habe es einfach satt, dass Geld immer im Mittelpunkt steht, egal ob als Problem oder als vermeintliche Lösung. Es heißt ja oft, Geld sei die Wurzel allen Übels, und je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr stimmt das für mich. Dieser Kommerzialismus. Kapitalismus. Es macht mich suizidal. Weil diese Welt lebt nur mit Geld. Ich habe das schon meinem Psychologen gesagt. Da kam aber auch keine Erleuchtung. Mein Vater nennt mich stattdessen nur einen Marxist. Ach ja.
Warum muss das Leben ständig von Finanzen bestimmt werden? Ich will einfach leben – genießen, ohne ständig darüber nachdenken zu müssen, ob ich mir dieses oder jenes leisten kann. Geld diktiert unsere Entscheidungen, beeinflusst unsere Beziehungen und steht oft zwischen uns und unseren Träumen. Das ist doch nicht das, worum es im Leben gehen sollte!
Geht es euch ähnlich? Ich würde gerne wissen, wie ihr damit umgeht oder ob ihr vielleicht Wege gefunden habt, diesem ständigen finanziellen Druck zu entkommen. Ich bin gespannt auf eure Gedanken! Gleiche oder gegenteilige Meinungen…
11 Antworten
Ich will einfach leben – genießen, ohne ständig darüber nachdenken zu müssen, ob ich mir dieses oder jenes leisten kann.
Wollen andere Menschen auch und vor allem will keiner für dich kostenlos zb ein Handy bauen oder Filme drehen oder Musik machen.
Also beschaffe dir Geld oder du kannst eben nicht genießen.
Zu deutlich früheren Zeiten hatten die Menschen ihren sozialkommunikativen Alltag z.B. durch Tauschgeschäfte und gegenseitigem Aushelfen bestritten.
Irgendwann kam mal irgendein kluger Kopf auf die Idee, dass dieses geschäftliche Miteinander durch ein einschlägiges Zahlungsmittel besser zu bewältigen sei.
Seitdem hieß es in den meisten menschlichen Gesellschaften über die Jahrhunderte: ohne Moos, nichts los!
Weißt du es ist überhaupt kein Problem, in dieser Beziehung umzudenken.
Ok, es gibt Dinge, dafür braucht man einfach Geld. Da führt kein Weg dran vorbei. Aber echte Lebensfreude und Zufriedenheit kannst du kostenlos haben. Dafür brauchst du kein Geld.
Wenn du natürlich meinst, du brauchst bei jeder Technik das neueste Modell, musst ständig irgendwo essen gehen, braucht immer wieder ein neues Auto oder was auch immer - das kostet Geld. Aber wenn du zufrieden bist, mit dem, was du hast, brauchst du auch kein Geld, um es für ähnliches auszugeben.
Der Druck dieser Welt geht natürlich dahin, dass man run um die Uhr Geld ausgibt 😂, aber nun stell dir ein Leben vor, wo du zufrieden bist, wo gute Unterhaltungen mit anderen Menschen dich glücklich machen, wo Spaziergänge in der Natur dein Herz erfreuen. Dann kann es passieren, dass du tagelang, wochenlang überhaupt kein Geld ausgibst.
Bei mir hat dieser Wechsel stattgefunden, als ich angefangen habe, unverarbeitete Lebensmittel zu kaufen. Das heißt, ich war sehr kreativ, welche Original-Zutaten ich für eine Mahlzeit verwende.
Die Kreativität hat mir dann Freude gemacht, dass Essen hat mir geschmeckt und ich bin satt.
Von den Lebensmittel in dem Zustand, wie sie gewachsen sind, hab ich immer viele Vorräte da, wobei man von Hülsenfrüchten und Getreide natürlich mehr Vorrat haben kann, als von frischem Obst und Gemüse.
Ich wollte, dass Geld keine große Rolle mehr in meinem Leben spielt und Geld spielt keine große Rolle mehr. Es gibt Monate, da geb ich kaum was aus.
Gut, das soll nicht heißen, dass ich viel Geld habe. Mein Einkommen ist an der Armutsgrenze, aber mit der anderen Lebenseinstellung brauche ich auch nicht viel.
Für mich ist Geld ein neutraler Gegenstand, der dafür sorgt, dass ich ein Dach überm Kopf, Essen und Kleidung habe.
Natürlich gibt es noch ein paar kleine Extras dazu.
Vielleicht verrätst du ja, wie du ohne Geld eine Wohnung bekommen willst.
Oder andere Dinge, die zum Leben benötigt werden.
Du gehörst zu einer von drei Generationen in der Geschichte der Menschheit, die den Luxus hat, nicht zu verhungern oder zu erfrieren, wenn man nichts tut? Die überhaupt ein wirkliches Konzept von regelmäßiger Freizeit hat? Die weiter reisen kann als bis zum Nachbardorf?
Das Konzept von Geld, und damit auch das von "sich etwas leisten können", ist deutlich älter als Kapitalismus. Und es existiert auch in anderen Wirtschaftsformen.
Du scheinst einfach nur sauer zu sein, dass dir nicht alles geschenkt wird, was du haben willst. Du liebst Konsum. Was übrigens ein zentraler Aspekt von Kapitalismus ist. Du bist nur stinkig, dass es Konsum nicht gratis gibt.