Warum ist der Mobilfunk in Deutschland so mangelhaft?
Erfahrungsbericht: Mobilfunkqualität in Deutschland – ein nüchterner Blick nach 15 Jahren
Seit rund 15 Jahren teste ich in Deutschland unterschiedliche Mobilfunkanbieter – darunter o2, Telekom und Vodafone – in verschiedensten Alltagsszenarien. Die Anwendungsbereiche reichen von Videostreaming, Remote-Gaming, Video-Konferenzen (Teams/Zoom), Dateiübertragungen zu und von NAS-Servern, klassischem Browsing, VPN-Tunneling bis hin zur Hausautomatisierung. Trotz moderner Tarifangebote und beworbener Bandbreiten stoße ich dabei regelmäßig auf gravierende Einschränkungen.
Typische Probleme, die immer wieder auftreten:
- Deutliche Jitter-Peaks (Schwankungen in der Latenz)
- Regelmäßige Paketverluste und hohe Antwortzeiten (Ping)
- Spürbare Performance-Einbrüche bei Menschenansammlungen, in Wäldern oder in Grenzregionen
- Stark schwankende Verbindungsqualität zu Stoßzeiten, insbesondere an Wochenenden und Feiertagen
Ein besonders frustrierendes Beispiel: Trotz eines hochpreisigen Unlimited-Vertrags bei der Telekom mit bis zu 300 Mbit/s im Downlink und 60 Mbit/s im Uplink, lässt sich Remote- oder Cloud-Gaming – etwa CS2 oder NVIDIA GeForce Now – nur eingeschränkt bis gar nicht sinnvoll nutzen. Auch virtuelle Maschinen, etwa über Remote-Desktops, laufen mit ständigen Unterbrechungen. Selbst Videostreaming im Fahrzeug, beispielsweise im Tesla-Entertainment-System, ruckelt häufig.
Die große Frage lautet daher:
Warum ist es einem wirtschaftlich starken Land wie Deutschland – im Vergleich zu Ländern wie Schweden, der Schweiz, China oder Ukraine – nicht möglich, eine zuverlässige, performante Mobilfunkinfrastruktur bereitzustellen?
Deutschland hinkt beim Thema digitaler Infrastruktur trotz aller Investitionen und politischen Initiativen weiterhin spürbar hinterher. Die Erfahrungen zeigen, dass die Technologie in der Fläche oft nicht dem Anspruch an moderne Echtzeitanwendungen genügt.
Es wäre wünschenswert, wenn hier endlich ein Umdenken stattfinden würde – hin zu stabiler Netzauslastung, geringeren Latenzen und echter Netzqualität, auch jenseits urbaner Hotspots. Denn nur mit solider Infrastruktur lässt sich ein digitaler Lebens- und Arbeitsstil wirklich nachhaltig umsetzen.
Man könnte das Beamformingverfahren stärker umbauen, ein effektivea Loadbalancingverfahren einführen, ein Congestion Control Monitoring implementieren, was die Pakete bei Stau umleitet und so den Traffic entlastet. Verscheidene Kanäle freigeben, damit die Last verteilt wird.
Das wird einfach aus bürokratischen Gründen einfach fallengelassen. Es ist einfach schlecht.
Kennst du auch ein Land wo es deiner Ansicht nach richtig gut mit dem Mobilfunk läuft?
Ja: Shanghai, Shenzen, China. Sogar USA ist weit hinten. China ist schon was das Mobilfunk angeht, richtig krank.
2 Antworten
Wir hatten in der Vergangenheit Quotenminister von der CSU, die für die Digitalisierung zuständig waren. Speziell Herr Ramsauer, Herr Scheuer und Herr Dobrindt waren den Anforderungen des Amtes kaum gewachsen.
Aber auch Helmut Kohl setzte, anders als sein Vorgänger Helmut Schmidt, auf Kabelfernsehen statt Glasfaser. Das hatte politische Gründe, man wollte das Privatfernsehen gegenüber den "links-grün-versifften" ARD und ZDF damit stärken.
Danke Helmut

Vermutlich zu wenig Konkurrenz, die Druck macht. Und der Staat scheint auch nicht bereit zu sein, da mal einen Stein ins Rollen zu bekommen durch kräftige Subventionen. Warum auch? Der Staat ist eher damit beschäftigt, seine Bürokratie auszubauen, als die Infrastruktur zu stärken.
Bin absolut bei Dir. Schade, weil Deutschland hier punkten könnte.